endlich verlobt (gelöscht)

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aligaga

Gast
Bei dieser Episode scheint es sich um ein altes Märchen zu handeln - eine "junger Mann" ohne jeglichen sozialen Kontakt (die Omi schickt ihm Glaskugeln per Einschreiben hiunterher!) "verlobt" sich, nachdem er ein Mädchen acht Monate zuvor unter erschwerten Bedingungen kennengelernt hat, und berichtet einem Taxler, dass dieser Schritt nun ein halber Jahr her sei.

Sonderbar. So altmodisch waren die "jungen Männer" ja nicht mal vor den legendären 68ern, wo sie überkommene, nutzlos gewordene Konventionen endgültig abstreiften und ihre Gespielinnen dank der Pille gefügig machten.

Ich würde die Geschichte plausibilisieren und die "Verlobung" (was immer das auch gewesen sein mag) ersatzlos streichen. Das
„Heute vor einem Jahr und zwei Monaten habe ich meine neue Nachbarin kennen gelernt“
gehörte ebenfalls retuschiert - ein Mädel, das einem schon mehr als ein Jahr lang anhängt, ist doch längst nicht mehr "neu". Und wieso sind die beiden, obwohl sie doch "verlobt" sind, immer noch "Nachbarn" ...*grübel*...? Wozu haben sie die beiden verlobt, wenn der Typ sich dann doch allein ins Nobelrestaurant karren lässt?

Insgesamt ist die Geschichte recht unbeholfen konstruiert und hat zudem keine Pointe. Ich hätte nicht geantwortet, wenn ich nicht über die "Verlobung" gestolpert wäre. Die Grundidee ist gut und hätte durchaus Potential, müsste dann aber ganz anders erzählt werden.

Gruß

alugaga
 

Hagen

Mitglied
Hallo aligaga!

Viele Dank für die Beschäftigung mit meinem Text.
Dass Du meine kleine Geschichte mit einem alten Märchen gleichsetzt, finde ich etwas arg daneben.
Von einem Einschreiben war z.B. nie die Rede und der ‚Taxler‘ zeigt, dass Du aus dem Süden Deutschlands kommst. Da hat man eben eine etwas andere Mentalität als bei uns im Norden.
Ich frage mich, was der ganze Kram mit den legendären 68ern und den überkommenen, nutzlos gewordene Konventionen, wo die Kerle ihre Gespielinnen dank der Pille gefügig machten, soll.

Ich war selber lange Taxifahrer und mancher Stammfahrgast hat mir seltsamerweise die abstrusesten Geschichten erzählt. Diese war eine davon, ich habe sie nur so niedergeschrieben, wie der junge Mann sie mir erzählt hat. Eine Geschichte sozusagen, die das Leben schrieb. Als solche ist sie auch zu verstehen, nicht mehr und nicht weniger.

Ich habe auch mal in einem Hochhaus gewohnt, mit Fahrstuhl und einer langen Reihe Garagen, wo eine aussah, wie die Andere. Weil ich sozusagen in die ‚Anonymität des Hochhauses’ eingetaucht war und kaum andere Leute kennengelernt habe, war ich nach zwei Jahren immer noch ‚der Neue‘.
Sorry, aber möglicherweise ist das auch eine Mentalitätssache.

Aber als Taxifahrer habe ich mir derzeit keine Gedanken darüber gemacht, warum der junge Mann alleine in ein Nobelrestaurant gegangen ist. Aber ein etwas sentimentaler Typ feiert mit seiner Braut immer den Monatstag des Kennenlernens; - vielleicht war es bei den Beiden ja auch so?

Nun ja, ich habe mich auch mal mit Deinen Geschichten und dem Essay beschäftigt und festgestellt, dass uns Welten trennen. Das meine ich absolut wertfrei, jeder soll so schreiben, wie er es für richtig hält. Deswegen ist Deine dogmatische Vorgehensweise bei der Beurteilung meiner kleinen Geschichte auch etwas deplaciert, meine ich.

