freitag nachmittag

G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
[ 4]freitag nachmittag


hast archäologie studiert und stratigraphen kurven
berechnet doch du dringst nicht durch die schichten auf dem schreibtisch
das ältere liegt unter dem was dein gedächtnis wieder
erkennt doch findest du die fernseh zeitung nicht – drum springst du

die treppe von der gegenwart hinab zum stadt museum
sie packen grade auf dem markt das obst zurück ins auto
am kiosk greifst du dir das heft ein mann vor dir kauft garnichts
wir sind ja mensch da muss man mal berichten was da eben

passiert ist und die polizei ist auch schon da ein junger
beamter frisch an bord gebeamt lässt haarklein sich erzählen
wie sie den penner auf den stand geworfen kann auch sein der
ist einfach rein gefallen auf die marken qualitäten

historisch und hysterisch hyper ventilierter stürme
im wasserglas in das der arme viel zu tief geschaut hat
jetzt ist er hin und weg bist du der zeuge? denn ein dichter
improvisiert sich das programm so stehts in seiner zeitung
 

Perry

Mitglied
Hallo hansz,

gefällt mir gut in seiner Verwirrung der Momente.
Improvisierende Dichter tragen selten zur Aufklärung des Geschehens bei. :)
LG
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ja, würde ich auch so sehen, Manfred,

allerdings:
1. Was ist überhaupt passiert?
2. Ist es Gegenwart oder Vergangenheit? (oder eine ganz andere Zeitlinie?)
3. Wessen Interpretation der stratigraphischen Schichtung ist überhaupt gültig?
4. Welche der "handelnden" Figuren vertritt den Leser?

grusz, hansz
 

Perry

Mitglied
Hallo hansz,

als Leser habe ich mich hauptsächlich mit dem "Erzähler" identifiziert, der verschiedene Szenarien beschreibt. Eine zeitliche Verortung kann man herauslesen, aber ich denke, die ist hier nicht vorrangig. Auf den Punkt bringt es m.M. nach die Passage: "historisch und hysterisch hyper ventilierter stürme im wasserglas."
Das Leben reflektiert seine inneren Stürme in real manchmal unverständlichen Begebenheiten.
LG
Manfred
 



 
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