live-konzert für mich

3,00 Stern(e) 7 Bewertungen
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
hi,

ich schon wieder.

dies hier ist besser als "auf der spitze".

nicht nur, weil's persönlicher ist, sondern weil es origineller ist. du findest ein feines bild, das du gut darstellst. auch hier hätte ich die zeilenumbrüche anders gewählt und das ganze kränkelt ein wenig an der unnötigen distanz durch die vergangenheitsform. päsenter ist besser, weil unmittelbarer.
das ende ist grandios.

gerne gelesen.

grüße
nofrank
 

sai

Mitglied
Hallo nofrank,

Ich gebe dir recht, ich hatte das Gedicht vorerst in Präsens geschrieben, aber dann hätte eine Stelle ganz und gar nicht funktioniert.

Das Gedicht ist sehr doppelsinnig, das sollte auch so sein und bleiben. Und zwar in der sechsten Zeile

"und sang" müsste dann heißen
"und singe"

Und wenn du dir das Gedicht bis dahin in Präsens durchliest, merkst du schnell selbst, warum ich hier die Vergangenheit wählte.

Vielen Dank für deine konstruktive Kritik und auch für dein Lob,

lg, sai :)
 

Eve

Mitglied
Hallo sai,

gefällt mir! Ich denke auch, dass die Vergangenheits-Form besser passt ...

Hier allerdings
das publikum
hat mich
nicht verstanden
und applaudierte
würde ich alles noch stärker zusammenziehen und schreiben:
[blue]das Publikum verstand
mich nicht
und applaudierte.[/blue]

Sehr hintersinnig :) und schön zu lesen,

viele Grüße,
Eve
 
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
hi sai,

ok, nachvollziehbar. eve's vorschlag fürs ende ist in der tat noch besser. würde ich übernehmen.

grüße
nofrank
 
H

Haki

Gast
Hallo sai,

Das lyr.Ich stellt sich auf die Bühne der Welt, greift zum Mikrofon, aber klebt sich, bevor es anfängt zu singen, den Mund zu. Interessant ist, dass diese Zensur nicht von außen erfolgt, sondern dass das lyr.Ich selbst sich stumm macht. Das zeugt von einem Zwiespalt, dem das lyr.Ich unterworfen ist. Einerseits will es sich mitteilen, andererseits herrscht aber auch eine gewisse Scheu, bezeihunsgweise Angst vor der Veräußerlichung der eigenen Gedanken vor.
Das Publikum kann nun nicht mehr verstehen, was das lyr.Ich singt, dies aber aus eigenem Verschulden heraus. Auch zu bemerken ist: Das Publikum honoriert dies mit Beifall, ein Indiz dafür, dass es sogar erwünscht ist, nicht allzu viel von sich preis zu geben, eventuell um die Anonymität innerhalb der Gesellschaft zu wahren.
Ich persönlich würde noch ein wenig an der Umsetzung feilen.
Hier mein Vorschlag. Du erkennst sicher selber, was ich geändert habe:

live-konzert für mich


ich stellte mich auf die bühne
nahm das mikrofon
klebte meinen mund zu
und sang stumm
die lieder meiner gedanken

das Publikum
verstand mich nicht
und applaudierte.


Auch den Titel finde ich nicht gut gewählt.

Ansonsten hat mir die Idee, die deinem Gedicht zugrunde liegt, sehr gut gefallen.

Liebe Grüße,
Haki
 

sai

Mitglied
live-konzert für mich


ich stellte mich auf die Bühne
nahm das Mikrofon
klebte mir den Mund zu
und sang stumm
die Lieder meiner Gedanken

das Publikum
verstand mich nicht
und applaudierte
 

sai

Mitglied
Der Vorschalg für das Ende begeistert mich, Eve und
den Vorschlag von Haki nehme ich gerne entgegen.

So ist es einfach besser verpackt - ihr habt recht. :)

lg, sai
 
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
hi sai,

dies hier verliert durch die überarbeitung leider etliches seiner mehrdeutigkeit und betonung. ich fand die alte version (mit eves ende) deutlich ausdrucksstärker. lyrik ist immer das ringen um jeden buchstaben. etwas mehr vertrauen in deinen eigenen Ausdruck kannst du dir schon erlauben.

liebe grüße
nofrank
 
H

Haki

Gast
hallo nofrank, hallo sai,

wie meine vorschläge zu verstehen sind, hab ich bereits in "nur noch flügel trugen mich" erklärt. daher nun wirklich texbezogen:
nofrank, ich sehe, was du meinst, mein zweiter vorschlag(der als anregung zu verstehen ist) daher:

ich stellte mich
auf die bühne nahm
das mikrofon klebte
mir den mund zu
und sang
stumm
die lieder
meiner gedanken

das Publikum
verstand mich nicht
und applaudierte

Das "Orchester" find ich nicht unbedingt notwendig, aber nur meine persönliche Meinung. AUch hier die doppeldeutigkeit "sang ich in mir" find ich nicht allzu wichtig, oder was meint ihr? ZUmal es das "orchester" notwendigerweise mit sich zieht, und ich eben dieses als ballast im gedicht empfinde.
das ist aber nur (m)eine meinung.

lg,
haki
 
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
hallo sai, hallo haki,

notwendig oder nicht ist nur ein aspekt des ganzen. das orchester ist nicht notwendig, es symbolisiert aber die vielstimmigkeit (=zerrissenheit) des lyrichs, das sich bemüht einen einklang der instrumente zu erreichen, um mal im bild zu bleiben. das möchte ich als leser schwerlich missen, bringt es mir doch das wesen auf der bühne näher.

in meinen gedanken könnte man weglassen, denn da das gesungenen unhörbar bleibt bzw. zu unverständlichem gemurmel mutiert, ist klar, dass es sich um ein inneres konzert handelt.

wieauchimmer,
sind nur so gedanken.

grüße
nofrank
 

sai

Mitglied
live-konzert für mich


ich stellte mich auf
die Bühne nahm das Mikrofon
klebte mir den Mund zu
und sang stumm
die Lieder meiner Gedanken
in mir
ein ganzes Orchester

das Publikum
verstand mich nicht
und applaudierte
 

sai

Mitglied
danke euch beiden, ich denke ich werde es so, wie es jetzt ist, lassen. So müssten alle Gemüter befreidigt sein.
Meins ist es so auf alle Fälle. :)

lg, sai
 



 
Oben Unten