gemeinsame gedanken zum sein, Wir, der Suff

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Gemeinsame Gedanken zum Sein
Wir
Der Suff

Vergangen und Vergessen
In zukünftiger Erwartung
Lasst uns gehen um zu sehen
Was die Welt der Menscheit
Sich denkt dabei

Im roten Killergras anti-gelebt
Für Ideologie und Sein
Den Flaggen folgen um zu fühlen
Was du nie fühlen wirst
Der Nation
Das Leben zu schenken

Die Nation zu Einen
Um in Einigkeit zu teilen
Was niemandem gehört
Aber einer will
Dass ihm alles sei
Wie es seine Bestimmung verlangt
[strike]Kriegsbeil[/strike] !
Wir Leben!
Ich denke also bin ich!
Denn ich kann nicht anders
 
S

scarda

Gast
auch durchgestrichen will ich die Nazi-Parole nicht lesen, nicht mal als Unterschrift zu einem Gedicht. Das versaut mir alles, auch das darüberstehende.

scarda, verärgert
 

Suse

Mitglied
Keine Parolen bitte

....ja, in der Tat - auch durchgestrichenes kann man noch lesen. Ich bin normalerweise gegen Tabuisierung und "wegschweigen", aber so eine Parole darf nichtmal durchgestrichen im Internet auftauchen. Das ist vorallem bei Lyrik echt daneben, weil Gedichte von ihrer Natur her so angelegt sind, dass sie viel Interpretationsspielraum lassen und es nicht eindeutig ersichtlich ist, ob man sich davon nun abgrenzt oder nicht.
Also: Blöd. Sollte ein Moderator zu gegebener Zeit rausschmeißen.

Suse
 
E

Elisabeth Merey-Kastner

Gast
Hallo Suse,

ich bin vollkommen deiner Meinung. Der Text ist eine Schande.
Dass ich mit 2 bewertet habe, hat nur den Grund, dass der Text (leider) mit der deutschen Sprache was zu tun hat.
In Wahrheit eine 0.
Elisabeth
 
vielen Dank für eure antworten.
Zunächst einmal muss ich feststellen, dass man hier wohl nichts unkommentiert stehen lassen sollte.

Als allererstes möchte ich sagen das ich das Gedicht durchaus gelungen finde. Es ist provokativ, anprangernd, und das nicht auf irgendeiner verlogenen chiffrierten Metaebene. Die Wahl der Waffen ist ja bekanntlich frei und wenn jemand Symbolik und dreimal um die Ecke gedachte Metaphern nutzen möchte, dann ist das seine Sache. Genau wie es des Anderen Sache ist, seine Gedanken klipp und klar auszudrücken. Und das sollte auch so bewertet werden.

Das dieses Gedicht die bislang meisten Antworten (bei meinen zugegebenermaßen recht wenigen Gedichten hier) auf eines meiner Werke hier bekommen hat, verwundert mich aber doch schon ein bisschen. Entweder muss man hier einfach nur 1000 Werke veröffentlicht, und sich hier viele Freunde gemacht haben oder einfach nur (eurer Meinung nach) richtig schlecht sein, um Beachtung zu finden.

Nun mal was zum Gedicht selbst, denn die Entstehungsgeschichte ist wirklich bemerkenswert. Es ist unter mäßigen bis starken Drogeneinfluss nach einer Party entstanden. Eigentlich ist es ein total konzeptloses Gedicht. Wir waren zu dritt und haben angefangen zu schreiben, jeder zwei Zeilen pro Strophe, drei Strophen, eine Überschrift von jedem (deswegen auch die 3 Titel) und einen abschliessenden Gedanken von jedem. Ich finde das wirklich faszinierend, da es eine sehr spontane Situation war und drei Menschen, drei Kreativitäten und drei Talente aufeinandertreffen um etwas gemeinsames spontan zu Schaffen. Es ist wirklich verrückt sehen in was für eine Richtung sich Das entwickelt hat. Zumal man auch wirklich die verschiedenen Persönlichkeiten in ihren Parts herauslesen kann (und das ist wirklich mehr als ich von dieser Idee erwartet habe). Vielleicht hätte ich dies alles dazukommentieren sollen, da ich das eigentlich besondere an diesem Gedicht nicht im Gedicht selber, sondern in seiner Entstehung sehe.
Ich finde 1-2 Punkte hat das Gedicht wirklich nicht verdient, aber ich kann verstehen warum es so bewertet wurde, denn gerade in Bezug auf die SH Parole ist eine Objektive Bewertung des Ganzen wohl kaum möglich.

