Zitat: „Anfängerlein bittet um Meinung“
Und meine Meinung dazu: so ein Kommentar unter den eigenen Zeilen zerstört doch alles. Wer sich selbst so in’s kindisch Kleine zieht, kann doch nicht mit einer ernsthaften Beschäftigung mit dem darüber stehenden rechnen. Oder doch?
Die x-te Variation der Unmöglichkeit eines „lautlosen Schreis“. Als Bild kommt da bei mir zuerst Munch hervor, verfängt sich aber bereits in den ersten Versuchen das Gedicht laut zu lesen. Betone ich nun in der ersten Zeile das Adjektiv oder das Verb? Betonung auf „lautlos“ wäre zwar „gewöhnlicher“ will aber inhaltlich nicht so passen. Beim zweiten Anlauf also das „schreie“ stimmlich hervorgehoben.
Die zweite Zeile passt im Sprachstil meiner Meinung nach nicht zur ersten. Eine Formulierung „auf dass du“ klingt altbacken und so gar nicht dynamisch und aggressiv, wie die erste Zeile angefangen hast. Und dann gleich noch mal die die nächste Unmöglichkeit: „auf dass du mich nicht hörst“. Weiß dass lyrische Ich eigentlich, was es will?
Ich entschließe mich die mir gestellte Frage mit einem „offensichtlich nicht“ zu beantworten, schließlich geht es im folgenden weiter, dass das LI eine Frage an eine zweite Person stellt, diese aber auch wieder nur eine Verklausulierung einer Fragestellung an sich selbst darstellt. „errate mich“ fährt das LI fort wie ein kleines Kind, befiehlt dem Gegenüber zu sprechen und ist sich doch bewusst, dass das Gegenüber keine Chance hat gegen das ständige Schreien des LI anzukämpfen. Und wie soll ich mir erklären, was mit „kann nicht fort und doch nicht bleiben“ gemeint sein soll?
Spätestens jetzt ist mein Lesen flach und ich wundere mich nicht mehr, dass das Gegenüber die eigene Seele sein soll. Munch hat sich verflüchtigt, und ich ordne nun das Gedicht in die Schublade „psychotisches Selbstgespräch“ ein.
Soweit Scarda’s Meinung