kopfsternpflaster

Franz OberHofer
Schwabsoien, 1. Januar 2016

kopfsternpflaster

in der zone vor den königen schmeckt es bitter noch,
folge den frauen, den herden des feuers & der nacht.
schwärme winden sich durch trübe tore von fleisch &
blasser haut, bohren ihre lachfinger angespitzt in
mundgläser, kriechen in steinige fugen, die kerne
spuckend in windige getriebe. der große bär in
tausend gliedern, an steigbügeln & fristigem glanz,
der würgt in matten wiegen, in jungen flügeln. lass

sterne schlingen, heißt das lied, in fluchten gesungen.
laternen fauchen blau schon zur runde, irrlichtern
verwegen im flackerkreis. röntgenstrahlen leuchten
ihren spannkörpern. im knochenmehl lass sterne frieren,
es grünen verse darin, die werden nicht müde zu singen.
sterne lass griffbereit am giebel taumeln. schrift-
stücke aus beweisen gewrungen: meine fußfessel, kurz
vor dem fall ins leere. es trottet die wolkenwaage,

die zerrinnt in den hirschfängen, bis die pauken
sind gestimmt in weiß & schwarz, in blau & rot. dünn
sind die häute, der egel küsst hindurch, die axt waltet
am schädel, links und rechts ihrer hemisphären, ost von
west scheidend. wo sind verhangen, die tore von fleisch,
von häuten? mein stumm, mein stotter, mein gestammel,
brut & raus! wer bin ich? fetzen, hingestöckelt auf dem
kopfsternpflaster. morgenstern in deinem schlafrock.
 



 
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