geheimnisse

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HerbertH

Mitglied
geheimnisse

knarzende scharniere
der atem stockt
leises wispern in den ecken

schleichgang im dunkel
leichtes grausen
spinnennetze im gesicht

im schein der taschenlampe
ein loses brett
staub an den knien

sand an den fingern
scharren in wachsender erregung
eine kiste springt auf

bullerbü ist überall
 

revilo

Mitglied
Hallo Herbert, danke für die schöne Erinnerung an die Kindheitstage, die noch nicht von G8 , Handy,PSP u.s.w. bestimmt waren....... ich sehe dieses Gedicht als Experiment an, weil Du nicht wie sonst Metaphern benutzt, sondern " konkrete Lyrik " betreibst..........ich finde das schwieriger, als sich hinter Bildern zu verstecken.......mir gefällt das ganz gut, obwohl der letzte Kick fehlt....

Lg revilo
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Oliver,

wenn Du so willst, sind es lyrische Schlaglichter, wie Bilder aus einem Film, gedreht mit der Handkamera, in Schwarzweiss.

Der Kick besteht für mich in der sofortigen Interpretierbarkeit oder besser Nachfühlbarkeit des Gedichts - wenn man die letzte Zeile gelesen hat.

Es ist durch den Verzicht auf offensichtliche Metaphern ein "einfaches" Gedicht.

Ich habe das mal versucht, um direkt Stimmungen zu erzeugen, was die Romantiker so gut beherrscht haben.

lG

Herbert
 



 
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