lass uns erwachen

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Selbstlos

Mitglied
mein feld ist auch die einsamkeit
nietzsches feld war auch die einsamkeit
überhaupt fängt die kunst, die tiefe mit einsamkeit an.
dein text versteh' ich nicht ganz,
aber das ist gut.
ich glaube, ich will ihn nicht verstehen
ich will nur besoffen sein
und alleine gehen..
 
B

Bluomo

Gast
Hallo ganji,

einige Anmerkungen aus meiner Sicht, und nur meiner Sicht.

ein paar rote Rechtschreibfehler, in blau die Wiederholung Einsamkeit(incl. Zweisamkeit). Kursiv die Wiederholung momente

lust und blut die g[red]e[/red]b ich dir
lä[red]s[/red]st uns erwachen
in manch einer nacht

in einem moment der [blue]zweisamkeit[/blue]

doch werde ich nicht lange verweilen
denn mein feld ist die [blue]einsamkeit[/blue]

geben werde ich nur momente
und sterben werde ich allein

doch ist die [blue]einsamkeit[/blue] nicht von traurigkeit
sie ist erfüllt durch die momente
die mir gegeben wurden
Fazit:

Insgesamt hat mir dein Gedicht nicht so gefallen. Ich will dies kurz begründen.

1. Blut- kann bei Lust vieles heißen, ist somit ziemlich offen für Interpretationen. Zu offen, meiner Meinung nach, weil sonst nichts mehr kommt.

2. Dein Gedicht bleibt bei abstrakten Begriffen: Lust, Einsamkeit, Momente, Traurigkeit. Alle diese Begriffe stehen für Gefühle und Augenblicke, aber sie vertreten nur die Schilderung.
Jedes dieser Worte paßt auf Tausend Situationen- ist also nicht bildlich sondern abstrakt. Deshalb würde ich dir vorschlagen diese Abstrakta durch Bilder zu ersetzen.

Thema: Einsamkeit, wenn zwei zusammen sind: (schnelles Bsp. in Prosa)
Wir liegen auf dem Bett, gemeinsam. Doch deine Augen im Spiegel sehen nur dich, betrachten deinen Körper. Die Leberflecke unter deiner Achsel, neben deinem Bauchnabel. Das Tatoo auf deiner Brust. Ich deinen Augen bin ich unsichtbar.

gemeinsam bin ich einsam- wäre eine abstrakte Variante.

Mein Beispiel ist sicher schnell hingeworfen und nicht sehr gut. Es geht auch viel kürzer. Der Unterschied zwischen abstrakter Variante und Bild sollte aber deutlich werden.
Dein Gedicht bleibt durch die Abstraktas abstrakt und kann mich deshalb nicht oder nur wenig erreichen.

3. Moment und Einsamkeit( incl. Zweisamkeit) werden in wenigen Textzeilen wiederholt- das ist mir bei abstraktas zu viel.

Gruss

Bluomo
 

Selbstlos

Mitglied
scheiße
ich werde dich nie verstehen,
aber das macht dich interessant.,
ich finde das bild(?) geil.
erinnert mich an den schrei. kennst du den 'schrei'?
es ist so düster. wenn man es länger anschaut sieht man immer neue dinge. das ist, wie wenn man in den himmel schaut, und die wolken immer neue formen annehmen.
ein bild ohne ende, grenzenlos, ja das ist gut, die ewigkeit. man kann es nicht greifen, es greift einen selber.
 

ganji

Mitglied
hallo bluomo,

danke für deine ausführliche kritik.
auf mein fehlerteufelchen werde ich demnächst mal ein auge werfen.

sicherlich ist mein text abstrakt, sowie viele meiner bilder auch.
ich schreibe aus dem bauch heraus. meine text haben nicht immer eine gezielte botschaft.

ich denke du interpretierst den text über deinen kopf und andere über den bauch.

deine "kritik " hat mir gut getan.

liebe grüße
ela
 

ganji

Mitglied
hallo selbstlos,

na na was heißt hier scheiße..???

du musst mich nicht ver-stehen, du kannst mich be-greifen..
du bist auf den weg, meine bilder zu be-greifen, dadurch wirst du meine texte näher kommen..

sicherlich kenne ich munch.. "der schrei"
ein starkes bild, mit viel tiefe und ausdruck, sehr düster, sehr bewegend


ganji
 

Zarathustra

Mitglied
Hallo Ella,

dein Gedicht ist ein "Experiment" -
du schreibst aus dem Bauch heraus.
Das gefällt mit.

Aus dem Bauch heraus kommen Leidenschaften und auch verwegenes..

Trotzdem tue ich mich schwer mit deiner Lyrik

lust und blut die gib ich dir
lä[red]s[/red]st uns erwachen
in manch einer nacht
bis hier her kann ich nachvollziehen, was geschieht, was gedacht und gefühlt ist.
Jeder Mensch aus Fleisch und Blut fühlt so..

in einem moment der zweisamkeit
Auch dieser Moment scheint bei dir (jedenfalls in deinen Versen - kurz und spontan zu sein...

doch werde ich nicht lange verweilen
denn mein feld ist die einsamkeit
In der Einsamkeit fühlst du dich wohler, geborgener...

geben werde ich nur momente
und sterben werde ich allein
das ist verständlich ...

doch ist die einsamkeit nicht von traurigkeit
sie ist erfüllt durch die momente
die mir gegeben wurden
irgendwie kommt der Schluss recht banal daher..
Es fehlt mir das Kraftvolle..

L.G. Hans
 

ganji

Mitglied
hallo Zarathustra,

dank auch dir, für deine ausführliche kritik.
tut wirklich mal ganz gut einiges zuerfahren.
ja ich bin ein bauchschreiber,dazu sehr spontan.

ich sollte vielleicht doch mal etwas tiefer in meine texte gehen, das ganze mal etwas mit meinen bildern vergleichen auf mehr feinheiten achten. aber ein bauchschreiber werde ich wohl bleiben.

habe mir den letzten abschnitt auch nochmal durhgelesen, in meinen bauch findet die kraft statt. aber beim lesen kommt sie vielleicht wirklich nicht ganz rüber.
ich werde mir aber gedanken dazu machen und versuchen etwas mehr gewicht hineinzulegen.
finde das ist eine kleine herrausforderung. mal schauen was daraus wird.

lg
ela
 



 
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