los

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Paul

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los
so, liebchen, s´ist an der zeit den verstand wie die schuhe zu schnüren, genug den fusel getrunken und die fussel aus dem nabel gepult und selbst die alten herznekrosen dürften abgetragen sein, narben prägen das wesen, so seien wir bedacht, doch voran nun, pack deine 7 sachen, nein ich brauch nix, hab doch alles überall, aber vergiß die trommel nicht... - schon verkaufen sie zwetschen und pflaumen und wir pflücken die gleich von den bäumen, also los, herz, die elstern keckern schon, sollen auch, schließlich sind wir auch nicht besser - papier brauchen wir natürlich, papier und tinte, nimm mich an der hand, ich will die ewigkeit spüren und gegebenenfalls trommeln wir... -
obwohl trommel ist ballast, nein, wir sollten vielmehr wenig, also meer, so singen wir eben, schreien und tanzen - so, halt mich fest nun, es geht los, die kühle der nacht, die sterne, schon riech ich die erde, das universum und mittendrin dichdichdich -
halleluja, wie liebe ich das, wer zum teufel hat uns denn gebunden, geschunden nun hinken wir schon beinahe, aber nene, phönix ist über uns und unser feuer ist unlöschbar, euridyke, ich hol dich aus allen höllen, wir müssen doch weiter, du weißt, unser schlafplatz ist im wald -
kämpfen müssen wir noch, einen kampf, scheint ein großer, egal, der schein trügt, kartenhäuser lassen sich umpusten, sist ebenso an der zeit und wenn nicht wir, wer dann? -
das schaffen wir noch, schatz, kurz die werte über den haufen, über bord, die falschen, dies geschlängel und geschlüngel, dies gelug und getrug, all dies, was deren angst gebiert - widerlich!
wahr, wahr und voran, nehmen wir eine kartoffel oder einen marienkäfer, ein gespinst auch und wie immer und je: uns! -
an der hand, heilige, gemeinsam brechen wir diese formvollendeten dumpfbacken und klugscheißer (nun in rage...;-)), wie peanuts, sabbeln, sabbern, krauchen, ach, kümmerlich, als wenn ausgerechnet ich (ich rechen doch nie, rechen schon, sagen wir harken) ich von erhabenheit reden müßte, es fällt mir schwer, aber die bomème scheint mir weit und avantgarde ist ein fremdwort und regarde kam mir heut scheint wichtiger (ich war heut in einem film von dziga vertov, der erste russ. tonfilm, 1930, AVANTGARDE...), garde überhaupt, schönes wort, erinnert so an würde, die scheint komplett über den haufen, honey, bist du noch da, packst du noch? - über den film sag ich nix, was sollt ich, schließlich ist es zeit, zeit, zeit die hufe in die krempe zu hauen, die sporen zu lüstern und voranzupreschen - PAAACHHH, was ist dies hier ein mammonbehaftetes darben, ach, ein siechtum zwischen webdesign und klar, plato kenn ich - fertig? schatz? na denn los. einen kleinen handkuss für daniil charms lass ich zärtelnd zurück.
schüss.

p.s.: für weitere fragen immer erreichbar im quantenschaum oder in der möbiusschleife - hochachtungsvoll etc.pp.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Paul,
ich würde es im äußeren Grenzbereich als Lyrik gelten lassen, sofern man die Grenzen der Lyrik aufhebt. Die Prosatexte wurden bei der Umstrukturierung der Leselupe vom Lyrikbereich getrennt. Ich denke , dass dieser (für mich sehr gute und empfehlenswerte) Text doch eher Prosa ist. Deshalb habe ich ihn verschoben und auf die Empfehlungsliste gesetzt.
Ein sehr dichter, bildhafter Monolog, der mir viel zu geben vermag und mich anregt.
 



 
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