ettersberg

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Um dieses Gedicht zu deuten, muss man etwas die Geschichte kennen.
Ich war als Schüler bei einer Klassenfahrt dort. Ich konnte mir vorher nicht feststellen, was Menschen tun können.
Hinterher sollte ich einen Vortrag im Goethemuseum halten, und ich versagte dort völlig, weil ich noch aufgewühlt war.
Zitternde Hände sind hier einmal Symbol des Alters, weil nur sehr alte Menschen es erlebt haben, was dort geschah, aber auch Symbol des Aufwühlens.
Zugleich sind sie keine Metapher sondern die Hände zittern direkt, so stark wühlt das Erlebnis auf, auch der zynische Spruch "Jedem das Seine" auf dem im Gedicht erwähnten Tor, den ich nie wieder neutral hören kann.
Rote Rosen sind hier das Symbol der Erinnerung, des Nichtvergessens, zugleich mehr als das, ein Stück aktives Handeln gegen Vergessen.
Viele verwenden "Jedem das Seine" heute wieder und denken sich nichts dabei. Ich denke an den Zynismus und heute an die "Dönermorde", die schon vom Namen her denselben Zynismus und Hohn für die Opfer verkörpern.
 
A

AchterZwerg

Gast
Hallo rogathe,
es fällt mir schwer, ein Gedicht zu loben, dass Buchenwald zum Thema hat. Andererseits hast du eine sehr angemessene Form gefunden, die späten Auswirkungen der Schoah zu beschreiben.
Danke, Heidrun
 



 
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