moldawische schwestern

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Perry

Mitglied
moldawische schwestern


am hohen ufer, frühling / nicht weit von der festung
saßen sie zwischen erinnerungen / alles blühte
ringsherum

von ihrer stadt am nistru / sprachen sie
von vaters dominanz / mutters stille
ihren ungestümen brüdern

über die flucht nach deutschland / redeten sie
die legende vom weißen storch, hoffnung / den neuanfang
im fernen land

im hohen gras, schwarzerde / spielten sie
noch einmal fangen / in ihren wäldern, codrii
bevor sie zurückfuhren in die fremde


*) Die Stadt heißt Soroca. Der zentrale Teil Moldawiens, wird umgangssprachlich auch Codrii („die Wälder“) genannt.
 

Julia P

Mitglied
Hallo!

Hier habe ich das Gefühl, das man mehr Information bräuchte, um das Gedicht zu verstehen. Illustriert es einen Dostojewski-Roman, einen Fernseh-Film, eine geschichtliche Tatsache oder eine beliebige Szene? So spricht es mich leider nicht an.

Und warum die Schrägstriche? Ich dachte, die macht man statt Zeilenumbrüche, aber die gibt es ja hier eh...

Ciao, Julia
 

Perry

Mitglied
Hallo Julia,
der Text beschreibt die Sehnsucht nach der verlorenen Heimat und hat durchaus einen geschichtlichen Hintergrund, der für das Hineinfühlen in den Text aber nicht unbedingt notwendig ist. Die Schrägstriche sollen hier die Zeilenumbrüche aufzeigen, die ich aber wegen des gewünschten Textbildes nicht ausgeführt habe (Ist ein seltenes aber durchaus anerkanntes Stilmittel in der Poesie).
Danke für dein Interesse und LG
Manfred
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
ich empfand deinen text wie das blättern in einem bilderbuch.

gut so!

alles liebe otto
 



 
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