innen leben

Karl Feldkamp · 23 November 2008

den rücken zum
winternachtsfenster
nach innen sehen
tastend vorwärts vergangen
am eigensinn immer noch
keine herzoperation

ermüdend vernünftig

träume seziert in
deiner armbeuge
versuche ich gleich
mäßig zu atmen
von fremden augen
blicklich gebannt

vermeide mich
restrisiko versichert

Leise Wege · 23 November 2008

trifft mittig!
Lg Moni

Heidrun D. · 24 November 2008

Es ließe sich über jeden Vers etwas sagen, doch

[blue]ermüdend vernünftig

träume seziert in
deiner armbeuge[/blue]

haben eine ganz besondere Wirkung auf mich. - Ich empfinde es oft ebenso: Die (ausschließliche) Vernunft emüdet ungemein, das Sterben (Sezieren) der Träume gestaltet sich zu gespensterhaftem (Da-)Sein.

Liebe Grüße
Heidrun

Karl Feldkamp · 24 November 2008

Liebe Heidrun,
herzlichen Dank für deine für mich erfreuliche Reaktion.
Ich bin seit gut drei Monaten Rentner und würde gerade jetzt meine Vernunft gern überwinden, um noch das eine oder andere Verrückte tun zu können.
Liebe Grüße
Karl

Chrisch · 2 März 2009

Hallo Karl,

ich finds auch gut.

blicklich gebannt
vermeide mich
restrisiko versichert

Die ersten beiden sprangen mir ins Auge, super!
Das letzte irgendwie hintendrangepappt.

Gerd Geiser · 3 März 2009

Was die letzte Zeile betrifft, das finde ich nicht. Sie öffnet das Gedicht und passt irgendwie auch zu dem Begriff Herzoperation. Aber frag mich jetzt nicht wieso.
Jedenfalls ein gelungenes Stück Lyrik.
Lieben Gruß dir, Karl,
Gerd

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