eisgang

Franz OberHofer




eisgang eisschollen trieben wir bestiegen ein himmelbett es fasste uns kaum wir stimmten ein lied an vom lakritz das wiegenlied vom blauen exil in den wolken

zerblüfft entspinnt sich wort für wort in drei unschlüssigen
reisen dieser traum eine einzige chance finde ich ihn heute
kann ich mich sein jenseits kumpanenhaften bauchredens wenn
ich den stift weglege beginnt im kopf der eisgang zu dröhnen
nah der schleuse dicht vor den lippen einer toten frau kühn
am baumstumpf gelehnt klinge ich ihr gut im ohr schleudere die

filzpantoffeln weg dann küss mich wenn das schloss leer steht
jeder mann ändert lebenslänglich seine ansichten ich
hiefe den koffer auf die letzten dinge erniedrige meinen
tonfall schusterpsalmen rufen mich an bevor die dunkle
erzählung sich neigt schwindel überfällt mich irgendwer
erklärt meinen körper zu einem phantasieprodukt auf meinem

eisgang eisschollen trieben wir bestiegen ein himmelbett es
fasste uns kaum wir stimmten ein lied an vom lakritz
das wiegenlied vom blauen exil in den wolken

auf dem schreibtisch stapeln sich verschwiegene romantitel ich
werfe block und stift aus der klammen herberge es warten
gasthäuser auf wildes auf ungebärdendes werfe einen blick auf
den pelzigen bettvorleger sehe die anrüchige badewanne beim
eintreten übertönt die toilettenspülung den unbeantworteten
drang ich habe es perfekt getroffen der mann auf dem bild

bin ich der reisende auf ewig wiederkehrender eisscholle
eindeutig mein graues haar unter der badezimmertür
liegt ein skript von 42 seiten ein blätterwald aus den
unfertigen seitenarmen der logik seine opfer sind eisflüsse
ozeane regen sprüht in die böen der berge hinein du bist
eingeweiht in meinen plan ich komme überraschend in meinem
koffer zuckt der sekundenschlaf charakteristisch gerippt
 



 
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