haustiere

2,20 Stern(e) 5 Bewertungen

tom

Mitglied
STAHLKATZ


Stahlkatz zog die Krallen ein und sprang gegen die spiegelglatte Fassade. Seine mit Millionen feinster Härchen besetzten Hand- und Knieballen verschafften ihm sofort sicheren Halt. Meter für Meter zog er sich beinahe mühelos nach oben. Er war so stark wie ein Bulle. Seine Konstrukteure hatten ganze Arbeit geleistet. Die Muskelfasern, die ihn so rasant nach oben bewegten, bestanden aus neuen, hochstabilen Eiweißmolekülen, die Temperaturen von mehreren tausend Grad tolerierten. Diese Kraftpakete wurden durch einen titanhaltigen Schuppenpanzer geschützt, der auch Hochgeschwindigkeitsgeschossen widerstand und das Licht nahezu vollständig absorbierte. Das kam ihm an der Hochhauswand zugute, denn er war auf Beute aus und wollte nicht gesehen werden.
Stahlkatz, ja so hatten ihn diese behaarten Affen getauft. Als ob er einer ihrer degenerierten Haustiere wäre. Er konnte seine zentimeterlangenlangen Krallen blitzschnell ein- und ausfahren. Das war aber auch schon alles, was er mit einer Mietzekatze gemeinsam hatte. Er war gut zwei Meter groß und ging auf zwei Beinen, mit denen er innerhalb von fünf Sekunden die Hundertmeterstrecke schaffte. Trotz seiner sechs Zentner. Mit den riesigen, in den Biolabos herangezüchteten inneren Organen war er leistungsfähiger als jedes andere Lebewesen, das jemals den Planeten bewohnt hatte.
Gezüchtet und genietet, um zu kämpfen und zu töten. Das hatten sie ihm immer wieder gepredigt. Und um zu überleben...sie zu überleben, denn die Populationen dieser Paviane waren durch die Alphagrippe praktisch ausgelöscht worden. Jedenfalls in seinem Revier, das einige hundert Quadratkilometer umfasste. Bislang, denn er musste expandieren. Die wenigen Hundemeuten und Rehrudel machten sich immer rarer.

Vom Flussufer stieg Rauch auf. Wahrscheinlich einer der Wegelagerertrupps, die sich von Aas und ihresgleichen ernährten. Das war er, der Rest der Krone der Schöpfung. Er würde sie ins Wasser treiben, nachdem er sich gestärkt hatte.
Stahlkatz schwang sich auf das Dach des Wolkenkratzers und hielt Ausschau. Bald fand er, was er suchte. Fünf verwilderte Schäferhunde streunten durch die Straßen. Als ob sie noch immer nicht begriffen hatten, dass die Stadt endgültig gestorben war. Sogar die Ratten hatten sich zurückgezogen, ebenso wie die Militärs und einige wenige Industrielle, die genug Geld besaßen, um sich einen Platz in den hermetisch abgeschirmten Bunkern zu sichern.
Dort saßen sie nun, seine Ingenieure und Finanziers, und warteten auf ihr unvermeidliches Ende. Die Grippe, die ihren Brutschränken entflohen war noch bevor man ein Gegenmittel entwickelt hatte, war ein voller Erfolg. Die Feinde starben wie die Fliegen, genauso allerdings wie die eigenen Leute, aber da gab es schon keine Rettung mehr. Innerhalb von zwei Jahren war Mitteleuropa entvölkert worden. In Asien und Afrika hielten sich noch wenige Städte, aber auch das war nur noch eine Frage der Zeit.
Stahlkatz grinste schadenfroh. So ganz nebenbei war ihm die fast absolute Immunität in die Wiege gelegt worden. Viren und Bakterien hatten bei ihm keine Chance.
Am Horizont tauchte ein Messerschmitthubschrauber auf. Ab und zu schickten die Militärs eine Patrouille los, um die wenigen Überlebenden auszumerzen; potentielle Bazillenträger, die vernichtet werden mussten. Wahrscheinlich suchten sie auch ihn. Schließlich stellte er den Gegenwert eines Raketenzerstörers dar. Er dachte jedoch nicht daran, sein freies Leben aufzugeben. Ein Leben, das noch gut fünfzig Jahre währen würde. Er musste nur dieses Ungeziefer in Zaum halten, bevor es wieder Schaden anrichten konnte.




copyright by thomas saalfeld
all rights reserved

weitere werke auf http://www.xinxii.com/wintertarn-p-318736.html
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Lesermeinung:
Nun ja - wieder einer deiner Bruchstücke, die zwar eine Idee anreißen, aber keine Handlung haben. Eine Szene, aus der mal was werden könnte. Immerhin besser als deine letzten Sachen auf der LL, aber trotzdem enttäuschend (ich erwarte beim Lesen mehr als ein Fragment).

