gelehrig?

anemone

Mitglied
Ein Wasserhühnchen schwamm gradaus
inmitten eines Teichs hinaus,
vier junge Küken hinterher
bis zu dem Baumstamm, der lag quer.

Die Küken brav in Reihe schwammen
ihm hinterher, alle zusammen,
doch wo blieb nur das letzte ihr
war’n es statt drei, nicht sogar vier?

Sie sucht und ruft den langen Tag
Doch keines sich mehr zeigen mag
und keiner sah, was da passierte,
dass sich der Fisch nahm dieses vierte.

Er zog nach unten sich das Bein.
Dem Hühnchen fiel’s noch nicht mal ein
zu schreien oder sich zu wehren.
Im Fischmaul konnt’s sich nicht beschweren.

Es diente nur als Magenfüllung,
Und ebenso zur Hungerstillung
dem Hecht, der daraufhin verschwand.
Doch später an der Angel fand

der Angler diesen tollen Hecht
als er ihn ausnimmt, wird ihm schlecht:
Ein Küken, völlig unversehrt,
es lebt nicht mehr, wem’s nur gehört?

Das Küken an des Teiches Rand
recht vorsichtig er mit der Hand
legt in das hohe Gras hinein.
Dem Wasserhühnchen fällt dann ein,

als es das Junge dort entdeckt:
Es war’n <doch> vier, s’ ist hier verreckt.
Und bald nach einem halben Jahr
sie wieder man mit Jungen sah.

Ob sie jetz zählte wohl bis vier?
Bei dieser Frage enden wir!
 
W

willow

Gast
Hallo Anemone,

dein Gedicht gefällt mir sehr gut, es liest sich leicht und am Ende musste ich sogar ein wenig schmunzeln.

Ich hätte einige Vorschläge, wenn du magst.

Zunächst einmal würde ich schreiben:
war’n es statt drei, nicht vorher vier?

Dann finde ich folgende Stelle ein wenig unübersichtlich:
"dem Hecht, der daraufhin verschwand.
Doch später an der Angel fand"

Meiner Meinung nach wäre es klarer so:
Der Hecht, der daraufhin verschwand
Sich später an der Angel fand

Zumal ich das "dem" nicht zwingend finde.

Und schließlich würde ich diese Zeile umstellen:

Es war’n <doch> vier, hier ist´s verreckt.

Ansonsten ist es perfekt gereimt und ein wundervolles Gedicht mit einer klaren Botschaft über den Lauf der Natur.

Ich freue mich auf mehr,

willow
 



 
Oben Unten