lichtes

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Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Maren!

Das Gedicht kann man postitiv oder negativ lesen.

Die negative Variante bedeutet, dass man einem Menschen auch noch nach dem eigenen Weggehen fest im Griff hat.

Die positive Variante ist der Halt, den ein Mensch einem geben kann, egal was passiert ist.

Ich bevorzuge die positive Lesart und dann - Herrgott, ist das Gedicht schön!!

Liebe Grüße
Manfred
 

MarenS

Mitglied
Deine Lesart ist die, die ich vermitteln wollte, Halt für einen geliebten Menschen, wenn man selbst gehen muss.
Die negative Möglichkeit versuchte ich durch das Wort "Halt" zu entschärfen oder zu umgehen.

Danke von Herzen für dein Empfinden und deine lobenden Worte.

Liebe Grüße von Maren
 

MarenS

Mitglied
lichtes

zwei kerzenflammen.
meine wird ein halbes
leben
vor deiner erlöschen.
mein wachs schmilzt,
tropft
und festigt sich um
den fuß deiner kerze
auf dass sie halt habe

davon.

MarenS
01.06.2009
 

revilo

Mitglied
Hallo DU, in diesem Gedicht tauchen zu viele Metaphern und Bilder auf und ab.Eine Liebe mit einer Kerzenfamme zu vergleichen ist sicherlich eine spannende Idee.Es fehlt aber die Überrraschung, der lyrische Aha- Effekt.Die Bilder wollen nicht enden. Die Aussage ist zu direkt. Du lässt dem Leser keine Möglichkeit der Spekulation.Das Erlöschen Deiner eigenen Flamme ist mir zu unterwürfig, zu hündisch. Stell´Dein Licht nicht unter den Scheffel.Mein Vorschlag:
Bearbeite Deinen Gedanken neu. Erfinde ein unmögliches Bild und füge es zusammen. Gerade der Gegensatz macht den Reiz aus! Eine Kerzenflamme múß auch ´mal kotzen und rotzen können! Einen schönen Pfingstmontag wünscht revilo
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Maren,

Da es sich um einen großen Altersunterschied zu handeln scheint, vermute ich, dass hier die Eltern, egal welcher Elternteil, diesen Wunsch an ihr Kind haben.

Nun muss man sich das Kerzenwachs aber im übertragenen Sinne vorstellen. Da gibt es sicher viele Deutungen. Die meine wäre, dass die Eltern das Kind so ausgerüstet haben und auch das Selbst des Kindes deratig gestärkt haben durch ihre Liebe, dass das Kind nun als Erwachsener allen Lebenssituationen gut ausgerüstet gegenübersteht und Gutes zu genießen weiß und Probleme zu lösen weiß mit Herz, Verstand und Willenskraft.

Es gefällt mir, dass Du nur ein einziges Bild gebraucht hast, um diesen Gehalt zu transportieren.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
B

Beba

Gast
Hallo Maren,

ich habe es so verstanden, das das LI mit Sohn oder Tochter spricht, denn sein Leben endet ein halbes Leben früher. Das LI gibt dem Nachwuchs Halt durch das eigene Kümmern wie die Kerze der anderen Halt gibt durch eigenes Schmilzen.
Skeptisch sehe ich dieses Bild, wenn hier Selbstaufgabe gemeint ist. Ist aber sicherlich nicht so. Und so erkenne ich etwas sehr Schönes und auch meinen eigenen Vorstellungen Entsprechendes in dem Bild, dass durch dieses Verschmelzen etwas vom LI bleibt, wenn die Kerze auch ihre Form restlos verloren hat. Die Form gibt es nur auf Zeit, dann kommt die Nichtform. Aber dahinter (darüber oder wo auch immer, man braucht es nicht zu suchen! ;)) ist das Endlose, Zeitlose.

Sorry für den kleinen philosophischen Ausflug, aber dein Bild hat es herausgefordert. ;) Es ist wunderschön.

Ciao,
Bernd
 

MarenS

Mitglied
Für revilo:

Lieben Dank für dein Lesen und Kommentieren. Ich selbst sehe eigentlich nur eine Metapher, die über alle Zeilen hinweg das Bild bestimmt. Vielleicht sehe ich zu wenig?
Ich lasse dem Leser keinen Platz für Spekulationen? Hmpf, Vera-Lena und beba spekulieren, treffen aber nicht wirklich ins Schwarze. Mag sein, es steht doch mehr dahinter als der erste Blick freigibt.
Unterwürfig? Das interpretierst du und das ist dein Recht. Mein Licht leuchtet hell, keine Sorge, nur anders halt.
Die Kerzenflamme kotzt ab und an durchaus aber das war hier nicht mein Thema.
Auch dir einen schönen Pfingstmontag

wünscht Maren
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Normalerweise mag ich auch Gedichte mit bildhafter Sprache lieber.
Aber hier in diesem Fall passt die direkte Sprache und die leise Melancholie, die in diesem Gedicht mitschwingt.

