formt sich ... etwas (?) - ohne Titel

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hallo, mich würde wirklich interessieren, was ihr von diesem gedicht haltet. bewertung sagt ja immer nicht so viel aus. mich interessiert, was ihr inhaltlich dazu zu sagen habt. ist es nachempfindbar oder gar nicht verständlich? seht ihr irgendetwas anders? es handelt von so etwas wie geburt und tod von etwas neuem, kann man ds sehen?

adios
mg
 

blaustrumpf

Mitglied
wie sag' ich's...

Hallo, manon geneviève

Tscha, du willst Ehrlichkeit. Das wird jetzt gleich ein bisschen weh tun, sagte der Zahnarzt...

Wirklich etwas mit deinem Gedicht anfangen - tut mir leid, das konnte ich nicht. Mehr als ein "je, nun..." ist einfach nicht drin, auch nicht beim wiederholten Lesen.

Vielleicht denke ich zu pragmatisch, aber beispielsweise die Gleichzeitigkeit von "Wendet; bebend" und "Zerstört durch das Licht" will mir nicht einleuchten. Was zerstört ist, kann nicht mehr wenden.

Was bitte, soll "durchwächste" heißen? Meinst du "wuchs durch"? Der anschließende Zeitwechsel irritiert mich übrigens mehr als nötig.

Und wenn ich schon dabei bin: "Tataendrang" soll vermutlich "Tatendrang" sein, richtig? Woher kommt eigentlich plötzlich der Taugenichts, und taugt er so wenig, dass er nur diese eine Erwähnung wert ist?

Und damit dann das Bohren aufhört und es langsam wieder gut ist: "Vorstellung frisst den Raum" - das finde ich ein sehr interessantes Sprachbild.

Leider ist das dann aber auch die einzige Nachricht, die mich selbst freut. Je, nun...

Freundliche Grüße von blaustrumpf
 
hallo blaustrumpf

ist schon gut so, du machst mich ja nicht nieder, ist kritik und damit kann ich leben. bist doch ehrlich. das ist mir tausend mal lieber, als dass keiner antwortet, damit kann ich nämlich nichts anfangen. dafür, dass hier einfach wieder was verschwindet, nachdem ich' reingestellt habe, war es ja nicht gedacht. dann hätt ich's auch behalten können. also im grunde danke für deine antwort.
nun zum inhalt.
hatte mir schon gedacht, dass man das ziemlich schlecht nachempfinden kann. das liegt wohl daran, dass ich zwar einen vorgang darstelle, aber keinen realen. einen, den man wohl auch nich so einfach ins bildliche übertragen kann. da gehtes eher u gefühle.
ein zeitenwechsel ist da nicht drinn. durchwächste soll einfach nur durchwächst heißen, da war ein e zu viel.
natürlich kann etwas bebend wenden, wenn es zerstört wird. sicher nicht mehr danach, dennoch dabei. das allerdings habe ich nicht gemeint. eher so: zerstört durch das Licht, ist eine art schlusstrich. du siehst in dem gedicht, wie sich etwas aufbaut, nicht unbedingt gut oder schlecht, nicht zu bewerten, deshalb dunkel. irgendetwas fremdes, unklares. und das nimmt besitz vom körper - das ist natürlich ein bild. in wirklichkeit ist es eine idee, die sich formt. deshalb auch "vorstellung frisst den raum", denn sie nimmt raum weg, freiraum. gleiche gedanken kehren wieder, das ist ein nicht sehr schönes gefühl, vielleicht kennste du das. da kann die sache, an die du denkst noch so scön sein, aber wenn du sie zu oft denkst, ist das scheiße. dieses Neue, Unerwartete, Undefinierbare nimmt also raum in einem in anspruch und trägt auch schon erste "früchte", also die hier körperlichen reaktionen, wie zuckende muskeln. tatendrang (da hatte ich mich verschrieben - das passiert mir öfters) bedeutet, dass sich dieses Neue nun irgendwie entladen muss. und tritt dabei unweigerlich vor des taugenichts gericht. damit meinte ich die gesellschaft als spiegel. die gesellschaft reflektiert ja all unsere aktionen. bewertet sie. ein gericht ist auch ein unschöner ort. du musst dort ganz ruhig sein und abwarten, was andere über dich sagen. urteil: zuchhaus oder freispruch oder todesstrafe? genosse dunkelheit bekam die todesstrafe. er wendet bebend, d.h. er drückt und schlängelt sich, fühlt sich unwohl. und plötzlich: der richterspruch verkündet das urteil: ZERSTÖRT DURCH DAS LICHT!!
warum licht? licht ist das gegenteil von dunkelheit. dunkelheit steht hier für das neue, unbekannte. licht dementsprechend für scheinheiligkeit.
ich weiß nicht, wie sehr all dies mit diesem gedicht rüberkommt. es ist, wie gesagt, ausdruck eines gefühls, würde mich sehr interessieren, ob das andere auch kennen. ich hatte mit diesem gedicht nie die absicht, das gefühl zu erklären, wie ich es gerade ebend tat. ich wollte es viel mehr subjektiv übermitteln - wenn überhaupt, ich hatte es ja damals für mich geschrieben.
und wo ich schon dabei bin: ich hätte da mal noch eine frage: und zwar: glaubst du, oder glaubt ihr, dass sich der schreibstil dadurch sehr verändert, wenn man sich dabei bewusst ist, dass man was man schreibt vielleicht hier ins forum stellen will?

allen schönen tag noch.
mg
 

blaustrumpf

Mitglied
Hallo, manon geneviève

Upsi, ein einfacher Drückfehler... Jaja, wenn man zu verkopft an einen Text rangeht, dann ist das leicht Essig mit dem intuitiven Begreifen.

Zwar spricht dein Text auch nach deiner Erklärung nicht wirklich zu mir. Aber das ist ja nicht das Ende der Welt oder gar der Dichtkunst...

schnell noch eine Antwort auf deine Frage, ob sich das Schreiben verändert? Meines nicht. Das liegt vermutlich daran, dass ich eigentlich nie "für die Kladde" schreibe.

Schönen Gruß von blaustrumpf
 



 
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