Hallo, Perry ein sehr eigenwilliges Lyrich, dieses hier.
Doch es gefällt mir, wie es sich dem Gängigen: Man muss unbedingt nach Amerika (warum eigentlich?)widersetzt.
Wenn man "Wüste sehen will" braucht man dieses Land hier nicht zu verlassen - die Realität unserer Städte spricht dafür. Die Wohnsilos der Ballungszentren sind reine Steinwüsten. Man braucht zwar keine Neon-Reklame, doch man bekommt sie in unseren Städten gratis. Sie ist zwar nich dermaßen pompös, wie die in Las Vegas, doch sie ist mindestens genauso seelentötend wie dort. Unter diesem grellen Licht verbergen sich dann die inneren Wüsten des Menschen, sprich seine Einsamkeiten, seine Hoffnungslosigkeiten etc. Ich finde dieses Gedicht gerade an der Stelle so herrlich ironisch. Im Grunde genommen brauchen wir unsere Städte (die großen) gar nicht mehr zu verlassen um in anderen Ländern deren Städte zu besichtigen. Die Städte heutzutage sind auswechselbar in ihren Gesichtern: Die Neon-Schminke grell aufgetragen, das Amerikanisierte allerorten
und kein eigenes, gewachsenes Profil mehr. Alles geht in einer Einheitssoße unter. Ich denke, dass Dein Gedicht dieses zwischen den Zeilen kritisiert. So lese ich es auf jeden Fall. Und all dies wird im Zuge der Globalisierung noch gepriesen. Und dies wäre jetzt für mich das Stichwort um nachzufragen, ob es sich im Wörtchen "prieß" um einen Flüchtigkeitsfehler handelt, oder ist das bewußt so geschrieben? Müßte es nicht "pries" heißen? Doch ich will mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, herfür
mit lieben Grüßen, Pelikan