Details:

"… das Licht nahezu vollständig absorbierte. Das kam ihm an der Hochhauswand zugute, denn er war auf Beute aus und wollte nicht gesehen werden."
Das stimmt nicht: Wenn ein Körper "alles" Licht aborbiert, wird er nicht unsichtbar sondern wirkt schwarz.
Übrigens: Warum geht er nicht drin lang? Da sieht ihn garantiert keiner!
Das (und viele weitere Lgok-Stolperstellen in dem Text) ist so eine der typischen "och nö!"-Sachen, die bei Fragementen passieren. Hier: Du musst ganz schnell ganz deutlich zeigte, was für ein Wesen Stahlkatz ist. Und schon ist der Unsinn passiert. In einem längeren Text könnte man noch zeigen, dass Stahlkatz zwar stark aber zu blöd ist, um auf den einfachen Weg zu kommen, oder dass er dies Klettertour als Herausfordserung sieht (muss er sein Training grade dann machen, wenn er auf Beutejagd ist, also wenn es drauf ankommt?), oder dass die Türen gesichert sind und er Alarm auslösen und sich damit verraten würde oder …

"Biolabos"
Bilolabors meinst du sicher

"Mit den riesigen, in den Biolabos herangezüchteten inneren Organen war er leistungsfähiger als jedes andere Lebewesen, das jemals den Planeten bewohnt hatte."
Die pure Größe der Organe sagt nichts über die Leistungsfähigkeit des Organismus aus – danach müssten die Dinosaurier (also die großen), ja sogar heutige Wale und Elefanten (wohl auch Flusspferde und Giraffen) leistungsfähiger als Stahlkatz gewesen sein. Oder (um es mal konkreter zu machen, denn "Leistung" kann sich ja auf alles mögliche beziehen) Wale (mit ihrem größeren Hirn) intelligenter als Menschen, Elefanten (mit ihren größeren Muskeln) schneller als Jaguare, Mäuse (mit ihren kleinen Mägen) müssten ständig an Unterernährung oder schlechter Verdauung leiden etc.

" Und um zu überleben...sie zu überleben"
Wenn schon so, dann mit Leerzeichen vor und nach den drei Punkten. Da "drei Punkte" aber ein Auslassungzeichen ist, frag ich: Was wird hier ausgelassen? Richtiger wäre ein Punkt oder ein Gedankenstrich.

"Die Grippe, die ihren Brutschränken entflohen war noch bevor man ein Gegenmittel entwickelt hatte, war ein voller Erfolg."
Komma nach "entflohen war"

„Die Feinde starben wie die Fliegen, genauso allerdings wie die eigenen Leute, aber da gab es schon keine Rettung mehr.“
Der Satz stimmt irgendwie der Logik nach nicht.
Erster (feiner) Logik-Fehler. "Die Feinde starben wie die eigenen Leute" Richtig wäre: "Die Feinde starben wie die Fliegen, die eigenen Leuet allerdings auch.
Zweiter (schon gröberer) Logik-Fehler: "Sie starben, ABER da gab es schon keine Rettung mehr". Logisch wäre z. B.: "… wie die eigenen Leute, die man eilends impfte/abschirmte/warnte/… . Aber da gab es schon keine Rettung mehr."

Warum fliehen die Tiere? Ist die Grippe auch für sie schädlich?

Warum will Stahlkatz die Wegelagerer ins Wasser treiben? Können die alle nicht schwimmen? Oder will er sie ins Meer treiben? Warum tötet er sie nicht einfach?

Es gibt einen grundsätzliches logisches Problem: Du redest nur von den Städten, nicht vom "Land". Einige Argumente ("funktionierendes Militär"; Grippeviren sind keine Strahlung, die raztfatz überall hinkommt) sprechen dafür, dass "die" nicht automatisch dem Untergang geweiht sind. Du schreibst zwar "innerhalb von zwei Jahren war Mitteleuropa entvölkert worden." – klar, die Menschen hier hocken so dicht aufeinander, da ergreift eine Grippe "alle" – aber warum sollten sich in Asien und Afrika ausgerechnet STÄDTE halten, wo die Menschen auch dicht aufeinander hocken? Logisch wäre, dass dort diejenigen Leute überlebten, die keinen Kontakt zu den Zentren haben – also z. B. Nomaden, Naturnah-Völker etc. (so es sie in dieser Zeit noch gibt).