Zur SH-Parole selber:
Ich habe mich schlau gemacht und herausgefunden das es (gerechtfertigt!) Verfassungsfeindlich ist sie in irgendeiner Art und Weise zu benutzen. Zugegebenermaßen hätte ich das auch vorher rausfinden können, allerdings möchte ich hier auf die Entstehungsgeschichte verweisen.
Ich hatte die SH Parole benutzt weil ich vorher der Untergang mit Bruno Ganz gesehen habe (lief gestern glaube ich auf N3) und ich mich im Bezug dazu und zum Gedicht irgendwie "inspiriert" gefühlt habe sie zu benutzen. Ich habe sie auch ganz bewusst durchgestrichen, eigentlich als eine Art Protest gegen genau dieses Denken (ich hätte es auch ausradieren können, so das nur verblasstes Grau und die sanften Eindrücke der Buchstaben im Papier zu sehen wären, aber das geht hier ja nicht). Kam wohl nicht ganz so rüber wie ich mir das vorgestellt habe.
Sie sollte auch provozierend sein, das war sie, aber für euch war sie wohl wirklich nur das.
Hiermit nochmal eine herzlichste Entschuldigung von mir, weil das mit der Parole auf meinem Mist gewachsen ist.

Das man zuwenig rein interpretieren kann möchte und kann ich hier nicht gelten lassen. Schliesslich haben es drei verschiedene Menschen geschaffen, von den sich jeder _seine_ eigenen Gedanken und damit auch Interpretationen dazu gemacht hat. Meiner Meinung nach lässt es trotz seiner simplen (und erschreckend abstoßenden) Klarheit genug Platz um sich seinen eigenen Kopf dazu zu machen.

p.s. aus reiner Vorsicht: Mich irgendwie als Nazi oder das Gedicht als braune Propaganda abzustempeln sollte eurem freiem Denken hoffentlich zuwider laufen.
 
D

Denschie

Gast
hallo,
ich habe keine wirkliche meinung zu diesem gedicht;
es sagt mir nicht viel. die geschichte seiner entstehung
spricht für sich. es ist vielleicht nur situativ zu
verstehen.
wie auch immer. als feedback möchte ich dir trotzdem
geben, dass mir schon sehr klar war, dass du dich
durch die streichung distanzieren wolltest.
man erwartet doch auch nach dem titel des stücks "mein
kampf" keine aufführung des gleichnamigen buches, sondern
geht davon aus, dass tabori nationalsozialistisches
gedankengut verurteilt.
vg, denschie
 
P

Prosaiker

Gast
erschreckend langweilig, dafür, dass drei leute es geschrieben haben. unspannend.
zur entstehungsgeschichte: mach eine kurzgeschichte draus. deinen kommentar fand ich wesentlich interessanter als das gedicht.
pointe der short story könnte zum beispiel sein:
"das gedicht war übrigens scheiße."
es liest sich, als wäre es gerne klug, oder provokant, oder sonstiges. dabei ist es nur öde. es sagt mir nichts. es berührt mich nicht. es rüttelt nicht an mir. es beschleicht mich nicht.
es ist bloß da. und weggeklickt.
viele grüße,
Prosa.
 
R

Richard von Lenzano

Gast
Drogengedicht

du schreibst, daß das gedicht unter drogeneinfluß entstanden sei.

Es gibt menschen, denen große würfe unter drogen gelungen sind. Das o.a. werk gehört auf keinen fall dazu.
Meine welt ist diese subkultur auf keinen fall!!!

Wer drogen benötigt um kunstwerke - irgendwelcher art - zu fertigen, ist ein recht bemitleidenswertes idividuum.
Du gibst an, daß ihr den text mit mehreren personen verfaßt habt. Erstens ist er dadurch nicht besser geworden und zweitens hatte vermutlich keiner mehr den klaren durchblick gehabt.

Ich hätte die entstehungsgeschichte verschwiegen. Es kann keine begründung dafür sein, solche zeilen zu schreiben.