Also dann, wir lesen uns!
Yours Hagen

Viele Grüße aus Bremen und fröhliche Weihnachten!
 

molly

Mitglied
Hallo Hagen,

"„Ja, das haben wir dann auch gemacht. Wir sind seit einem halben Jahr verlobt“, strahlte der Mann, als er in Bilm bei einem Nobelrestaurant von Bord ging"


Für mich ist klar: die beiden treffen sich, um den Halbjahrestag ihrer Verlobung zu feiern.

Friedvolle Feiertage, für Dich, Deine Lydia und alle, die hier vorbei schauen.

molly
 
A

aligaga

Gast
Sonderbare Antwort auf eine Kritik, @Hagen.

Was haben die Schwächen deines Textes mit meiner von Dir vermuteten Herkunft (der Begriff "Taxler" kommt übrigens aus Österreich), meiner eigenen schriftstellerischen Tätigkeit oder deinem Lebenslauf zu tun? Der Leser kann den Text damit nicht in Zusammenhang bringen, um sich danach nicht doch an dessen Ungereimtheiten zu stoßen!

Eine "Verlobung" ist eine überkommene Konvention, die eine entsprechende Gesellschaft erfordert (hat). Eine solche ist in deiner Geschichte aber nicht vorhanden - der Protagonist feiert (ebenso wie seine "Nachbarin", mit der er seit einem Dreivierteljahr "verlobt" ist), mutterseelenallein. Diese derart lange "Verlobung" hängt ebenso in der Luft wie der Umstand, dass der Knabe einem Taxler berichtet, im Glaskugel-Einschreiben der Omi hätte gestanden, dass er als Kind immer so leuchtende Augen vor dem Weihnachtsbaum gehabt habe. Welche Omi schreibt sowas Banales und wer erzählt das so einem Chauffeur? Niemand.

Und deshalb rate ich dir nochmals, deinen Text zu plausibilisieren und ihn so zu erzählen, dass er wirklich witzig rüberkommt. Dass es möglich wäre, hab ich dir schon gesagt. Wie, das solltest du selber herausfinden.

Tipp: Ein Ehepaar lässt sich an Weihnachten von einem Taxler ins Nobelhotel fahren und erzählt ihm, unter welch obskuren Umständen sie sich kennen- und liebengelernt haben: von Nachbarn zum Ehepaar über ein falsch abgestelltes Auto und einen Weihnachtsbaum. Die Omi-Glaskugelnummer braucht's dazu nicht, auch keine antike, endlose Verlobungszeit. Und keine getrennten Wohnungen, die die ganze Erzählung auf den Kopf stellen.

Und jetzt hör auf zu granteln (auch ein Österreich geborener Terminus) und mach dich ans Werk!

Gruß

aligaga
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Hagen, eine eher belangslose Geschichte, die Du eindeutig aufpeppen könntest, denn genug Potenzial ist vorhanden. Allein durch die Verwechselung der Garagen.

Du erklärst:
Diese war eine davon, ich habe sie nur so niedergeschrieben, wie der junge Mann sie mir erzählt hat. Eine Geschichte sozusagen, die das Leben schrieb. Als solche ist sie auch zu verstehen, nicht mehr und nicht weniger.
Genau das merkt man der Geschichte an: Sie ist einfach nach dem Erlebten geschrieben worden. Das macht eine Geschichte noch nicht gut.

Zweitens schweigt der Autor lieber über seine Quellen. :)

LG DS
 
A

aligaga

Gast
Huhu,

ich nochmal, @Hagen.

Das Skurrile an der Geschichte ist nach meinem Dafürhalten nicht die Verwechslung der Garagen und der gemeinsame Weihnachstbaum, sondern die Tatsache, dass man sich verlobt, obwohl man aus gar keiner Familie stammt, die das erforderlich machte, monatelang in dem Status der "Vorehe" verharrt, im Plattenbau weiterhin Tür an Tür haust, allein mit der Droschke in den Fresstempel fährt und dem Taxler die Verlobte erklärt.

Sonderbarer geht's fast gar nicht. Was ist an dem Typen wohl kaputt ...*grübel*...?

Das solltest du herausarbeiten!

