nach jahren des wartens.....

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ganji

Mitglied
nach jahren des wartens

regentropfen prallten auf den asphalt
und ich stand immer noch regungslos da
und wartete

schaute mir dieses endlose geplätscher an
regentropfen die spielend ihre kreise zogen

mal sanft, mal mit voller wucht

nach jahren des wartens
gestand er mir seine liebe

und ich stand im regen

nix passierte
kein regen in mir
kein verlangen

was habe ich mir diese worte herbeigesehnt
immer wieder hörte ich sie in meinen gedanken
und jetzt stehe ich hier im regen

mir wurde kalt und ich zitterte

vom regen?

nein nicht vom regen
den spürte ich nicht
spürte auch sonst nix


wortlos schaue ich auf den asphalt

jahre habe wir mit einander gelebt
habe ihn meine hingabe geschenkt
seinen kopf so oft in meinen händen gehalten

nun stand ich da
schaute den regentropfen zu
und nix passierte

er schaute mich an
sein blick fragend auf mein gesicht gerichtet
und ich sah ihn an
schaute ins leere
und leise hörte ich die melodie
der plätschernden tropfen

nix passierte
kein regen in mir
kein verlangen

nur die musik der tropfen in meinen ohren

er drehte sich um
und ging

nach jahren des wartens
gestand er mir seine liebe
und ich stand regungslos im regen
 
N

nikita

Gast
schöner text --- hab ich dir ja schon gesagt
maybe etwas kürzen ???
dann wirds "stärker"

nun stand ich da
schaute den regentropfen zu
und nix passierte


haut mich um ....

mach weiter so
ich meine mit dem schreiben
und nicht
nur melancholische texte
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe ela,

mir gefällt, wie Du den Text aufgebaut hast. Die vielen Wiederholungen lassen plastisch werden, was da gefühlsmäßig abläuft. Es ist wie in einem Film, wenn er plötzlich in Zeitlupe weiterläuft.

"Regungslos im Regen" und "nichts regte sich in mir" gefällt mir auch gut. "Und jetzt stehe ich hier im Regen" ist auch doppeldeutig.

Wenn man dann noch die Geräusche auf dem Asphalt hört, es ist wirklich eine gelungene Filmszene. Die Empfindungen der Protagonistin werden für mich überzeugend rübergebracht.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

ganji

Mitglied
ja ich weiß, nikita hast du mir gesagt. aber für das tagebuch , war es mir schon wichtig, das es so bleibt. wie auch vera-lena sagt, ich wollte das gefühl , geschehen klar rüberbringen..vielleicht wenn ich , mal was experimenteles daraus machen sollte..

mit dem schreiben, ist es wie beim malen, manchmal muss man sich vom alten balast befreien und frei zu werden. sich frei zu entfalten. wer weiß..
 

ganji

Mitglied
liebe vera-lena,
danke für deinen wunderschönen kommentar und deiner erklärung. du hast das gefühl und das geschehen so treffend und wunderbar erklärt.
ich danke dir.
ein wunderschönes wochenende wünsche ich dir.
ela
 



 
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