hochzeit

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Paul

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hochzeit

nie nannte sie ihm ihren namen,
noch wusste er, welchem quell sie entstiegen:
doch ach, ihre küsse brannten wie feuer,
ihr duft ihm balsam,
ihr augenblick ihm meer -

als wärs ein weißer schleier
trug sie das ewge gewand,
wie brautkleid schien es
und wurde , je ferner, nebel –
darunter war sie nackt!

lust und schmerz lächelten verzückt,
gingen hand in hand hinterher,
wie blumenmädchen –

alle kerzen waren entzündet,
das orgelspiel begann,
wurde wahn:

wohlan!
das fest konnte beginnen!

ja und ja,
zwei ringe später schritten sie durch die masse,
die glocken schellten wie wild,
als dürften sie dies zum letzten mal.

schon scharrten die pferde,
die kutsche stand bereit –
sechs schimmel waren angespannt,
ganz vorn ein schwarzer araber.

die peitsche schnalzte und
im wilden galopp
gen wald –
zurück blieb staub.

drei tage und drei nächte
blieben sie verschollen –
am vierten ging ein feuerball gen himmel.

nie mehr sollte ein menschlich aug sie blicken –
nur bei sonnenauf- und untergang schien es,
als würden zwei silhouetten eng umschlungen im roten sonnenkegel tanzen.

im wald kehrte ruhe ein!
 



 
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