Redaktionsanweisung
Entferne bitte den Link – für sowas ist das Profil da.
 

tom

Mitglied
STAHLKATZ


Stahlkatz zog die Krallen ein und sprang gegen die spiegelglatte Fassade. Seine mit Millionen feinster Härchen besetzten Hand- und Knieballen verschafften ihm sofort sicheren Halt. Meter für Meter zog er sich beinahe mühelos nach oben. Er war so stark wie ein Bulle. Seine Konstrukteure hatten ganze Arbeit geleistet. Die Muskelfasern, die ihn so rasant nach oben bewegten, bestanden aus neuen, hochstabilen Eiweißmolekülen, die Temperaturen von mehreren tausend Grad tolerierten. Diese Kraftpakete wurden durch einen titanhaltigen Schuppenpanzer geschützt, der auch Hochgeschwindigkeitsgeschossen widerstand und das Licht nahezu vollständig absorbierte. Das kam ihm an der Hochhauswand zugute, denn er war auf Beute aus und wollte nicht gesehen werden.
Stahlkatz, ja so hatten ihn diese behaarten Affen getauft. Als ob er einer ihrer degenerierten Haustiere wäre. Er konnte seine zentimeterlangenlangen Krallen blitzschnell ein- und ausfahren. Das war aber auch schon alles, was er mit einer Mietzekatze gemeinsam hatte. Er war gut zwei Meter groß und ging auf zwei Beinen, mit denen er innerhalb von fünf Sekunden die Hundertmeterstrecke schaffte. Trotz seiner sechs Zentner. Mit den riesigen, in den Biolabos herangezüchteten inneren Organen war er leistungsfähiger als jedes andere Lebewesen, das jemals den Planeten bewohnt hatte.
Gezüchtet und genietet, um zu kämpfen und zu töten. Das hatten sie ihm immer wieder gepredigt. Und um zu überleben...sie zu überleben, denn die Populationen dieser Paviane waren durch die Alphagrippe praktisch ausgelöscht worden. Jedenfalls in seinem Revier, das einige hundert Quadratkilometer umfasste. Bislang, denn er musste expandieren. Die wenigen Hundemeuten und Rehrudel machten sich immer rarer.

Vom Flussufer stieg Rauch auf. Wahrscheinlich einer der Wegelagerertrupps, die sich von Aas und ihresgleichen ernährten. Das war er, der Rest der Krone der Schöpfung. Er würde sie ins Wasser treiben, nachdem er sich gestärkt hatte.
Stahlkatz schwang sich auf das Dach des Wolkenkratzers und hielt Ausschau. Bald fand er, was er suchte. Fünf verwilderte Schäferhunde streunten durch die Straßen. Als ob sie noch immer nicht begriffen hatten, dass die Stadt endgültig gestorben war. Sogar die Ratten hatten sich zurückgezogen, ebenso wie die Militärs und einige wenige Industrielle, die genug Geld besaßen, um sich einen Platz in den hermetisch abgeschirmten Bunkern zu sichern.
Dort saßen sie nun, seine Ingenieure und Finanziers, und warteten auf ihr unvermeidliches Ende. Die Grippe, die ihren Brutschränken entflohen war noch bevor man ein Gegenmittel entwickelt hatte, war ein voller Erfolg. Die Feinde starben wie die Fliegen, genauso allerdings wie die eigenen Leute, aber da gab es schon keine Rettung mehr. Innerhalb von zwei Jahren war Mitteleuropa entvölkert worden. In Asien und Afrika hielten sich noch wenige Städte, aber auch das war nur noch eine Frage der Zeit.
Stahlkatz grinste schadenfroh. So ganz nebenbei war ihm die fast absolute Immunität in die Wiege gelegt worden. Viren und Bakterien hatten bei ihm keine Chance.
Am Horizont tauchte ein Messerschmitthubschrauber auf. Ab und zu schickten die Militärs eine Patrouille los, um die wenigen Überlebenden auszumerzen; potentielle Bazillenträger, die vernichtet werden mussten. Wahrscheinlich suchten sie auch ihn. Schließlich stellte er den Gegenwert eines Raketenzerstörers dar. Er dachte jedoch nicht daran, sein freies Leben aufzugeben. Ein Leben, das noch gut fünfzig Jahre währen würde. Er musste nur dieses Ungeziefer in Zaum halten, bevor es wieder Schaden anrichten konnte.




copyright by thomas saalfeld
all rights reserved
 

Bad Rabbit

Mitglied
Hm, Jons Kommentar ist über eine Woche alt und du hast die "Labos" noch nicht korrigiert ...

Ich kann mit deiner Geschichte leider nicht viel anfangen. Die Idee ist gut, und leitest den Leser in ein interessantes postapokalyptisches Szenario.
Doch grade, als es spannend wird, ist Schluss.
Schade.

MfG
Tim
 

tom

Mitglied
labos.....

ihr mit euren labos....vielleicht heißt das in hundert jahren eben so... ja labos...
außerdem mich hat das thema eben nur eine seite lang interessiert...basta!
die essenz der story hat keiner registriert....die verachtung, die die künstlichen kreatur stahlkatz für seine erzeuger empfindet! er wird sie alle überleben!
wer sich ausführlich mit diesem thema beschäftigen will, soll sich doch bitte den Aktionreißer PREDATOR mit Arnold Schwarzenegger reinziehen! Mir ist sowas zu primitiv....
so long
tom
 



 
Oben Unten