gelenkblume

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Antilope

Mitglied
...flügel wachsen ahnend aus dem hirn...

Vielleicht baut mich das etwas auf in meiner düsteren Stimmung...

Lustiger Titel.
Verstehe ich richtig, das da unter der Blüte so ein Gelenk ist, mit dem sie sich nach der Sonne ausrichtet?

Lustige Grüße
 

Montgelas

Mitglied
3 varianten - eine davon typischmann gedacht

liebe venus,

pflanzliches-politisches:

- knüpfe ich an deine wandernden margeriten,
[ 2]ihren sternmarsch an. dann sind die bilder,
[ 2]die in mir aufsteigen blumen. tausendschönchen,
[ 2]die trotzig, sich nicht unterkriegen lassen,
[ 2]die ihren kopf zu gebrauchen wissen.
[ 2]sie recken sich der sonne entgegen.
[ 2]ob eine gärtnerin hilft, ob diese gewerkschaft heißt,
[ 2]wissen wir nicht - oder wissen wir doch.

tierisches und menschliches:

- ein flügge gewordenes kücken/mädchen,
[ 2]kaum aus den federn der glucke,
[ 2]der eltern entlassen, ahnt und weiß,
[ 2]dass ihm/ihr flügel wachsen werden.
[ 2]trotzig steht es/sie da und nach jeden
[ 2]gescheiterten gehversuch wieder auf,
[ 2]das kücken lernt. das mädchen denkt und lernt.

animalisches - menschliches:

[ 2]ja, am morgen in den federn, spielt sich manches ab im
[ 2]kopf, phantasie beflügelt trotziges auftreten.
[ 2]eros meldet sich. steht auf ! und reckt sich der sonne [ 2]entgegen.


ein offener text, ein rätsel,
doch immer ist es der "aufstand",
der gelingt;
hirn braucht es allerdings in allen varianten .


meint fröhlich

rätselnd

montgelas

p.s. im titel könnte man einen hinweis auf den stillen, aber sehr empfindsamen o.l. vermuten, dessen verse mich immer sehr erfreuen.
 

Venus

Mitglied
Die lustigen Grüße freuen mich!
Danke – geb sie dir gern zurück!

Liebe(r) Antilope,

die Gelenkblume gibt es wirklich.
Und die richtet sich ganz bestimmt nach der Sonne; das hat <Gepflänz> im allgemeinsen nun mal so ansich. Da will es hin.
Doch – sie lässt sich - in der Tat – auch biegen! Nicht nur <ver>, sondern dorthin, wo man möchte. Man.

So.
Jetzt werde ich kurz philosophisch – obschon mir deine Interpretation, so wie sie dasteht – ganz außerordentlich gefällt.

Man möchte (das unterstelle ich ein wenig in diesem Gedicht) sich doch bitte biegen. Bewegen. Federn. Da wo man hintritt nicht bloß Eindrücke hinterlassen. Sondern selbst spüren, dass Widerstand nicht unbedingt nur etwas mit Hemmen zu tun hat. Dann wachsen einem Flügel. Ergo hieße das dann:
Aus! (Ende, Schluß, Fini) mit Gehirne –
Aus - dem Hirn.
Denken nicht mehr (vordergründig) notwendig. Erst mal leben. Dann und nur dann – denkt es sich auch.

Insofern – jawoll.
Nach der Sonne…!

Lieben Gruß,
Gabi
 

Venus

Mitglied
Unterstell du mir ruhig,
mein lieber Montgelas,
so allerhand ;o)

Am allermeisten den Otto Lenk!
Ich hoffe von Herzen, er freut sich.


Am allerbesten gefällt mir deine letzte Interpretation, obschon alle drei gleichwohl schier an dem kleben, was ich gerne ausgesagt hätte.

Der Gedanke, mit beiden Füßen trotzig aufzutreten. In Federn. Der hat mir gefallen.
Mir ist selbst oft so sehr nach stampfen. Doch weiß ich, dass im Anschluss bloß die eigenen Beinchen brennen.
Deshalb: her mit den Federn!
Könnte man sich selbe dann gar noch ans Hirn kleben und damit fliegen – 's wär schier traumhaft.
(Traum Haft)

Es gilt: Leben!

Danke,
für soviel Hirn -

recht herzlich
(und nicht minder fröhlich)
Gabi
 

Inu

Mitglied
Hallo liebe Venus


[blue]trotzig auftreten
federn und flügel wachsen
ahnend aus dem hirn [/blue]

So wäre es ein perfektes, aber nicht sehr aufregendes Senryu mit der Silbenzahl 5,7,5

[blue]Gelenkblume
[/blue][blue]trotzig auftreten
infedern und flügel wachsen
ahnend aus dem hirn [/blue]

ein 'in' vor die Federn gesetzt- ein interessanter Titel dazu und schon ist es ein rätselhaftes Stück Lyrikkunst geworden über dessen tiefen Sinn sich viele noch lange den Kopf zergrübeln werden. ;)

Ist ja legitim.

Es soll keine (Ab)Wertung sein.
Ich wollte es nur mal feststellen. :)


Liebe Grüße
Inu
 



 
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