herbstlied (in dunkel-moll)

lindenmarc

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herbstlied (in dunkel-moll)

aschfahles licht dringt durch die fenster am morgen
Die gesichtsfarbe eines leidlich kranken verdrängt das tageslicht
der wind treibt den verfall der zellen voran,
zusammen mit dem ewigen nieselnden Regen,
-kannst du nicht vernünftig regnen-

klamme feuchtigkeit steckt in den gedanken
die idee von trockener klarheit - nüchtern betrachtet
bleibt eine fixe idee
beeinflußbar wie ein Kind gebe ich mich der stimmung hin
-kannst du nicht einmal den richtigen ton treffen-

allertage sonntagvormittag treibt mich nie in die kirche
spiele mit mir selbst und verliere - egal was
wasch mich rein von jeglicher Schuld und Sühne
falle in das von melancholie gefüllte vakuum
-schwereloser fall der tonnenschweren last-

sehe die schatten an der zimmerdecke am abend,
-wie sie vorbeihuschen und die spuren verwischen-
diskobeleuchtung auf meinem schiff – schwarz
kreisen, routieren, beschleunigen und verschwinden
kriechen in die Ecken meines zimmers um sich zu paaren

hüpfe auf den noten aus meiner anlage,
klammere mich fest und lege mich auf den tiefsten ton
auf den traurigsten akkord und den langsamsten rhythmus
ein weicher fliegender teppich über den Dingen
-kann nicht abstürzen, bin ja schon tief auf dem Grund des Bodens-
 



 
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