gen horizont

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george

Mitglied
"die zugvögel" meinst du wahrscheinlich, Alpha.
Ansonsten gefallen mir die Metaphern ...

Grüße
Jürgen
 

george

Mitglied
Stimmt MDSpinoza, das wäre möglich.

Unter einem Zug Vögel verstehe ich allerdings z.B. einen Zug (gefüllt) mit Vögeln ... Der Begriff Zugvögel kommt m.E. auch nicht daher, weil die Vögel hintereinander herfliegen und einen "Zug" bilden, sondern weil die Vögel am Himmel "ziehen", nicht sich, sondern ihre Bahnen, und darüber hinaus "umher ziehen", d.h. irgendwo anders überwintern. Der Begriff "ein Zug von Vögeln", wäre demnach einfach nicht bedeutungsgerecht benutzt. Ich lasse mich allerdings gerne belehren; im etymologischen Wörterbuch fand ich nichts dazu.

Mich lenkt dieses Bild des "Zuges von Vögeln" von der eigentlichen Aussage "schreit für mich" ab. Die (völlig unnötige) Kleinschreibung hindert (mich) außerdem an einer Konzentration auf die Aussagen.

Grüße
Jürgen
 

MH

Mitglied
hallo,

ein zug ist nicht nur ein schienenfahrzeug, sondern, in einem etwas unmodernen sprachgebrauch u.a. auch eine gruppe von in einer gemeinsamen absicht reisender individuen. also beispielsweise ein zwecks überwinterung gen süden ziehender vogelschwarm. weil das "schreien" eine dem vogel an sich nicht unbekannte methode des
sich-artikulierens ist, erscheint mir der schluss des textes durchwegs sinnvoll. wir haben es meiner einschätzung nach also mit einem zum - in der sache des lyr.ichs - schreien aufgeforderten zug (von oder aus) vögel zu tun!

ein durchwegs gelungenes und in seiner eigenheit ansprechendes gedicht!

mfgMH
 

Perry

Mitglied
Hallo Alpha,
auch mir gefällt das Stimmungsbild des Abschieds in deinem Gedicht sehr gut. Über den "Zug Vögel" ist bereits genug gesagt worden, deshalb will ich mich dem "schreit" nochmal zuwenden. Sicher kann man das Schreien als Artikulation allen Lebewesen und abstrakt auch Dingen zuordnen. Für das Bild des Vogelzuges wäre aber sicher ein anderer Ausdruck, der die Stimmung mit unterstützt besser. Ich schlage mal "klagt" vor.
LG
Manfred

Zur Anregung eine Variation von mir:

gen horizont

als du gingst
habe ich mir lächelnd
die Wehmut
aus dem Haar gestrichen
für dich

heimlich
habe ich jedoch
die zugvögel gebeten
laut zu klagen
für mich
 

george

Mitglied
@Perry

Ich finde, mit dem in die Länge gezogenen Schluss brichst du dem ursprünglichen Text das Genick.

Gerade im
"schreit für mich"
liegt die Würze des Textes.

@MH

Mir ist das "ziehen" (hinter einander herfliegen), verkürzt im "Zug", schon klar gewesen. Aber es hat mich wegen der Doppelbedeutung irritiert. Damit geht die Spannung verloren, die sich ja bis in die letzte Zeile (die m.E. gerade deswegen so bleiben sollte, wie sie ist - sorry Perry) erhöht.

Aber das soll alles der Autor entscheiden. Es ist sein Text.

Grüße
Jürgen
 

MH

Mitglied
hallo,

ohne perry´s bemühen torpedieren zu wollen,
finde ich auch, dass der text exakt so bleiben soll,
wie er momentan ist.

mfgMH
 

Alpha

Mitglied
Toll, dass hier so fleißig diskutiert wird! Das freut mich natürlich allemal, doch ich kann euch versichern, der Text wird nicht (merh) verändert ;)

Grüße, A
 



 
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