Gruß

aligaga
 

Hagen

Mitglied
Hallo Molly,

danke für die Beschäftigung mit meinem Text.

Ich glaube, Du bist so ziemlich die Einzige, die das Ding mit dem Halbjahrestag ihrer Verlobung verstanden hat, ich brauche das also nicht nochmal zu verdeutlichen.

Die Weihnachtsfeier haben die liebe Lydia und ich schon absolviert als es wärmer war. Nun hoffen wir endlich unsere Ruhe und keinen Weihnachtstrubel zu haben.

Also dann, wir lesen uns!
Yours Hagen

Viele Grüße aus Bremen und fröhliche Weihnachten!
 

Hagen

Mitglied
Ja, küss die Hand, Frau Doktor,
Ja, küss die Hand, Frau Doktor!
Danke für die Beschäftigung mit meinem Text.

Ja, ja, eine Geschichte, die das Leben schreibt, ist nie so gut, wie man ihr allgemein nachsagt.
Das Leben hat, was Geschichten betrifft, und überhaupt, stark nachgelassen; - finde ich.
Stimmt, ich habe schon bessere Geschichten geschrieben, die allerdings länger sind, und deshalb kaum beachtet wurden.

Ja, und dann ist da noch die Sache mit den ‚Quellen’ und dem Simile. Sorry, aber wenn Du das Gleiche denkst wie ich, muss ich Dich leider enttäuschen.

Also dann, wir lesen uns!
Yours Hagen

Viele Grüße aus Bremen und fröhliche Weihnachten; - ob mit oder ohne ‘Sissi-Saufen‘!

_______________________
Nichts endet wie geplant!
 

Hagen

Mitglied
Ja, küss die Hand, Frau Doktor!
Danke für die Beschäftigung mit meinem Text.

Ja, ja, eine Geschichte, die das Leben schreibt, ist nie so gut, wie man ihr allgemein nachsagt.
Das Leben hat, was Geschichten betrifft, und überhaupt, stark nachgelassen; - finde ich.
Stimmt, ich habe schon bessere Geschichten geschrieben, die allerdings länger sind, und deshalb kaum beachtet wurden.

Ja, und dann ist da noch die Sache mit den ‚Quellen’ und dem Simile. Sorry, aber wenn Du das Gleiche denkst wie ich, muss ich Dich leider enttäuschen.

Also dann, wir lesen uns!
Yours Hagen

Viele Grüße aus Bremen und fröhliche Weihnachten; - ob mit oder ohne ‘Sissi-Saufen‘!

_______________________
Nichts endet wie geplant!
 

Hagen

Mitglied
Sorry, Frau Doktor, aber ich habe versucht, den zweiten Brief zu löschen, es ist mir nicht gelungen. Kannst Du da noch was machen?
Sorry, yours Hagen
 

Hagen

Mitglied
Lieber aligaga!

Wenn Du mir weiterhin so kommst, werde ich gegen die Netiquette verstoßen und nicht mehr antworten.
Tipps sind schön und gut, sie müssen sogar sein, denn wir sind alle Amateure und auch ich lerne ständig dazu. Was Du aber machst, ist befehlen (Und jetzt hör auf zu granteln (auch ein Österreich geborener Terminus) und mach dich ans Werk!) und da fällt bei mir eine Klappe. Seit meiner Bundeswehrzeit, wo der größte Irrsinn durch Befehl und Gehorsam geregelt wurde, reagiere ich nämlich nicht mehr auf Befehle. Befehle nehmen meiner Meinung nach, beiden Seiten die Würde.

