folge-richtig (konkrete poesie)

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Ralf Langer

Mitglied
hallo rogathe,

bleibe schon beim ersten von zwei worten
hängen und frage mich:
was ist das "wirklichkeit"?

zuersteinmal:
ein substantiviertes adjektiv, das die sammlung
von allem was wirklich ist, meint.

und wirklich? ist das dasselbe wie real?
was ist wirklich, was unwirklich?

alles was wirkt ist wirklich, also bin ich bei
"wirken".
wirken ist etymologisch eine spezielle form des
wortes "werk".
ein werk ist etwas geschaffenes.
also ist wirklichkeit die folge aus allem geschaffenen!?
wie wirkt das auf dich?
auf mich kompliziert...

vom traum ganz zu schweigen.
was hat das mit dem stück zu tun? nichts! alles!

ich habe mich jetzt irgendwie "selbst-verwirklicht"
"AU"

ralf
 

rogathe

Mitglied
hallo ralf,
danke für deinen kommentar!
träume zu verwirklichen ist meist ein schmerzhaftes unterfangen, gelingt auch nicht immer...

:) rogathe
 
A

Architheutis

Gast
Hallo rogathe,

hmpf. Bin einigermaßen perplex ob deines Textes.


Wenn "Wirklichkeit" die Folge ist, muss es eine Ursache dessen geben. Die Ursache wäre das wohl das Leben an sich, dass Ergebnis/die Folge das, was wir Wirklichkeit nennen.

Der Traum ändert seine Größe und Gestalt und endet in Schmerz (so verstehe ich das "Au"). "Richtig" verstehe ich hier als zwingende Schlussfolgerung unserer Träume.

Das heisst übersetzt:

Unser Leben erschafft eine Wirklichkeit, welche allein schmerzhafte Träume gebiert. Die Ausschließlichkeit des Schmerzes wird dadurch bedingt, dass unser Leben ein einziger Schmerz ist.

In was für einer Welt leben wir, werter rogathe? Sind dies deine Unkenrufe zum Abgesang unserer Realität? :)

Gruß,
Archi
 

rogathe

Mitglied
folge-richtig

Hallo Archi, danke für deinen Kommentar.

Das Scheitern eines Traumes wird dargestellt, der, in die Tat umgesetzt, die Wirklichkeit verändern sollte, die während eines (Lebens)zeitraums geschaffen wurde.

Doch die Wirklichkeit bleibt unverändert, (gleichbleibender Schrifttyp, gleichbleibende Größe).

Der Traum wächst, zerplatzt, Schmerz bleibt zurück. (Wäre mit einem Grafikprogramm besser zu zeigen gewesen.)


lg

rogathe (Rosemarie-Gabrielle-Thérèse)
 
A

Architheutis

Gast
Hallo rogathe,

Danke für die Aufklärung, in jeder Hinsicht. ;-)

Eine Traumblase also. Träume ändern bekanntlich nicht die Wirklichkeit, sonst wären sie keine Träume, sondern eben Wirklichkeit. :)

Ein schönes Paradoxon haben Sie da entworfen, meine Gute. ;-)

Gruß,
Archi
 

Perry

Mitglied
Hallo Rogathe,

Wort- bzw. Gedankenspiel hin oder her, der Anfang könnte durchaus noch reduziert werden, denn ob da nun "Traum, TRAUM oder TrAUm" steht macht -zumindest für mich- wenig Unterschied

LG
Manfred
 
A

Architheutis

Gast
Damit ist bestimmt der Wechsel zwischen Halbbschlaf und REM-Phase gemeint. :)
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Jedes Wort enthält zugleich sein Gegenteil, denn man kann es nicht denken, ohne sein Gegenteil mitzudenken. Wirklichkeit - in Opposition sind Unwirklichkeit, sind Träume, sind Gedanken und Gefühle. Sie sind aber in sehr unterschiedlicher Weise unterschiedlich.
So ist ein Traum zugleich Traum und als solcher wirklich, ohne in jedem Fall Wirklichkeit zu erreichen, aber auch das ist relativ. Der Traum ist wirklich. Wirklichkeit existiert im Raum. Raum kann man nicht denken, ohne die dazu in Opposition stehende Zeit, Raum und Traum sind nicht ewig, bewegen sich, ändern sich, auch wenn man es nicht sogleich bemerkt, unter der Oberfläches brodelt es. Und es zerstört, es stört, es reibt sich, verliert und bröckelt, bereitet Schmerzen, die Wirklichkeit werden, wenn der Traum wirklich wird, aber auch im Traum selbst, dargestellt durch den Laut "Au!". Und obwohl er fehlt, sind auch "A!" und Stille vorhanden, in die das Gedicht übergeht, als Gedicht Teil und Gegensatz der Wirklichkeit.
 



 
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