Hallo Peter und Manfred,
vielen Dank und nun muss ich wohl doch noch etwas zum Gedicht schreiben, auch wenn ich immer wieder lese, dass man seine Werke nicht erklären sollte.
Im bildlichen Sinne ist es so wie von euch beschrieben, hinter oder eben zwischen den Zeilen, geht es um den Menschen im mittleren Alter (darf ich sagen 'in der Midlife-Krise' ?
),
der versucht, positiv nach vorn zu schauen und sich fragt, wie und was er dem Leben noch abringen will.
So war der Spätsommer gemeint, die Berge am Horizont versinnbildlichen die 'großen Ziele' oder halt nur Träume von einst, sie treten langsam in den Dunstkreis, d.h. verlieren an Bedeutung. Selbst beim Vorwärtsschreiten sind sie kleiner geworden, manche kann man gar nicht mehr sehen, andere sind erschienen, auch kleiner (=realistischer) als die von damals.
Die Steine spielen sowohl auf Beschwernisse (der steinige und steile Weg zum beruflichen Erfolg), als auch auf die Wertlosigkeit an, oder genauer: auf die Relativierung der Bedeutung all der kleinen Erfolge oder Niederlagen die man gesammelt bzw. eingesteckt hat.
Dann also lieber singend (=dichtend!!) und mit geschlossen Augen (=träumend, nicht im naiven Sinne, sondern als Mut, sich Neues zu erträumen, auch abseits der 'realen Welt' und sonst 'wichtigen Dinge'), die offene Ebene weitet den Weg (wozu in Richtung der Berge weiterlaufen?), ein Ufer ohne Brücken kommt jedem gelegen, der sich einfach nur einmal ausruhen und das Leben genießen möchte, ohne gleich weiter hasten zu müssen.
Dann die Blumen des Spätsommers: Astern geht nicht, wer denkt da nicht sofort an den alten Doktor Benn? - So fand ich die allseits bekannten Chrysanthemen und auch die sieben- Söhne-des- Himmels, Strauch und Zierpflanze, die ebenfalls bis in den Herbst hinein blüht und beim Namen allein darf man sich ja alles Mögliche wünschen!
Dass nichts für immer hält ist jedem klar, inhaltlich doppelsinnig geht es dann auch um den wachsenden Schatten, denn dem Winter entgegenstrebend steht die Sonne leider immer tiefer, auch im Laufe eines Nachmittags werden diese immer länger. Wo der Weg irgendwann endet (irgendwo in der Ebene) … nun, wir wissen es ...
Nun hoffe ich, dass es auch so noch gefällt
LG
Tula