muss man hier ein thema angeben ? (gelöscht)

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K

kaffeehausintellektuelle

Gast
Ein paar Vorschläge und Anmerkungen.

Du schreibst immer wieder „welche, welcher, welches“. Natürlich ist das richtig, aber ich finde, dass „das“ einfacher und schöner klingt.

Sie sieht auf die Uhr auf ihrem Nachttisch. Da würd ich ein anderes Verb nehmen. „Sieht hast du zwei Sätze später auch. Schaut, starrt, etc ...

Verärgert setzt sie sich in ihrem Bett auf und zieht sich die Decke bis unters Kinn. Sie fühlt sich warm an (wer? Marie oder die Decke?)

Was sie sieht, ist eine Frau anfang (Anfang) zwanzig, allein in einem Bett, welches (das) viel zu groß für sie ist.

Sie mag ihr Gesicht nicht. Nicht, weil es jetzt so verschlafen aussieht, ungepflegt und ungeschminkt, sondern weil sie den Eindruck hat, dass es seit Jahren schon so aussieht. Sie mag sich mit sich selber nicht anfreunden und streckt sich die Zunge raus.
»Nun steh schon auf!«, sagt sie zu sich selber.

Hier auch die Wiederholung. Zweimal „zu sich selber“ oder „mit sich selber“ eigentlich kann man das „selber“ weglassen.


Marie steht langsam auf und geht so dicht vor den Spiegel, dass sie seine Kälte spüren kann. (Das gefällt mir sehr gut!)

Sie sieht ihre dunklen Ringe unter den Augen und ihre penetranten Sommersprossen, die nicht nur ihr Gesicht verunzieren, sondern ebenfalls (auch klingt hier schöner, finde ich) ihre Oberarme und die Schultern. (das würd ich umdrehen, weil die Schultern näher am Gesicht sind als die Oberarme)

Sie sieht die viel zu kleinen Brüste, die selbst unter einem engen T-Shirt kaum zu sehen sind. (Zu viel sehen .... vielleicht: deren Konturen ... nicht auszumachen sind)
Sie schaut auf ihre viel zu dicken Schenkel und bemerkt mit einem Mal, dass sie viel zu o-beinig (obwohl ich vermute, dass das „zu viel“ hier ein stilmittel ist., würde ich es raus nehmen.) dasteht. Ihre Haare sind mittlerweile (ein bisschen zu viele füllwörter für meinen geschmack) viel zu lang geworden und sehen strähnig aus.
Auf einmal weiß sie, dass sie von allem, was nicht notwendig wäre, viel zu viel hat. (wusste sie das vorher nicht? ... plötzlich wird ihr klar ...?) (Und da würd ich jetzt noch rein nehmen, dass sie von dem, was sie gern hätte, viel zu wenig hat. nämlich busen. Und volles haar.) Und das beunruhigt sie.

»Es gibt nichts, was eine Frau mehr verunsichert, als wenn sie sich selber nicht leiden kann.« (Ich weiß nicht, damit kann ich nichts anfangen. Es steht hier so wie ein zitat. Aber von wem ist es. Sonst würd ich gedanken nicht in anführungsstriche setzen)

Als Marie dieser Gedanke kommt, sitzt sie gerade bei einem frisch gekochten Kaffee und raucht. Sie hat sich ein Brötchen mit Marmelade gemacht, welches (das) sie aber bisher nicht angerührt hat. An der Wand hängt ein Foto, welches sie seit Wochen nicht mehr beachtet hat. (Du könntest den Satz umstellen, damit du nicht wieder einen Nebensatz mit „welches“ oder „das“ hast. Z.b: Das Foto an der Wand hat sie seit Wochen nicht mehr beachtet)

Sie kann sich nicht erinnern warum. Genausowenig kann sie sich erinnern, warum sie dieses Foto dort hingehängt hat. (Die beiden Sätze könnte man überhaupt weglassen. Sie sind für den Fortgang nicht wichtig, oder?)

