irgendwo noch singen letzte liebende

1,40 Stern(e) 5 Bewertungen

Anonym

Gast
ich will ein liebeslied machen
und brauch die liebe dazu
mach ein lied über dich und mich

ich hab ein liebeslied gemacht
und werde es auch menschen singen
die von uns nichts wissen

ich werde singend durchs land
tingeln mit dem lied und der klampfe
menschen von älterer liebe singen

auch wenn du gegangen bist
abgestoßen von meiner solotournee
ich werde der entertainer sein

ich werde alt sein und ein repertoire
mein eigen nennen, das mir bleibt
wenn alle lieben gegangen sind

ich werde lieder singen bis mein letztes
abgeklungen ist in dankbarkeit
für all die vielen schönen töne

ich werde vergessen werden so wie ich
dich vergaß, aber irgendwo singen noch
letzte liebende mein lied
 

Anonym

Gast
Denk auch an die Enjambements. Da wo sie auffallen, sprechen sie ganz eindeutig für den lyrischen Charakter. Für Prosa wäre es unverzichtbar, dass die Enjambements, die den Sinnzusammenhang über die Versgrenze hinaus führen, NICHT auffallen.Passiert aber doch in Strophe 3, 5, 6 und 7 ganz eindeutig.

Danke trotzdem für die Meinung
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo Anonymous,

ich kann mich hier der Elke anschließen. Dann habe ich noch eine kleine Anmerkung, die betrifft das Wort "machen". Liebeslieder sollten man schreiben, komponieren o.ä., "machen" ist für mich eindeutig unlyrisch.

Lieben Gruß
Franka
 

Anonym

Gast
liebe Franka: "schreiben", "komponieren" sind Vorgehensweisen, die die Materialfrage sofort entscheiden. Ein Lied zu "machen" lässt den Leser die Mittel und Möglichkeiten viel reichhaltiger denken.Dann kann man das Wort "Lied" anders interpretieren als einen strophischen Text mit Musik. Die Vorstellung fällt nicht jedem leicht

Außerdem: nennen die sich doch "Liedermacher", oder hab ich das falsch verstanden?

MfG
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Natürlich nennen sie sich auch Liedermacher, aber ich habe gelernt, dass das Wort "machen" in der Lyrik nichts verloren hat.
Aber, es ist ja dein Werk, muss mir ja nicht gefallen.

Lieben Gruß
Franka
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Anonymus,

danke für die Erklärung. Allerdings: mir sind die Enjambements
tatsächlich nicht aufgefallen.

Grüße von Elke
 

Anonym

Gast
Liebe Franka: warum hat "machen" in der Lyrik nichts verloren? Welche Wirklichkeit hat dich dahingehend konditioniert? "Machen" als unpräzise Form jeglichen Handelns ist ein wunderbares Aktiv, dass lebensbejahend ist. In jeder Hinsicht.

Liebe Elke: schade, dass sie nicht aufgefallen sind. Die kleinen, süßen Enjambements hätte es sich so sehr gewünscht, und es sich so redlich verdient.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8846

Gast
Hallo,

war/ist Ergebnis eines langen Lernprozesses. Meine Lehrer haben immer viel Wert darauf gelegt, und ich bemühe mich dieses Wort nur im "Hausgebrauch" zu verwenden. Selbst in meiner Autorengruppe werde ich da angemahnt. So ist mir das langsam ins "Blut" übergegangen.

LG Franka
 

Ohrenschützer

Mitglied
Ich kann mir den Text wunderbar als Songtext vorstellen. Würde mit zB Solostimme und Gitarrenbegleitung herrlich passen.

Als literarischer Text ist er mir für Lyrik zu wenig verdichtet, für verkürzte Prosa zu stark phrasiert (im doppelten Sinne) und wiederholend.

Schönen Gruß,
 

Anonym

Gast
Ich hab ne Idee: ich schütz meine Ohren und gebe dir Zeit, ein Lied draus zu machen. Wenn fertig: dann "ent"- schütze ich meine Ohren wieder und höre es mir an. Bin sehr gespannt. Finde das eine gute Idee mit dem Lied. Solln das welche machen, die sich damit auskennen.

LG :)
 

Ohrenschützer

Mitglied
*lol* Tolle Idee, A.! Ich hab tatsächlich schon ein paar a-cappella-Songtexte vertont. Ist ganz schön aufwändig, wenn man einen gewissen Anspruch hat. Wenn ich nur die Zeit hätte...

Aber im Moment ist es umgekehrt: Ein Komponist hat mich um "Lyrics" gebeten und die sind fertig und jetzt von seiner Seite gerade in Arbeit. Wenn er nochmal was braucht, verweise ich ihn an Dich. Ach so, geht nicht, Du bist ja anonym... ;)

Schönen Gruß,
______________
Der Ohrenschützer
 

Anonym

Gast
Ich bin nur genau so anonym, wie man es hinter der sprichwörtlichen vorgehaltenen Hand ist. Die Blöße bedeckt aber das wesentliche bleibt erkennbar. Ich stell nicht die rhetorische Frage, wer das wohl sein könnte. Dazu ist das Anonymus-Forum nämlich nicht erdacht worden.

Nebenbei noch: ich mag diesen Anglizismus "lyrics" nicht, stelle ihn mir vor meinem inneren Ohr gesprochen vor und spüre spontan einen kalten Schauer aufsteigen. Diese ganzen fucking Anglizismen sind echt ein pain-in-the-ass.

LG
 

Anonym

Gast
I think i spider: your english is yes under all pig.




The half-naked not-named poet
 

Anonym

Gast
Danke, liebes Anonym, für die 2-Punkte-Wertung
 



 
Oben Unten