Von Plattenbauten war nie die Rede, und ob die Verlobten noch Tür an Tür wohnten oder schon zusammengezogen waren, geht aus der Geschichte nicht hervor und ist auch nicht das Thema.
Als Taxler würde ich ja wahnsinnig werden, wenn ich die Hintergründe jeder Fahrt hinterfragen würde.
Ich habe, als ich noch Taxi fuhr, täglich, außer einem variablen Ruhetag, zehn Stunden gefahren und dabei zwölf bis zwanzig Fahrten absolviert. An Wochenenden, deutlich mehr und länger. Dabei haben mit die Fahrgäste viele bizarre Geschichten erzählt, von denen des Ding mit dem vertauschten Auto noch der zahmsten Eine ist.
Wenn Du Lust hast, kannst Du ja mal > Erotische Geschichten, Die Lohe und die Kobra, > Krimis und Thriller, Reise nach Rügen, > Erzählungen, Der Fahrgast mit dem Koffer > Erzählungen, Drumming Man > Erzählungen, Die Frau mit der Curtiss F9C-2 Sparrowhawk > Erzählungen, 99 tote Pferde > Erzählungen, Die Felsgrottenmadonna > Fantasy und Märchen, die Nixe in der Badewanne, usw. durchlesen.
Ich glaube, wenn Du das getan hast, wirst Du verstehen, dass Taxifahrer nicht einfach nur Menschen von A nach B bringen.

Ich glaube nicht, dass bei dem jungen Mann was ‚Kaputt‘ war, er brauchte nur jemanden, demer von seinem Glück erzählen kann.
Ach ja, ich war auch etwas länger als ein halbes Jahr mit meiner jetzigen Frau verlobt.

So, und morgen will ich noch einen Engel kaufen und endlich die Krippe aufbauen, auch wenn das eine überkommene Konvention ist, aber mir gefällt’s.


Also dann, wir lesen uns!
Yours Hagen

Viele Grüße aus Bremen und nochmals fröhliche Weihnachten!

_________________________________
Nichts endet wie geplant!
 
A

aligaga

Gast
Du solltest Kritik Dritter an deinem Text nicht mit Empörung zu kontern versuchen, @Hagen, sondern vielmehr gucken, ob sie angebracht ist oder nicht. Nur so könntest du aus ihr lernen.

Wer mit
„Heute vor einem Jahr und zwei Monaten habe ich meine neue Nachbarin kennen gelernt“, erzählte mir ein junger Mann voller Stolz, nachdem er an Bord gegangen war, „ich habe sie ein paarmal gesehen, im Fahrstuhl, mich aber nicht getraut, sie anzusprechen.“
beginnt, kann danach schwerlich mit
Von Plattenbauten war nie die Rede, und ob die Verlobten noch Tür an Tür wohnten oder schon zusammengezogen waren, geht aus der Geschichte nicht hervor und ist auch nicht das Thema.
ankommen. Denn wenn eingeräumt werden soll, dass die Holde zwischenzeitlich ihre wilde Ehe mit dem mitteilsamen Jüngling in einer gemeinsamen Wohnung austobt, hätte es richtig heißen müssen:
„Heute vor einem Jahr und zwei Monaten habe ich meine [red]frühere[/red] Nachbarin kennen gelernt“
.

Und was den "Plattenbau" anbelangt - es heißt in dem Text wörtlich:
„ich habe sie ein paarmal gesehen, im Fahrstuhl, mich aber nicht getraut, sie anzusprechen“
und danach weiter:
„Ich bin nur mal kurz weggefahren und habe meine Garage offen gelassen“, erzählte er weiter, „nur schnell eine Pizza besorgen. Ich hatte viel gearbeitet den Tag und mächtig Hunger. Wie ich wieder komme, ist die Garage zu. Wie ich sie auf mache, steht ein Auto drin. ‚Kann doch wohl nicht wahr sein! denke ich‘...“
Der aufmerksame Leser schließt daraus Folgendes: Es handelt sich bei dem Wohngebäude nicht um ein Mehrfamilienhaus oder um Reihenhäuser mit einer entfernt errichteten Gemeinschaftsgarage, sondern um ein höheres Haus (Fahrstuhl!), in dem soviel Anonymität herrscht, dass man nicht mal mitbekommt, wer die dezentrale Nachbargarage befährt. Also: Wohnsilo, Plattenbau; 1950er Jahre oder jünger.