Es ist ein altes Foto. Mindestens zehn Jahre alt. Zwei Kinder sitzen auf einer Schaukel, die aus einem alten Autoreifen besteht, der an drei Ketten hängt. (wieder ein bisschen viele Nebensätze. Mach ruhig mehrere Sätze draus)

Sie blicken in die Kamera, machen Grimassen und zeigen mit den Fingern ein V – das Peace-Zeichen.

Seine geheimnisvolle Begabung (was für eine Begabung denn? Bleibt das auch für den leser ein geheimnis?) hatte er von ihr erhalten, (begabungen erhält man nicht) weil sie es war, die ihn unterrichtete, die ihm Schreiben und Rechnen beibrachte, noch ehe er in die Schule kam.


Marie konnte spielen wie ein Kind, obwohl sie beinahe erwachsen wurde. (beinahe erwachsen wurde? Vielleicht: obwohl sie im begriff war, erwachsen zu werden)

Das andere Kind ist Marie, sie weiß es jetzt. (Es wird vorher nicht klar, dass sie es nicht weiß) Ebenfalls (auch) auf dieser Schaukel und ebenfalls mit dem gezeigten V. Es muss im Sommer gewesen sein. In einem Sommer vor mehr als zehn Jahren.



Lennart war immer nur der Verlierer in einem Spiel, welches Marie niemals begriffen hatte. (in welchem Spiel?)
Lennart sammelte Fotos und eines davon hatte er ihr geschenkt. »Ich möchte, dass du diesen Tag niemals vergisst.«, hatte er gesagt. Er musste eine Vorahnung gehabt haben. Irgend etwas, was ihn damals schon ahnen lassen sollte, was passieren würde.
Als sie in die neue Stadt gezogen waren, fand Robert das »bombig«. Marie war eigentlich nur verwirrt.

So. und ich bin jetzt auch einigermaßen verwirrt. Was ist mit Lennart passiert? Und was mit Robert? Und was hat das mit Marie zu tun?
Was du schön machst, ist Maries Gefühl zu beschreiben, wie sie vor dem Spiegel steht und wie sie sich erinnert. Aber ich finde, das wesentliche bleibt irgendwie offen. Warum?

Liebe grüße

Lady K.
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
bei so

einer doofen überschrift wird man neugierig. das thema deiner "geschichte" ist vielleicht "Fetzen", denn mehr als fetzen stehen da nicht. die sache ist ausbaufähig und du hast das zeug, etwas gutes daraus zu machen, daher vergebe ich jetzt noch keine punkte darauf. lg
 

Amanita

Mitglied
Liebe Lady K.
Vielen Dank erst mal für deine Antwort und für deine Analyse des Textes.


Ein paar Vorschläge und Anmerkungen.

Du schreibst immer wieder „welche, welcher, welches“. Natürlich ist das richtig, aber ich finde, dass „das“ einfacher und schöner klingt.

Ich weiss, dass ich viele Worte immer und immer wieder wiederholt habe. Sieh es einfach so, dass ich beim Schreiben weniger auf den Stil achten konnte, denn ich beherrsche das Handwerk des Schreibens nicht wirklich, sondern einfach »drauf los« geschrieben habe, wie man so sagt. Einfach mein Gefühl hatte ausdrücken wollen.
Sicher kann man an dem Text noch wochenlang herumfeilen, aber das will ich gar nicht. Ich schreibe. wie es mir in den Kopf schiesst, das ist auch schon alles. Ist das falsch für die Leselupe?


...
Verärgert setzt sie sich in ihrem Bett auf und zieht sich die Decke bis unters Kinn. Sie fühlt sich warm an (wer? Marie oder die Decke?)

Gute Frage :) Ich denke, beide, die Decke und Marie könnten sich warm anfühlen.


Was sie sieht, ist eine Frau anfang (Anfang) zwanzig, allein in einem Bett, welches (das) viel zu groß für sie ist.

Naja, das mit dem „das“ ist ja wohl nicht so wichtig, oder?
»welches« ist ein Wort wie alle anderen.


