eno stécken (Auferstehung der Zwingnuß)

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Im Mittelalterlichen Poem von brétien de hutschye eno stécken findet man folgende Verse, die auf die Herkunft der Zwingnuß deuten:

eno stécken

1045 diu wîse merminne,
mit allem ir sinne,
zwîngenusz im gebieten bat
ze durucker stifet angefat

1046 hale achetung der nusz
diu wîse octobus ...

1049 ... sunder grûne linden
zwingenusz zu fînden ...

Überliefert ist der Ausschnitt in zwei Fassungen der Merseburger Handschrift aus dem 11. Jahrhundert.
Es handelt sich um eine merkwürdige Überlieferung, da der Verfasser in zwei örtlichen Dialekten gleichzeitig schrieb, in einer späteren Fassung wird korrigiert: angefat --> angefaas.

Das Fragment befindet sich heute in der Sächsischen Landesbibliothek, Dresdens neuem Wahrzeichen, im Archiv im 16. Stockwerk.

Leider ist selbst das Blatt mit der komplettesten Fassung etwas verwaschen und etwas versengt, obige Verse sind die rekonstruierte Fassung.

Brétien de hutschye ist fast vollkommen unbekannt, so ist es kein Wunder, daß Herkunft und Bedeutung des Drückerstiftes im Dunkel bleiben.
War8um wurde der Drückerstift angefat? Angefaßt? angefast?
Was hat octobus damit zu tun?

Alles sehr merkwürdig.
 



 
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