geborgen in dir

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Chrissie

Mitglied
geborgen in dir

du hältst mich geborgen
hältst mich an der erdoberfläche
am licht, in der sonne
ohne deinen halt
würde ich versinken
ins erdinnere, zum mittelpunkt
gezogen von schweren gedanken
mich winden im magma des kerns

doch du hältst mich
hebst die schwerkraft für mich auf
machst meine gedanken lachen
und meine sinne singen
mit dir kann ich fliegen
wie ein helles vibrieren
durch alle himmel
bis in den achten

CMvM 2000
 

Svalin

Mitglied
Hallo Chrissie

ansich finde ich dein Gedicht schön. Es liefert sogar den Beweis, daß sich relativ "unpoetische" Wörter wie Erdoberfläche und Magma in etwas schönes einfügen können. Hätte ich bisher nicht für möglich gehalten!
Was mich allerdings stört, ist der Bruch mit der letzten Zeile. Hier scheint sich eine Aussage mit Gewalt anzufügen zu wollen, die nicht dahinpaßt nach meinem Empfinden. Sie stört irgendwie die Harmonie des bisherigen Bildes.

Gruß Martin
 

Chrissie

Mitglied
'mit dir kann ich fliegen
wie ein helles vibrieren
durch alle himmel
*bis in den achten*'

Hallo Martin,
Du meinst schon diese *...* Zeile?
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, wo da für Dich ein Bruch ist. Kannst Du mir noch näher erläutern, was Du meinst?

Merci
*g*
Chrissie
 

Svalin

Mitglied
Hallo Chrissie

es ist wahrscheinlich nur ein Phänomen meiner Empfindung. Man träumt beim Lesen so vor sich hin ... singen, fliegen, vibrieren, Himmel ... und dann ups ... bis in den achten. Ich empfinde das als Zäsur, da ich aufeinmal durch irgendetwas aus dem Dahinträumen gerissen wurde. Ich denke das liegt in der Einführung einer räumlichen Begrenzung, die ansich ja die Unendlichkeit darstellen soll (der achte Himmel). Das fand ich schade, da ich gerne weiter geträumt hätte. Jedenfalls ist es mir so ergangen. Ich hoffe, das beantwortet deine Frage.

Gruß Martin
 

Chrissie

Mitglied
Ah ja, jetzt verstehe ich...
Von mir war es metaphorisch gemeint als Weiterführung des Begriffs 'Im siebten Himmel sein' - ich hätte auch 112. Himmel schreiben können.

Danke für Dein Feedback!

*g*
Chrissie
 
L

loona

Gast
Ursprünglich veröffentlicht von Chrissie
ich hätte auch 112. Himmel schreiben können.
Ich glaube, die alleinige Existenz einer Ordnungszahl in der Welt einer ungezügelten Liebe ist ein Widerspruch.

Vielleicht löst Du Dich von den Grenzen zwischen den Himmeln und vereinst das Firmament? (So, wie sich Seelen durch Liebe verschmelzen...)

Lieben Gruß

loona
 

Chrissie

Mitglied
Ein schöner Ansatz

Danke Dir, loona,

aber ich denke, ich lasse das Gedicht trotzdem mit Zahl. Gerade heute früh mußte ich wieder erleben, wie das zusammenhängt, die Liebe und die Ordnung. Ich musste mich nämlich von meinem Liebsten lösen und zur Arbeit gehen (um Acht...!).
Vielleicht deshalb die Acht? Weil das Leben eben nicht nur aus Liebe besteht, sondern auch aus Zwängen?

Ich lasse es so.

Danke trotzdem für die rege Anteilnahme.

*g*
Chrissie
 

Juni

Mitglied
die Zahl...

Hallo Chrissi,
mich hat die Zahl in den Alltag zurück geholt, was ja an sich nichts Schlimmes ist.
Vielleicht mag ich auch einfach nur die sog. Brüche.

Mir gefällt Dein Gedicht sehr gut.
Juni
 
Für mich enthält es lediglich einen nicht besonders originellen Einfall ( du hältst mich, so daß ich nicht versinke- wahrlich schon oft gehört), der platt gewalzt wird. Kürzt man das überflüssige weg, bleibt die Platitüde, die Platitüde läßt sich aber schlecht sprachlich aufwerten. Wie hier.
 

Chrissie

Mitglied
Tja, liebe Juni,
was macht es, dass Stefan kein Frauenversteher ist? Ich muss ja nicht mit ihm leben.*lol*
Der eine kann etwas mit Liebesgedichten anfangen, der andere nicht. Obwohl ich mich schon bemühe, die meinen weder platt noch schwülstig zu gestalten. Das ist, wie immer, Geschmackssache.
Es hat mich sowieso gewundert, dass so viele Reaktionen ausgerechnet auf ein Liebesgedicht kamen.

Danke dafür.

Chrissie
 

Juni

Mitglied
grinsel

Liebe Chrissi,
ich tue mich auch schwer mit Liebesgedichten, zumal ich erst hier in der Leselupe mit dem Dichten begonnen habe.Kurzgeschichten sind eher mein Geschmack....gewesen..
Inspiriert halt sehr hier.
Ich frage mich allerdings immer wieder, was jemanden dazu bringt, etwas als *platt* und *oft gehört* abzutun.
In solchen Fällen klicke ich das Werk weg und überlasse die Statements Menschen, für die es neu und schön ist.
Es lebe aber die Meinungsfreiheit, auch hier...

Juni
 



 
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