Sie mag ihr Gesicht nicht. Nicht, weil es jetzt so verschlafen aussieht, ungepflegt und ungeschminkt, sondern weil sie den Eindruck hat, dass es seit Jahren schon so aussieht. Sie mag sich mit sich selber nicht anfreunden und streckt sich die Zunge raus.
»Nun steh schon auf!«, sagt sie zu sich selber.

Hier auch die Wiederholung. Zweimal „zu sich selber“ oder „mit sich selber“ eigentlich kann man das „selber“ weglassen.

Ich weiss.



Marie steht langsam auf und geht so dicht vor den Spiegel, dass sie seine Kälte spüren kann. (Das gefällt mir sehr gut!)

Kaltes Glas kommt immer gut :))
Komischerweise hatte ich gerade dieses Bild arg klischeehaft empfunden. Dass du das nun gut fandest, überrascht mich.


Sie sieht ihre dunklen Ringe unter den Augen und ihre penetranten Sommersprossen, die nicht nur ihr Gesicht verunzieren, sondern ebenfalls (auch klingt hier schöner, finde ich) ihre Oberarme und die Schultern. (das würd ich umdrehen, weil die Schultern näher am Gesicht sind als die Oberarme)

ist das wirklich so wichtig ?


Sie sieht die viel zu kleinen Brüste, die selbst unter einem engen T-Shirt kaum zu sehen sind. (Zu viel sehen .... vielleicht: deren Konturen ... nicht auszumachen sind)
Sie schaut auf ihre viel zu dicken Schenkel und bemerkt mit einem Mal, dass sie viel zu o-beinig (obwohl ich vermute, dass das „zu viel“ hier ein stilmittel ist., würde ich es raus nehmen.) dasteht. Ihre Haare sind mittlerweile (ein bisschen zu viele füllwörter für meinen geschmack) viel zu lang geworden und sehen strähnig aus.

Das »zu viel« sollte eigentlich kein Stilmittel sein, hat sich nur so beim Schreiben ergeben.
Die Haare sind wirklich »mittlerweile« zu lang geworden, weil sie es tatsächlich erst in diesem Moment bemerkt. Vorher waren ihr die Haare egal.

Auf einmal weiß sie, dass sie von allem, was nicht notwendig wäre, viel zu viel hat. (wusste sie das vorher nicht?

Nein, sie wusste das vorher nicht

... plötzlich wird ihr klar ...?) (Und da würd ich jetzt noch rein nehmen, dass sie von dem, was sie gern hätte, viel zu wenig hat. nämlich busen. Und volles haar.) Und das beunruhigt sie.

Es ist mir dolle wichtig, dass das sie »beunruhigt«.


»Es gibt nichts, was eine Frau mehr verunsichert, als wenn sie sich selber nicht leiden kann.« (Ich weiß nicht, damit kann ich nichts anfangen. Es steht hier so wie ein zitat. Aber von wem ist es. Sonst würd ich gedanken nicht in anführungsstriche setzen)

Naja, ohne Anführungsstriche würde es nicht wirken. Ich hab mir gedacht, Marie denkt sich diesen Satz. So als ob Marie die plötzliche Erkenntnis trifft. :)


Als Marie dieser Gedanke kommt, sitzt sie gerade bei einem frisch gekochten Kaffee und raucht. Sie hat sich ein Brötchen mit Marmelade gemacht, welches (das) sie aber bisher nicht angerührt hat. An der Wand hängt ein Foto, welches sie seit Wochen nicht mehr beachtet hat. (Du könntest den Satz umstellen, damit du nicht wieder einen Nebensatz mit „welches“ oder „das“ hast. Z.b: Das Foto an der Wand hat sie seit Wochen nicht mehr beachtet)

Gute Idee.


Sie kann sich nicht erinnern warum. Genausowenig kann sie sich erinnern, warum sie dieses Foto dort hingehängt hat. (Die beiden Sätze könnte man überhaupt weglassen. Sie sind für den Fortgang nicht wichtig, oder?)

Ich denke schon, dass das wichtig ist.