Wenn wir schon dabei sind, @Hagen: Geht der Knabe zu Fuß zur Arbeit? Nach deiner Darstellung hat er das Auto nämlich nur zum Pizzaholen aus der Garage geholt und die dabei offen gelassen. Warum die Pizza-Nummer überhaupt gedreht wird, ist ebenso unklar wie die Glaskugel-Omi-Geschichte: Sie ist völlig unnütz für den Fortgang; es hätte gereicht, das Buberl von der Maloche heimkommen zu lassen und vor seine fremd besetzte Garage hinzustellen. Und: Die Bullen kümmern sich grundsätzlich nicht um auf Privatgrund abgestellte Rostlauben. Die verweisen die Querulanten auf den zivilen Rechtsweg, erzählen ihnen etwas vom Abschleppdienst und schicken sie wieder heim. Das sollte man als Taxler doch wissen!

Wie @Doc weiter richtig bemerkte: Der von dir reklamierte Erlebnisbericht eines mitteilungswütigen Langzeitverlobten muss sich nicht automatisch zur Niederschrift in einem Literaturforum eignen. Der Autor einer Kurzgeschichte prüfe sie zuvor auf Plausibilität und mute sie den Lesern (und damit deren Kritik!) nur dann zu, wenn er sie zu etwas Eigenem gemacht hat und sicher sein darf, sie damit zu erreichen!

Offenbar war dies hier aber nicht der Fall.

Gruß

aligaga
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Aligaga, Du holst aus dem Text Sachen heraus, die an den Haaren herbei gezogen sind, Stichwort Plattenbau, und auch die Verlobung gehört in die 50er?! Ich kenne moderne Paare, die jahrelang verlobt sind. Du kennst sie auch, sieht Brangelina, bevor sie endlich heiraten.

Die Stelle

So altmodisch waren die "jungen Männer" ja nicht mal vor den legendären 68ern, wo sie überkommene, nutzlos gewordene Konventionen endgültig abstreiften und ihre Gespielinnen dank der Pille gefügig machten.
las ich jetzt erst. Dafür sollte man dir alle Alice Schwarzers dieser Welt auf den Pelz hetzen.

Aber das gehört nicht zur Textarbeit.

So, und jetzt ist hier alles gesagt. Friede auf Erden und frohe Weihnachten euch beiden.

Hagen, ich lasse die doppelten Kommentare so stehen. Erstens kann sie nur ein Admin entfernen, zweitens ist das doch schon ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk. :)

LG DS
 
A

aligaga

Gast
Ich kenne moderne Paare, die jahrelang verlobt sind. Du kennst sie auch, sieht Brangelina, bevor sie endlich heiraten.
O je, Doc - ich wette, du warst noch nie in Los Angeles, sondern "kennst" die rednecks nur aus der "Superillu". De facto kann der Ami das Wort "Verlobung" nicht mal buchstabieren. Die leiblichen Kinder des von dir genannten, nunmehr verehelichten Paares (Pitt ist inzwischen >50 und sieht auch so aus) sind schon fast zehn Jahre alt ...*giggle*...

Ach, und noch was - lass die Toten ruhn und Frau Schwarzer in ihrem kühlen Schweizer Grab. Hier in Germanien hat die Dame ausgeschissen; mit ihr machst du keine Pluspunkte mehr.

Gruß

aligaga
 
E

eisblume

Gast
Lieber Hagen,

für mich gehören Geschichten, die Selbsterlebtes wiedergeben, zum Schwierigsten, was man einem Leser nahebringen möchte. Und ich behaupte mal ganz frech, dass das NIE in einer 1:1-Abbildung gelingen kann.
Du hast hier natürlich einen ganz anderen Bezug zu dem Geschehen als der Leser, einfach weil du live dabei warst. Zudem war der Fahrgast kein ganz Unbekannter für dich, du wusstest praktisch schon, dass er dir auch dieses Mal wieder einen Schwank aus seinem Leben erzählen würde.
Der Leser nun weiß das nicht von vornherein, für ihn ist der junge Mann, ebenso wie du, ein völlig Fremder.

