los gelassen

haltemichlassmich

lebenszeichen genug herzklopfen
stark rastlos und
ohne schlaf gegen den letzten frost

haltemichlassmich

die vorgartenbuche streckt verlegen
der blassen januarsonne
braune blätter des vorjahrs entgegen

haltemichlassmich

unbekannt dieser vogel trällert versteckt
gegen straßenlärm und
ein hahn kräht heiser und viel zu spät

haltemichlassmich

wolkenlochblau einen moment nur
aussicht ins endlose

haltemich lass

mich
 

Eve

Mitglied
Hallo Karl,

dein Text ist ein bisschen schwierig zu lesen, weil ich teilweise nicht weiß, was zueinander gehört. Dennoch ist da etwas, das mich packt.

haltemichlassmich

lebenszeichen genug herzklopfen
stark rastlos und
ohne schlaf gegen den letzten frost

haltemichlassmich

die vorgartenbuche streckt verlegen
der blassen januarsonne
[blue]braune blätter des vorjahrs entgegen[/blue]

haltemichlassmich

unbekannt dieser vogel trällert versteckt
gegen straßenlärm [red][strike]und[/strike][/red]
ein hahn kräht heiser und viel zu spät

haltemichlassmich

wolkenlochblau einen moment nur
aussicht ins endlose

haltemich lass

mich
Die "Aussicht ins Endlose" ist ein wundervoller Schluss ... bei dem blauen Satz in der zweiten Strophe bin ich nicht sicher, ob das passt, denn Blätter fallen ja normalerweise im Herbst ab. Vielleicht ginge es mit dürren Ästen? Oder aber du berufst dich auf dichterische Freiheit ;-) auch bin ich noch unschlüssig, ob das doppelte "vor-" (Vorgartenbuche und Vorjahr) einmal ersetzt besser klänge ...

Die sich durch den ganzen Text ziehende Wiederholung von "haltemichlassmich" betont meiner Meinung nach die Eindringlichkeit des Gehalten-Werden-Wollens und des gleichzeitigen Wunsches, nicht eingeengt zu werden - so sehe ich das zumindest.

Dein Text hat schöne Einzelszenen, die berühren, aber so ganz verstehe ich ihn (noch) nicht ... muss ich noch ein paar Mal lesen ;-)

Viele Grüße,
Eve
 
haltemichlassmich

lebenszeichen genug herzklopfen
stark rastlos und
ohne schlaf gegen den letzten frost

haltemichlassmich

die vorgartenbuche streckt verlegen
der blassen januarsonne
braune blätter vom letzten jahr entgegen

haltemichlassmich

unbekannt dieser vogel trällert versteckt
gegen straßenlärm
ein hahn kräht heiser und viel zu spät

haltemichlassmich

wolkenlochblau einen moment nur
aussicht ins endlose

haltemich lass

mich
 
Liebe eve,
herzlichen Dank für deine ausführliche Reaktion. Deine Tipps habe ich schon realisiert.
Es gibt wirklich Buchen, die im Januar noch ein paar Vorjahresblätter an ihren Ästen haben.

Liebe Grüße
Karl
 

Eve

Mitglied
... ja, dann stimmt das Bild mit den braunen Blättern natürlich :)

irgendwie scheint über allem eine leicht atemlose Stimmung zu schweben, die am Ende doch zur Ruhe kommt, weil das lyr. Ich die Freiheit wählt (... lass mich, Blick in das endlose Blau des Himmels, der just in diesem Moment aufreißt).

Viele Grüße,
Eve
 
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
hallo ihr beiden,

ja, ich kann bestätigen, dass gerade buchen dazu neigen nicht allesblätter zu verlieren. habe mich auch schon häufig gefragt, warum die eine ganz kahl herumsteht, währen nebenan noch blätter hängen.

lieber karl,
das sind ja ganz ungewohnte töne von dir und auch dies steht dir extrem gut. gekonnt ist eben gekonnt. die verbeserungen sind gelungen. toll, wie du den trotz in die zeilen bekommst. das ende ist überragend.

einen vorschlag hätte ich dann doch noch:
halt[strike]e[/strike]michlassmich klingt bei mir besser, aber da hat jeder sein eigen sprachempfinden.

es war mir wie so häufig eine freude

liebe grüße
nofrank
 
haltmichlassmich

lebenszeichen genug herzklopfen
stark rastlos und
ohne schlaf gegen den letzten frost

haltmichlassmich

die vorgartenbuche streckt verlegen
der blassen januarsonne
braune blätter vom letzten jahr entgegen

haltmichlassmich

unbekannt dieser vogel trällert versteckt
gegen straßenlärm
ein hahn kräht heiser und viel zu spät

haltmichlassmich

wolkenlochblau einen moment nur
aussicht ins endlose

haltmich lass

mich
 
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
hi karl,

schön, dass ich hilfreich sein konnte.

liebe grüße
nofrank
 



 
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