Es ist ein altes Foto. Mindestens zehn Jahre alt. Zwei Kinder sitzen auf einer Schaukel, die aus einem alten Autoreifen besteht, der an drei Ketten hängt. (wieder ein bisschen viele Nebensätze. Mach ruhig mehrere Sätze draus)

Sie blicken in die Kamera, machen Grimassen und zeigen mit den Fingern ein V – das Peace-Zeichen.

Seine geheimnisvolle Begabung (was für eine Begabung denn? Bleibt das auch für den leser ein geheimnis?)

Lass dem Leser doch das Geheimnis. Um so spannender wird es doch.

hatte er von ihr erhalten, (begabungen erhält man nicht) weil sie es war, die ihn unterrichtete, die ihm Schreiben und Rechnen beibrachte, noch ehe er in die Schule kam.

Begabungen erhält man nicht ???

Erklär das mal.

Marie konnte spielen wie ein Kind, obwohl sie beinahe erwachsen wurde. (beinahe erwachsen wurde? Vielleicht: obwohl sie im begriff war, erwachsen zu werden)

Nö.


Das andere Kind ist Marie, sie weiß es jetzt. (Es wird vorher nicht klar, dass sie es nicht weiß)

Muss ja auch vorher nicht klar werden. Sie findet sich, sonst wäre ja die story sinnlos, wenn sie schon alles weiss, die Marie.



Ebenfalls (auch) auf dieser Schaukel und ebenfalls mit dem gezeigten V. Es muss im Sommer gewesen sein. In einem Sommer vor mehr als zehn Jahren.



Lennart war immer nur der Verlierer in einem Spiel, welches Marie niemals begriffen hatte. (in welchem Spiel?)

In dem Spiel, welches nie jemand begreifen wird. Sagen wir mal Papa-Tochter-Spiel



Lennart sammelte Fotos und eines davon hatte er ihr geschenkt. »Ich möchte, dass du diesen Tag niemals vergisst.«, hatte er gesagt. Er musste eine Vorahnung gehabt haben. Irgend etwas, was ihn damals schon ahnen lassen sollte, was passieren würde.
Als sie in die neue Stadt gezogen waren, fand Robert das »bombig«. Marie war eigentlich nur verwirrt.

So. und ich bin jetzt auch einigermaßen verwirrt. Was ist mit Lennart passiert? Und was mit Robert? Und was hat das mit Marie zu tun?
Was du schön machst, ist Maries Gefühl zu beschreiben, wie sie vor dem Spiegel steht und wie sie sich erinnert. Aber ich finde, das wesentliche bleibt irgendwie offen. Warum?

Wenn ich wüsste, was das alles bedeutet, müsste ich ja keinen Text darüber schreiben, oder ?

Liebe grüße

Lady K.
 
K

kaffeehausintellektuelle

Gast
liebe amanita

weißt du, ich hab mir mühe gemacht mit deinem text. frag mich nicht warum. und ein bisschen schwer tu ich mir jetzt mit deiner antwort schon.
vor allem, wenn du dann schreibst: ja, ich weiß, das mach ich immer so. sieh es einfach so, dass ich nicht auf den stil achte und auf den bauch heraus.
ob das falsch ist bei der leselupe? nein, es geht nicht um richtig oder falsch. nur ich bin davon ausgegangen, dass die mehrzahl der leute, die texte hier reinstellen, daran interessiert sind, sie zu verbessern. wenn das jemand nicht will, hab ich überhaupt kein problem damit, aber dann nehm ich mir auch nicht zeit und mühe, das durchzuarbeiten und vorschläge zu machen.

und lachen muss ich, wenn du schreibst, dass stil und formulierungen nicht so wichtig sind.

und natürlich sind geheimnisse in geschichten spannend, aber wenn sie dann überhaupt nicht aufgelöst werden, dann lässt die spannung nach.

also das mit den begabungen: ich meinte, eine begabung ist nicht etwas erlerntes, sondern etwas, das schon da ist und aus dem man mit übung etwas machen kann. aus begabungen werden fertigkeiten. weißt du, was ich meine?

