konsequer

4,70 Stern(e) 12 Bewertungen

noel

Mitglied
ich konsequere breit doch längs.t
schwingen klänge fugisch mir

sie tönen mir zum tanz
in lichter farbsonanz in der
die raben flügelflattern
& augenland so schwarz
gebannt ist nurmehr geest
von listig nattern

doch auch wenn trübe
schwer die augen lidert
& nebel hüllen fingerweit
will manteln ich mir
meine zeit
dass nächtens dann ich sei
bereit zu breiten mich
in dunkelbunt


ich konsequere breit doch längs.t
schwingen klänge fugisch mir
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ein Versuch, die Sprache zu erweitern, durch Klangformungen Worte in Lücken zu setzen, dabei aber doch verständlich zu bleiben.
 

fenestra

Mitglied
Oh, gut, dass der Bernd dies Kleinod empfohlen hat, sonst wäre es mir für immer verborgen geblieben! ;)

Das ist das besondere an deinem Stil, noel: Die Entdeckung neuer Verben ("flügelflattern", "mir manteln","lidern"), dann aber wieder die altertümlich anmutenden Wendungen, wie

gebannt ist nurmehr geest
von listig nattern
Dazu schleichen sich noch ganz sachte Reime ein.

Ein ganz besonders gelungenes Werk von dir!

Es grüßt
fenestra
 
Hallo noel,

auch ich finde, ein schöner Versuch. So eine Balance zwischen Sprachzerlegung und doch vertrauter Sinnsetzung. „Verständlich bleiben“ wäre allerdings für mich keine Kategorie der Kunst oder der Literatur. Denn per se ist ein Gedicht ja in der Regel Verdichtung und also ein anderer Weg des Mitteilens, der eben stark vom Pfad des allgemein Verständlichen abweicht - notwendigerweise. Denn sonst wäre es keine Lyrik. Im Grunde sind auch Goethe oder Heine nicht „verständlicher“ als Jandl oder ein Sprachzerleger. So oder so, mir hat dieses Gedicht sehr gefallen!

Monfou
 

Montgelas

Mitglied
liebe noel,

es wäre zu schön, wenn man den text - von dir gesprochen -
hören könnte.

der sommer kommt !

alles gute

montgelas
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe noel,

"will manteln ich mir meine Zeit"

ja, das wäre gut, wenn einem das gelänge, dass man in seine Zeit wie in einen Mantel eintauchen kann. Aber das ist so Vieles, was man aussparen möchte, womit man am liebsten nichts zu tun haben möchte. Aber Löcher im Mantel? Nein, das kann auch nicht das Wahre sein. Dann lieber konsequent alles mit erleben und durchleben und durchleiden,denn

im Innern klingt eine Melodie, die alles erträglich macht, die imstande ist, Dissonanzen wieder zu glätten, die beflügelt und die Ganzheit von Welt augenblickweise wie eine symmetrisch gestaltete Fuge aufleuchten lassen kann.

So hört sich für mich dein Text an, und er tut mit gut.

Dir auch alles Gute!

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

noel

Mitglied
ola

mit antworten, auf diesen text älteren datums, habe ich nicht mehr gerechnet.

im Innern klingt eine Melodie, die alles erträglich macht, die imstande ist, Dissonanzen wieder zu glätten, die beflügelt und die Ganzheit von Welt augenblickweise wie eine symmetrisch gestaltete Fuge aufleuchten lassen kann.
ja vera-lena, aber manchmal ist es zu laut, oder auch zu leise, so leise, dass der kopf zerspringen mag.

aber noch voller venezulanischer klänge, melde ich mich zurück.

danke monfou, montgelas & fensterchen

beste grüße noel
 
H

Haki

Gast
Hallo noel.

ich bins er(neu)t...
Um mich nicht zu wieder(holen), mache ich einen punkt. und sage dir, dass es mich be(rührt) in all den KOchtöpfen (m)eines Inneren...

Liebe Grüße,
Haki
 



 
Oben Unten