Das Ganze könnte schon dadurch lebhafter/lebendinger werden, wenn du z. B. einfließen lässt, was dir während der Erzählung des jungen Mannes durch den Kopf gegangen ist. Vielleicht könntest du auch Gestik und Mimik mit einfließen lassen und wie du diese interpretiert hast. Einfach etwas, das dieser Geschichte Leben einhaucht. Das bloße Wiedergeben, was sich auf dieser Fahrt ereignet hat, sprich, was dir der junge Mann erzählt hat, macht noch keine Geschichte aus.

Wie gesagt, du hast einen besonderen Bezug dazu, unterm Strich ist es dir aber leider nicht gelungen, dies dem Leser zu vermitteln.

Nur so am Rande:
Die Tochter einer Freundin war vor der Hochzeit (diese fand heuer im Oktober statt) auch fast ein Jahr verlobt. Sie und ihr Mann fanden, das gehöre sich so, außerdem sei es romantisch :)

Ich wünsche dir frohe Weihnachten und angenehme Feiertage.

Lieben Gruß
eisblume
 
E

eisblume

Gast
Ich nochmal, war vorher bisserl zu flott unterwegs :)

Ich weiß jetzt nicht, inwieweit du vorhast, an dem Text zu feilen und zu überarbeiten. Solltest du dich mit dem Gedanken anfreunden können, vielleicht fällt dir dann auch noch ein anderer Titel ein. Ich meine, der aktuelle trifft die Geschichte jetzt so gar nicht, da hättest du genauso gut "Der Weihnachtsbaum" draus machen können :)

und noch einen Gruß
eisblume
 
A

aligaga

Gast
Hallo @eisblume,

genauso isses - bis auf die Nummer mit der "Verlobung". Sie ist tot, seit es die Pille gibt, die Volljährigkeit mit 18 erreicht ist und nicht mehr um die "Hand angehalten" werden muss. Das Leben der jungen Frauen besteht nicht mehr darin, unausgebildet darauf zu warten, dass sie "vor den Altar geführt" werden, um danach von ihrer Mitgift und dem Einkommen eines Ehegatten zu zehren, der ihr erlaubt, nebenher ein bisschen zu arbeiten oder nicht. Der Ehebruch ist nicht mehr strafbar; ledige Kinder haben automatisch einen Vater und sind erbberechtigt. Wir leben im 22. Jahrhundert, nicht davor.

Mag schon sein, dass sich eine KreationistIn auch heute noch offiziell "verlobt" und damit ein (immer noch einklagbares!!) Eheversprechen abgibt. Was daran "romantisch" sein soll, entzieht sich meiner Vorstellungskraft.

Wie bereits gesagt - das Exotische an Hagens Bericht ist nicht die Garagennummer oder der gemeinsame Weihnachtsbaum, sondern die absonderlichen Lebensverhältnisse, denen wir da begenen - und einer Polizei, die den Verkehr sogar in den Garagen der Mietkasernen noch regelt.

Gruß

aligaga
 
E

eisblume

Gast
@ aligaga:

Du magst mit deinen Ausführungen ja Recht haben, aber Hagen hat mit seiner Geschichte doch keine Allgemeingültigkeit, was das Verloben betrifft, aufgestellt. Es geht doch nur darum, dass der junge Fahrgast es so gehandhabt hat - warum auch immer. Das kannst du jetzt antiquiert finden und unangebracht, auch mag es sich dir entziehen, was daran romantisch sein soll - das alles ist dir unbenommen, ändert aber ja nichts daran, dass es in dem Fall halt nun mal so gewesen ist.

Die Umsetzung der Geschichte empfinde ich, wie schon erwähnt, als nicht gelungen, was aber nicht am Inhalt der Geschichte an sich liegt.

Ich gehe mal davon aus, dass da jetzt kein gemeinsamer Nenner zu erzielen ist, aber was das hier betrifft
Wir leben im 22. Jahrhundert, nicht davor.
- können wir uns zumindest da auf das 21. einigen? ;-)

weihnachtliche Grüße
eisblume
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Welch eine bizarre Diskussion um das Thema Verlobung.
Ich fand es schön, verlobt zu sein.:)
Wahrscheinlich fehlt aligaga diese Erfahrung.

Amused, DS
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.



 
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