Kurzum, für mich bleibt auch nach deinen erklärungen alles im unklaren. wenn du das beabsichtigst, gut. wenn du deine leser nur ein bisschen in die irre führen und sie dann so ein bisschen blöd dastehen lassen willst, dann ist das ausgesprochen gelungen.

liebe grüße

die kaffeehausintellektuelle
 

Amanita

Mitglied
kaffeehausintellektuelle
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Posts: 148
Werke: 18
Bewert.: 150 / 152

liebe amanita

weißt du, ich hab mir mühe gemacht mit deinem text. frag mich nicht warum. und ein bisschen schwer tu ich mir jetzt mit deiner antwort schon.

naja, das ist schön, sorry dass meine antwort ein wenig flapsig war.

vor allem, wenn du dann schreibst: ja, ich weiß, das mach ich immer so. sieh es einfach so, dass ich nicht auf den stil achte und auf den bauch heraus.

ja, aus dem bauch heraus. ist das schlimm?

ob das falsch ist bei der leselupe? nein, es geht nicht um richtig oder falsch. nur ich bin davon ausgegangen, dass die mehrzahl der leute, die texte hier reinstellen, daran interessiert sind, sie zu verbessern. wenn das jemand nicht will, hab ich überhaupt kein problem damit, aber dann nehm ich mir auch nicht zeit und mühe, das durchzuarbeiten und vorschläge zu machen.

du meinst wirklich, die leute wollen hier ihre texte verbesasern????


und lachen muss ich, wenn du schreibst, dass stil und formulierungen nicht so wichtig sind.

fein, wenn ich dich bissel humorig anregen kann :)))


und natürlich sind geheimnisse in geschichten spannend, aber wenn sie dann überhaupt nicht aufgelöst werden, dann lässt die spannung nach.

hmm...
Nun frag mich bitte nicht nach dem Geheimnis, ich werd es eh nicht verraten. Dann wär´s ja kein Geheimnis mehr.

also das mit den begabungen: ich meinte, eine begabung ist nicht etwas erlerntes, sondern etwas, das schon da ist und aus dem man mit übung etwas machen kann. aus begabungen werden fertigkeiten. weißt du, was ich meine?

Nein.

Kurzum, für mich bleibt auch nach deinen erklärungen alles im unklaren. wenn du das beabsichtigst, gut. wenn du deine leser nur ein bisschen in die irre führen und sie dann so ein bisschen blöd dastehen lassen willst, dann ist das ausgesprochen gelungen.

:) Ja klar will ich meine Leser bissel im unklaren lassen. Aber nur die Leser, die wirklich nix verstehen. Die eigentlichen »Leser« verstehen das schon.

liebe grüße

die kaffeehausintellektuelle
__________________
sein oder nicht sein - was kosten die tomaten?
 

Amanita

Mitglied
liebe amanita

Liebe Lady K.

Naja, ich bin nicht perfekt, und ich weiss, dass du dir viel Mühe gegeben hast, meinen Text zu kommentieren. Falls du nun den Eindruck bekommen hast, ich würde das nicht zu schätzen wissen, lass dir gesagt sein, daß das nicht so ist. Ich mag deine Kommentare sehr und ich kann sogar sehr viel damit anfangen. Es ist nur so, dass ich in einigen Sachen eine andere Meinung habe, als du, und das sollte doch erlaubt sein. Was die lelu betrifft, bin ich sowieso in manchem skeptisch, vor allem, was die Typisierung von manchen Leuten hier betrifft. Schreiben ja, aber bitte keine Unterordnung in irgendwelche Klischees.

weißt du, ich hab mir mühe gemacht mit deinem text. frag mich nicht warum. und ein bisschen schwer tu ich mir jetzt mit deiner antwort schon.
vor allem, wenn du dann schreibst: ja, ich weiß, das mach ich immer so. sieh es einfach so, dass ich nicht auf den stil achte und auf den bauch heraus.

