In der Tat, man könnte noch mehr dazu sagen.
Letztlich geht es beim Schreiben von Gedichten darum, aus dem eigenen Erleben in der Art zu berichten (und dieses zu verdichten), daß andere (Leser) etwas damit anfangen können. Zudem: Auch gute Provokation ist eine Kunst, und Kunst kommt von Können.
Des Weiteren: Wer sich mit seinen Werken, unter welchen Umständen auch immer entstanden, in die Öffentlichkeit begibt, begibt sich in Gefahr, "darin umzukommen", also die Leviten gelesen zu bekommen. Kritik ist immer eine Folge von Veröffentlichung. Sich dann genervt und angegriffen zu fühlen, ist nur dann akzeptabel, wenn diese in Wort und Stil unmäßig ausfällt. Das kann man hier deshalb nicht sagen, weil von Deiner Seite genug Provokation im Spiel war, um ein derartiges Echo eigentlich ertragen können zu müssen.
Kurz: Deine Erklärungsversuche sind ebenso irgendwie nicht ganz eingemittet wie schon der Text. Rechtfertigungen sind bei Kunst wohlfeil, helfen aber einem schlechten Text nicht auf.
Es ist im Übrigen in Foren wie diesen immer so, daß man einen Fanclub hat (oder auch nicht), und der ist umso größer, je länger man dabei ist (und Befürworter mit Einfluß für sich gewinnen kann). Da empfehle ich, ein wenig über diesen Dingen zu stehen, sonst packt einen gelegentlich der Frust, weil man sich fragt, warum der oder die andere denn soviel Zustimmung bekommt, wo die eigenen Werke soviel schlechter nun auch wieder nicht sind (wie man zu wissen meint.).
Zum Einen kann man sich selbst sowieso nur schwer richtig einordnen. Der Mensch neigt schon zur Selbstüberschätzung. Und zum Anderen sind Bewertungen immer auch sympathiebeeinflußt. Streitbare und manchmal laute Menschen haben da immer schlechtere Karten als die leisen und verbindlichen, weil sie anecken und damit auch anderen, meist ohne Absicht und etwas gedankenlos, weh tun. Und eines kann der Mensch besonders gut: Sich an die erinnern, die ihm einmal einen Tort getan haben. Und diesen Schmerz dann vervielfältigt bei passender Gelegenheit zurückgeben. So sind wir nun mal, wir kleinen (Dichterb)Engel/innen.
Es grüßt
W.