Der angriff auf moderatoren und kritiker ist keinesfalls gerechtfertigt. Es ist in ordnung, wenn wie hier- in der LL-
gerechtfertigte kritik geübt wird.
Wer kritik ausübt muß auch kritik einstecken können - das mußte ich selbst auch erleben.
Daraus können wir alle nur lernen und dadurch wachsen.

Ich meine, daß die kritik noch human ausgefallen ist, man könnte wesentlich mehr dazu sagen, was sich aber wohl aus geschmacksgründen erübrigt .....



Richard von Lenzano
___________________
Jeder ist ein Mond und hat eine dunkle Seite, die er niemandem zeigt. (Mark Twain)
 
M

Melusine

Gast
Hallo Quasimetastabil,
dein Gedicht finde ich mäßig, es hat vielleicht ganz gute Ansätze aber wirkt unfertig. Provokant? Eigentlich nicht, dafür ist es zu banal. Okay, die Naziparole sah ich nicht, die hast du inzwischen wohl herausgenommen - gut so.
Die Entstehungsgeschichte finde ich interessanter als das Gedicht, aber wirklich "bemerkenswert" auch nicht. Solche Experimente sind nichts Neues, auch wenn sie für dich neu sind. Wenn du darüber diskutieren willst, würde ich es ins Forum Lupanum stellen und nicht in ein Lyrikforum.

Meiner Ansicht nach sollte ein Werk für sich selbst stehen. Bedarf es Erklärungen über die Hintergründe, dann ist es eben nicht gelungen.
Deiner Sicht, dass die unterschiedlichen Persönlichkeiten der drei Autoren sichtbar würden, kann ich mich übrigens nicht anschließen. Das mag für dich so sein, für mich als Leserin ist es nicht so. (Nur nebenbei: Waren deine Freunde mit der Veröffentlichung einverstanden?)

LG Mel
 

Walther

Mitglied
In der Tat, man könnte noch mehr dazu sagen.

Letztlich geht es beim Schreiben von Gedichten darum, aus dem eigenen Erleben in der Art zu berichten (und dieses zu verdichten), daß andere (Leser) etwas damit anfangen können. Zudem: Auch gute Provokation ist eine Kunst, und Kunst kommt von Können.

Des Weiteren: Wer sich mit seinen Werken, unter welchen Umständen auch immer entstanden, in die Öffentlichkeit begibt, begibt sich in Gefahr, "darin umzukommen", also die Leviten gelesen zu bekommen. Kritik ist immer eine Folge von Veröffentlichung. Sich dann genervt und angegriffen zu fühlen, ist nur dann akzeptabel, wenn diese in Wort und Stil unmäßig ausfällt. Das kann man hier deshalb nicht sagen, weil von Deiner Seite genug Provokation im Spiel war, um ein derartiges Echo eigentlich ertragen können zu müssen.

Kurz: Deine Erklärungsversuche sind ebenso irgendwie nicht ganz eingemittet wie schon der Text. Rechtfertigungen sind bei Kunst wohlfeil, helfen aber einem schlechten Text nicht auf.

Es ist im Übrigen in Foren wie diesen immer so, daß man einen Fanclub hat (oder auch nicht), und der ist umso größer, je länger man dabei ist (und Befürworter mit Einfluß für sich gewinnen kann). Da empfehle ich, ein wenig über diesen Dingen zu stehen, sonst packt einen gelegentlich der Frust, weil man sich fragt, warum der oder die andere denn soviel Zustimmung bekommt, wo die eigenen Werke soviel schlechter nun auch wieder nicht sind (wie man zu wissen meint.).

Zum Einen kann man sich selbst sowieso nur schwer richtig einordnen. Der Mensch neigt schon zur Selbstüberschätzung. Und zum Anderen sind Bewertungen immer auch sympathiebeeinflußt. Streitbare und manchmal laute Menschen haben da immer schlechtere Karten als die leisen und verbindlichen, weil sie anecken und damit auch anderen, meist ohne Absicht und etwas gedankenlos, weh tun. Und eines kann der Mensch besonders gut: Sich an die erinnern, die ihm einmal einen Tort getan haben. Und diesen Schmerz dann vervielfältigt bei passender Gelegenheit zurückgeben. So sind wir nun mal, wir kleinen (Dichterb)Engel/innen.

Es grüßt

W.
 



 
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