Was ist denn falsch daran, aus dem Gefühl her zu schreiben?

ob das falsch ist bei der leselupe? nein, es geht nicht um richtig oder falsch. nur ich bin davon ausgegangen, dass die mehrzahl der leute, die texte hier reinstellen, daran interessiert sind, sie zu verbessern. wenn das jemand nicht will, hab ich überhaupt kein problem damit, aber dann nehm ich mir auch nicht zeit und mühe, das durchzuarbeiten und vorschläge zu machen.

Wenn ich Texte korrigiert haben möchte, sag ich das schon rechtzeitig. Kann man hier nicht einfach einmal einen Text so hinnehmen, wie er ist, ohne grammatikalisch was ändern zu müssen? Und inhaltlich schon gar nicht ?


und lachen muss ich, wenn du schreibst, dass stil und formulierungen nicht so wichtig sind.

Dann lach doch! Wenn jemand beim Lesen meiner Texte lachen muss, ist das für mich die schönste Belohnung.

und natürlich sind geheimnisse in geschichten spannend, aber wenn sie dann überhaupt nicht aufgelöst werden, dann lässt die spannung nach.

also das mit den begabungen: ich meinte, eine begabung ist nicht etwas erlerntes, sondern etwas, das schon da ist und aus dem man mit übung etwas machen kann. aus begabungen werden fertigkeiten. weißt du, was ich meine?

Nein.

Kurzum, für mich bleibt auch nach deinen erklärungen alles im unklaren. wenn du das beabsichtigst, gut. wenn du deine leser nur ein bisschen in die irre führen und sie dann so ein bisschen blöd dastehen lassen willst, dann ist das ausgesprochen gelungen.

Ich hab sicher nicht beabsichtigt, meine Leser »blöd« dastehen zu lassen. Das ist dann wohl deine persönliche Meinung dazu.
 
Q

Quidam

Gast
Hallo Aminita,

du schreibst, wie es dir in den Kopf schießt und du die Schreibwerkzeuge noch nicht richtig zu bedienen weißt - das ist natürlich ok.. In der Leselupe gibt es bestimmt sehr viele, mich eingeschlossen, die das Handwerk "Schreiben" nicht perfekt beherrschen, daher stellen wir die Texte hier rein, um sie eben anhand konstruktiver Kritik zu verbessern.

Doch wenn ich lese, dass du deine Werke nicht verbessern willst, frage ich mich, warum du sie hier reinstellst?
Wegen lobender Worte? Wohl kaum, denn dazu ist deine Geschichte zu unstimmig, als dass die Leuten, die hier ausgefeiltere Texte posten, begeistert wären.
In diesem Fall würde ich dir empfehlen, in der "young miss" oder sonstigen teeny-hp's zu posten.

Die kaffeehausintellektuelle tut mir gar ein bisschen leid. Sie hat sich viel Mühe gemacht und deinen Text fabelhaft kritisiet. Selten enthalten Kritiken ein solch hilfreiches Potenzial. Würdest du all ihre Vorschläge umsetzen, wäre deine Schreibe wesentlich verbessert. Leider verstehst du die Kritik nicht, da du dir nichts sagen läßt - jammerschade.

Ich meine, ich könnte nochmals die Äusserungen von Lady K. bestärken, z.b., dass Geheimnisse einer Geschichte sicherlich gut tun, aber nur, wenn sie auch irgendwann aufgelöst werden, oder würdest du einen Krimi lesen, bei dem der Mord nie aufgedeckt wird? Könnte zwar ein Stilmittel sein und eine reizende Aufgabe, aber, die traue ich dir, wie mir und vielen anderen dann doch nicht zu.-)

Doch werde ich mir nicht die Mühe machen, mich mit deinem Text zu beschäftigen, da du ihn ja nicht kritisiert haben möchtest. Selbst wenn - du würdest eh nicht darauf eingehen, zu sehr hast du ja eine andere Meinung, die eben sagt, dass du die Sprache nicht perfekt beherrscht, du weißt, dass du viele Wortwiederholungen hast, usw. eine Meinung, die aber auch sagt, dass du dir nichts sagen läßt, die denkt, dass die Leute ihre Texte nicht verbessern lassen wollen.
Du bringst deine Kritiker doch gerne zum lachen. Mit dieser widersprüchlichen Meinung schafft du das auch.-)

vergnügliche Grüße
quid


ps.: schreib zukünftig doch in einer Art Vorwort, dass du keine Kritik wünscht! Ich denke nämlich nicht, dass die Leute hier zu erst ne online-nachricht schicken, um dich zu fragen, ob du das willst..-))
 

Amanita

Mitglied
@ kaffehausintellektuelle:

erst einmal vielen dank noch mal für Deine kritik und schön, dass man sie auch heute noch hier lesen kann. :) ist ja schon 'ne weile her.