Liebe Grüße
Manfred
 

MarenS

Mitglied
Für Vera-Lena:

Dir lieben Dank für deine gute Interpretation meiner Zeilen. Du kommst zwar nicht an den Punkt, liegst aber auch nicht völlig daneben. Der Altersunterschied hat dich in die Irre geführt.
Gestärkt wir hier jemand, das ist sicher. Gestärkt für den Tag, der unvermeidlich kommen wird aber hoffentlich noch lange auf sich warten lässt.

Meinen Dank für die erfreuliche Wertung!

Liebe Grüße von Maren
 

MarenS

Mitglied
Für Beba:

Auch dir lieben Dank für deine genauere Betrachtung meines Gedichtes. Auch dich führte der Altersunterschied auf ein Nebengleis aber nicht allzu fern vom Ziel.
Du hast recht, Selbstaufgabe ist nicht das Thema, das Wachs schmilzt, so ist das Leben, ohne das es forciert wird. Ja, die Kerze verliert ihre Form aber sie leuchtet in einer (mehreren) Person weiter. Diese Person zu stärken gilt die Anstrengung.
Nochmals Dank für dein großes Lob und deine erfreuliche Wertung.

Es grüßt zeitlos die Maren
 

Vera-Lena

Mitglied
Nun ja, liebe Maren,

dann kann es sich eigentlich nur um ein Ehepaar mit großem Alersunterschied handeln. Obgleich ich mich jetzt kaum noch traue, einen neuen Versuch zu wagen.

Nur weißt Du, man weiß doch nie, wer zuerst gehen wird, es sei denn, das eine lebensbedrohliche Krankheit diagnostiziert wurde.

Ich weiß nicht, was Du wirklich gemeint hast und man kann eine 100%ige Festlegung aus dem Text auch nicht herauslesen. Aber das ist doch nicht so wichtig. Der Text ist bei mir angekommen innerhalb meiner Vorstellungswelten und ich kann ihn "unterschreiben".

Dir ganz liebe Grüße
Vera-Lena
 

MarenS

Mitglied
Ja, Vera-Lena und nochmal ja!
Ich freue mich, dass er bei dir angekommen ist und trauen darfst du dich immer. Du liegst nun auch richtig.

Liebe Grüße von Maren
 

Meral Vurgun

Mitglied
Liebe Maren,

ja, wie Franke sagt, ich dein Gedicht positiv und negativ lesen.genau deswegen gefällt mir sehr gut.


Liebe Grüsse.
 

Leise Wege

Mitglied
Hallo Maren,

tja, ich kann mich jetzt drehen und wenden wie ich will, ich kann hier keinen negativen Aspekt ausmachen. Durch das Absetzen des letzten Wortes ein mehr als deutliches Signal: davon! Kommt meiner Ansicht nach dem "ich hab dich hoffentlich stark gemacht, FALLS du die Stärke brauchen wirst" genau gleich.
Keine Fessel: ich habe dich geformt, eher - ich war bei dir, - und gleichzeitig der Trost, ich bleibe, anders! Und ich stütze dich auf eine besondere Weise..

Ich mags.

Lieben Gruß
Moni
 

MarenS

Mitglied
Für Meral:

Lieben Dank an dich fürs Lesen und Kommentieren. Ich freue mich, dass mein Gedicht dir zusagt und danke für die gute Bewertung.

Liebe Grüße von Maren
 
H

Heidrun D.

Gast
Liebe Maren,

auch mir gefällt dein Gedicht gut. - Interessant finde ich, dass "davor" und "davon" inhaltlich austauschbar sind, das Gedicht einleiten und beenden.

Herzliche Grüße
Heidrun
 

Perry

Mitglied
Hallo Maren,
dass ist selbstlose Liebe, wenn man versucht dem anderen Halt zu geben, obwohl man weiß, dass der eigene bald verloren geht.
Tiefes Gefühl in wenig Zeilen eingefangen.
LG
Manfred
 

MarenS

Mitglied
Oups, Heidrun. Ich sitze wohl auf meinem Hirn oder es ist noch nicht ganz wach. Ich verstehe nicht, was du meinst. Hilf mir bitte auf die Sprünge.
Das "davon" kann man nicht austauschen aber ich bin sicher auf der falschen Fährte.

Grüße von Maren
 



 
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