kleines mädchen

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M

margot

Gast
kleines mädchen
du mußt erst tüchtig auf die schnauze fallen
kleines mädchen
du hängst dich an die falschen bärte
du bist allein und suchst halt
aber du bist auf der falschen fährte
die du suchst, sind für dich zu alt
kleines mädchen
mache mir einen gefallen
rede wieder mit mir
ich will nicht, daß ich dich endgültig
verlier
was du suchst, hast du
bei mir nicht gefunden
das habe ich nicht ganz überwunden
kleines mädchen
ich bin tüchtig auf die schnauze gefallen
ich bin allein
und suche halt
warum bist du zu mir so kalt?


(sommer 1981)
 

noel

Mitglied
Gefällt

Liebe Margot,

die derbe Sprache passt zu den Bildern.
Das auf die `Schnauze fallen´ liefert
ein guten Kontrast zu der Verniedlichung
`kleines Mädchen´.
Auch der Wechsel zwischen dem DU (kleines
Mädchen), dass den Halt sucht, allein ist,
auf die schon erwähnte Schnauze fallen muss...
zu dem schreibenden Ich, das schon gefallen
ist, allein und ohne Halt ist, finde ich
gelungen. Auch, dass das Ich gefallen ist,
weil dem DU das ICH nicht genügte ist ein
gelungener Rückschluss

Gruß Noel
 

Inu

Mitglied
Ein schnell geschriebenes, ein rührendes Gedicht.
Hast dabei vielleicht sogar an Wendi gedacht, mir kam es so vor. Weil es auch mit dem Zeitpunkt ihres 'Verschwindens' zusammenfällt.

Gruß
Inu
 
M

margot

Gast
danke noel, obwohl mir deine antwort leider wie die
meisten deiner kommentare zu intelligent ist.
ich mag`s lieber eindimensional. ist dann immer noch
komliziert genug.
inu, ich schrieb das gedicht im sommer 1981, wie ich
drunter schrieb. wendi verschwand doch erst vor kurzem?
mann, hatte ich nen langen black-out!!

gruß
ralph
 

Schakim

Mitglied
kleines Mädchen...

Hi, margot!

Warst Du vor zwanzig Jahren wirklich so nett? Ich weiss nicht, ob ich zwanzigjahre alte Gedichte hier publizieren könnte, denn an solchen Gedichten haftet oft soviel an Erinnerung, dass ich mich darin verlieren würde. Wenn Du aber nur auf die Reaktion der Leser aus bist, dann ist das völlig o.k. - nur kannst Du dann auch nicht die verschiedenen Kommentare so runtertun, wie den von Noel... Sie hat es doch gut gemeint. Leider macht man scheinbar oft Dinge falsch, wenn man es gut meint...

Ich würde jetzt mal sagen, wenn ich davon ausgehe, dass Du damals anfangs zwanzig warst, dann hast Du ein rührseliges, sehnsuchtsgeladenes Poem geschrieben und auch ein ganz bestimmtes Mädchen vor Augen gehabt, dem dieses Gedicht gegolten hat. Spannend wäre jetzt für mich z.B., wenn ich dieses Mädchen, das nun schon längst auch zwanzig Jahre älter geworden ist, wieder sehen würde und die Gefühle meinerseits ihm gegenüber wahrnehmen würde... Wie wäre das? Ein Hauch von Romantik, oder ein Erschrecken, wie sich ein Mensch innerhalb von zwanzig Jahren so verändert haben kann...

Tut mir leid, ich wahr zu ausführlich, werde mich wieder knapper halten in Zukunft - trotzdem sind es manchmal solche Gedanken wert.

LG
Schakim
 
M

margot

Gast
es ist komisch, nach 20 jahren einer alten liebe
wieder zu begegnen. ich begegne lieber meinen
alten gedichten. dann bin ich allein mit meiner
erinnerung - und nicht dem horror der realität
ausgesetzt. frauen, die ich wahrhaft liebte,
höre ich nie auf zu lieben. eine begegnung schmerzt
ganz tief. unter umständen würde mich das aus dem
gleis werfen. aber es ist recht unwahrscheinlich,
daß das passieren wird. meine alten "großen lieben"
sind über die ganze brd verstreut mit kind, mann und
kegel. und ich blieb stehen ...

meine alten texte liegen mir ebenso am herzen wie
meine neueren. manche aus der anfangszeit meiner
schreibversuche sind mir sogar ungeheuer wichtig.

ralph

(1981 - da war ich 18.)
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

das ist von `81, aber das wurde ja noch mal geklärt ;)

Ich glaube, Du würdest es heute genau so schreiben, oder?
"Kleines Mädchen"...
es scheint eine Liebe, Geliebte gewesen zu sein und ich weiß nicht recht, was ich damit anfangen soll.
Der Ausdruck ist für eine FRAU nicht gut gewählt, er erzeugt bei mir einen herben Beigeschmack..

Nur meine Meinung.

lG
Stoffel
 
M

margot

Gast
ich war 18. sie ging mir gerade bis zur schulter.
sie hatte langes blondes haar fast bis zu den kniekehlen.
sie war gerade 16. sie war mein "kleines mädchen".
sie war ungeheuer selbstbewußt für ihr alter. ihr busen
war alles andere als zurückgeblieben. zuhause hatte
sie einen dämlichen stiefvater und eine mutter,
die sie nicht verstand. ich war damals selbst noch
ziemlich grün. aber im grunde schon der von heute.
mehr als meine jugendliche liebe hatte ich nicht zu
bieten. sie suchte die sicherheit, die ersatzfamilie.
das fand sie bei mir nicht.
sie war mein "kleines mädchen".

heute lebt sie in einer kommune auf dem land mit vielen
kindern, männern und hunden.

schluß!
ralph
 
S

Stoffel

Gast
sie ging Dir bis zu den Kniekehlen?
Quatsch, ihre Haare, entschuldige *lach*;)

Dann hat sie sicher das gefunden,
was sie brauchte. Sie hätte es in einer "normalen" Umgebung:
Mann-Frau-Kind-ein Hund
sicher nicht gefunden.
Ich denke da an ihr Umfeld und das, was später mal zu Tage kommt, als Erwachsener.

lG
schönen Tag Yogameister:)
Stoffel
 
M

margot

Gast
den werde ich haben. wenn frühling ist, sehe ich überall
nur noch frauen, frauen frauen frauen ...
wenn nicht die frühjahrsmüdigkeit und meine arbeit wäre,
würden meine hormone mit mir echt achterbahn fahren.

ähm, dir auch einen schönen, einzigartigen tag

ralph
 

Schakim

Mitglied
Hormone auf der Achterbahn!

Hi, margot!

Ich weiss, Du wirst mich jetzt zum Teufel jagen... Na ja, die Hölle ist ja heiss, aber sogar dem Teufel würde ich die Suppe überm Feuer noch versalzen...

Hormone auf der Achterbahn!
Da flipp' ich aus, das ist der Wahn!
Ich schaukle wie so Organellen...
Mit Erytherozyten, diesen Zellen
Fliesse ich im Schuss
Und empfinde viel Genuss...
Rase durch Arterien, Venen,
Spür' in mir Verlangen, Sehnen...
Plumps! Jetzt bin ich wohl gefallen!
Achterbahn mit Höllenfahrt -
Mir bleibt wohl hier nichts erspart...

Hab' nur Deine Worte mit den "Frühlingsgefühlen" geklaut...

Wünsch' Dir eine Berg- und Talfahrt durch die Frühlingslandschaft der anschmiegsamen Frauenkörper!
Schakim
 



 
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