Seine geheimnisvolle Begabung (was für eine Begabung denn? Bleibt das auch für den leser ein geheimnis?)

ja, du hast recht, das kann man nicht erkennen. muss ich noch mal gucken.


Das andere Kind ist Marie, sie weiß es jetzt. (Es wird vorher nicht klar, dass sie es nicht weiß)

ich hatte mir das so vorgestellt, dass marie erwacht und von ihrer vergangenheit nichts weiß, bzw. auf irgendeine art traumatisiert ist und allmählich ihre erinnerung wiederfindet. ihr einziger anhaltspunkt ist das foto.

So. und ich bin jetzt auch einigermaßen verwirrt. Was ist mit Lennart passiert? Und was mit Robert? Und was hat das mit Marie zu tun?

ja, gute frage.
ich habe einige geschichten geschrieben, die mit marie und lennart zu tun haben. das erklärt natürlich noch nicht die aktuelle geschichte. eigentlich war das nur als ergänzung zu den marie-geschichten gedacht, um marie einmal als mensch einen eigenen charakter zu geben. das ist aber wahrscheinlich missglückt, so wie ich es hier gemacht habe.
es wird wahrscheinlich besser sein, die marie-geschichten gesondert zu lesen. ich glaube, dort hat sie wirklich den Charakter, den ich für sie haben wollte. :)

Übrigens: kaffehausintellektuelle --->

diese geschichte könnte noch gut werden, wenn du mir hilfst. hast du lust und laune?

mfg
amanita
 

Amanita

Mitglied
Text neu

Ohne Titel

»Scheiß Köter, verdammt!«
Marie erwacht vom Schlagen der Haustür, die alles erbeben läßt. Ein klingelndes Geräusch entfernt sich allmählich. Der Nachbar führt seinen Hund aus und ein mehrmaliges Kläffen teilt die Vorfreude des Hundes seinen Freunden im nahegelegenen Park mit. Die kläffenden Köter sind Marie genauso unangenehm wie alle Hunde.
Marie hätte gut daran getan, am Abend zuvor das Fenster zu schließen. Dann hätte sie wahrscheinlich ausschlafen können. Nun ist es zu hell, um noch einmal einschlafen zu können. Sie schaut auf die Uhr auf ihrem Nachttisch. 6.35 Uhr, eine Stunde zu früh.
Verärgert setzt sie sich in ihrem Bett auf und zieht sich die Decke bis unters Kinn. Die Decke fühlt sich warm an und sie kann sich nun in dem Spiegel an der gegenüberliegenden Wand betrachten. Was sie sieht, ist eine Frau anfang zwanzig, allein in einem Bett, welches viel zu groß für sie ist. Sie mag ihr Gesicht nicht. Nicht, weil es jetzt so verschlafen aussieht, ungepflegt und ungeschminkt, sondern weil sie den Eindruck hat, dass es seit Jahren schon so aussieht. Ein Schweinchen mit Sommersprossen! Sie mag sich mit sich selber nicht anfreunden und streckt die Zunge heraus: »Bääh!«

»Nun steh schon auf!«, sagt sie sich.
»Es passiert ja doch nichts.«
Marie steht langsam auf und geht so dicht vor den Spiegel, dass sie seine Kälte spüren kann. Sie sieht ihre dunklen Ringe unter den Augen und ihre penetranten Sommersprossen, die nicht nur ihr Gesicht verunzieren, sondern auch ihre Schultern und Oberarme. Sie sieht die viel zu kleinen Brüste, die selbst unter einem engen T-Shirt kaum auszumachen sind. Sie schaut auf ihre dicken Schenkel und bemerkt mit einem Mal, dass sie viel zu o-beinig dasteht. Ihre Haare sind mittlerweile zu lang geworden und sehen strähnig aus.
Auf einmal weiß sie, dass sie von allem, was nicht notwendig wäre, einiges zu viel hat. Und das beunruhigt sie.

»Es gibt nichts, was eine Frau mehr verunsichert, als wenn sie sich selber nicht leiden kann.«
Als Marie dieser Gedanke kommt, sitzt sie gerade bei einem frisch gekochten Kaffee und raucht. Sie hat sich ein Brötchen mit Marmelade gemacht, das sie aber bisher nicht angerührt hat. An der Wand hängt ein Foto. Sie hat es schon seit Wochen nicht mehr beachtet. Marie kann sich nicht erinnern warum. Genausowenig kann sie sich erinnern, warum sie dieses Foto dort hingehängt hat. Es ist ein altes Foto. Mindestens zehn Jahre alt. Zwei Kinder sitzen auf einer Schaukel, die aus einem alten Autoreifen besteht, der an drei Ketten hängt. Sie blicken in die Kamera, machen Grimassen und zeigen mit den Fingern ein V – das Peace-Zeichen.

Eines der Kinder ist Robert, Maries Bruder. Er ist jünger als sie, sieht aber nicht jünger aus. Sie erinnert sich, dass er nie wirklich jünger gewesen war. Sie beide waren immer auf dem selben Niveau, obwohl er zwei Klassen unter ihr zur Schule ging. Seine geheimnisvolle Begabung hatte er von ihr erhalten, weil sie es war, die ihn unterrichtete, die ihm Schreiben und Rechnen beibrachte, noch ehe er in die Schule kam. Was er ihr dafür gab, war unbeschreiblich!
Er brachte ihr bei, wie man sich als neunjähriges Mädchen fühlen konnte, als wäre man erst sieben! Und was dieses Gefühl so wertvoll machte.
Robert konnte mit den Feen und Hexen reden. Er verstand diese Leute. Seine beste Freundin war die Fee Aliba, aber man durfte sie nicht anfassen und nicht ansprechen. Dies respektierte Marie.
Marie konnte spielen wie ein Kind, obwohl sie beinahe erwachsen wurde. Sie baute mit ihrem Bruder eine Autobahn aus Plastik-Autos und Verkehrs-Lotto-Karten, obwohl sie eigentlich mit ihren Freundinnen Kaugummi-Bilder hätte tauschen müssen. Aber es war schöner, sich in einer Kind-Welt zu verlieren, anstatt allmählich erwachsen zu werden. Und sie spielte!

Das andere Kind auf dem Foto ist Marie, sie weiß es jetzt. Ebenfalls auf dieser Schaukel und ebenfalls mit dem gezeigten V. Es muss im Sommer gewesen sein. In einem Sommer vor mehr als zehn Jahren.

Es war Lennart gewesen, der sie da fotografiert hatte. Lennart, der eines Tages so plötzlich verschwunden war, als hätte es ihn nie gegeben. Und der immer mal wieder auftauchte, mit einer neuen Wohnung, einer neuen Frau oder einem neuen Spiel. Lennart war nie da, wenn sie ihn einmal gebraucht hätte. Er wusste das ganz genau, aber er hatte nicht die Kraft, das zu ändern. Lennart war immer nur der Verlierer in einem Spiel, welches Marie niemals begriffen hatte. Ein Foto, oder ein selbstgemaltes Bild. Lennart sammelte Fotos und eines davon hatte er ihr geschenkt. »Ich möchte, dass du diesen Tag niemals vergisst.« hatte er gesagt. Er musste eine Vorahnung gehabt haben. Irgend etwas, was ihn damals schon ahnen lassen sollte, was passieren würde.

Als sie in die neue Stadt gezogen waren, fand Robert das »bombig«. Marie war eigentlich nur verwirrt. Marie hatte eigentlich nie etwas begriffen.
 
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