nachtschatten

draußen ist nacht
vollmond an schlaf
nicht zu denken
der wecker schickt
sein hypnotisches ticken
ins dunkel

endliche stille

Schäfchen zählen
Insomnia
warten auf "tock"
an Morpheus langem Arm
zertickte Nacht

mehr fällt mir gerade nicht ein

Gruß
Thylda

Hallo Eberhard,

also...ich war jetzt bestimmt schon 5x hier. Nicht aus Langerweile (die hab ich), sondern, weil das Gedicht mir keine Ruhe lässt.

Als erstes zum Titel: wie wäre es mit "Hauch von Eden"?
Was anderes ist mir noch nicht eingefallen!
Ähm...oder ....Schattenklang?


Eberhard, vielleicht - nur so eine Idee - könnte man das Gedicht ein ganz kleinwenig verändern:

draußen ist (es) nacht
an schlaf
nicht zu denken
der wecker
tickt hypnotisch
ins dunkel

endlich(e) stille


Ich denke immer noch über einen Titel nach (nicht zu fassen), aber mir geht es da auch nicht anders und ich frage mich immer: warum müssen die überhaupt eins haben


So, nun nächtliche Grüße

Andrea

hallo andrea,

sorry, der vollmond muss drin bleiben. sonst wäre das situative gefühl, aus dem heraus das gedicht entstanden ist, völlig verfälscht. ich BIN mondfühlig, das heißt, ich kann in vollmondnächten und den jeweiligen nächten nach und vor dem vollmond tatsächlich nicht schlafen. und vor wenigen tagen floss dann dieser text in das notizbuch, das ich stets neben meinem bett liegen habe. aber deine vorschläge für einen titel führen mich eventuell auf den richtigen weg. danke dafür ...!

liebe grüße
eberhard

noch mal hallo andrea,

was würdest du von "nachtschatten" halten?

liebe grüße hoffentlich in deinen schlaf,
eberhard

nachtschatten

draußen ist nacht
vollmond an schlaf
nicht zu denken
der wecker schickt
sein hypnotisches ticken
ins dunkel

endliche stille

nein, kein Schlaf. Mir geht es mit dem Vollmond ebenso.
Ich dachte nur, weil Du in Deinem Haiku auch schon den Vollmond hast.
War ja auch nur ein Vorschlag

nachtschatten....hab gesehen....klingt gut. Es freut mich das ich Dir helfen konnte.


Morgendliche Grüße

Andrea

mein vorschlag: hypnotisch

find ich witzig, weil der wecker zum einschlafen taugt.

rogathe

Lieber Laudabilis,
ich habe einen etwas schrägeren Vorschlag, rogathes Tipp sozusagen erweitert:

hypnopädie

draußen herrscht vollmond
an schlaf nicht zu denken

mein wecker der schickt mir
sein ticken ins dunkel

morpheus wartet

Zum Vergrößern anklicken....

"Hypnopädie" ist eine Schlaflernmethode, die hier vom Wecker gelehrt wird. Morpheus ist der Gott des Traumes.
Aber vielleicht führt dich das zu sehr von deiner eigenen Idee weg? Von meiner Seite her ist das nur als Variante zu verstehen (Spiel), der Titel aber vielleicht so oder so brauchbar ...
Ein inspirierendes Gedicht.
der 8.

liebe(r) 8.,

ich bleibe bei meiner version. ava casal hat mir zwar den titel nicht geliefert, aber mir mit ihren vorschlägen den impuls für "meinen" titel gegeben.

lieben gruß von
eberhard

Hallo Laudabilis

Deinem Text, den ich übrigens ganz interessant finde, habe ich so aufgefaßt, daß es Dir nicht primär um die Dunkelheit, sondern vielmehr um das quälende Warten auf den Schlaf geht, die schiere Ewigkeit, die die Sekunde zwischen dem Ticken der Uhr dauert.
Daß Dir keiner meiner 5 Vorschläge, die zugegebenermaßen wenig Beiwerk enthielten, zugesagt hat, habe ich Deiner Reaktion entnommen. Aber wenigstens ein "nö, gefällt mir nicht" (4 Worte) hätte schon drin sein können.
Naja, vielleicht hast Du ja schon Deinen bevorzugten Leserkreis und ich spare mir das Lesen Deiner Werke oder was meinst Du?

Gruß
Thylda

tatsächlich, Thylda, deine vorschläge haben mich nicht so recht überzeugt. ich habe auch den vorschlag von Ava Casal nicht eins zu eins übernommen, aber der hat mich assoziativ zu "meinem" titel gebracht. und ich würde es sehr bedauern, wenn du künftig an meinen texten vorbeiklicken bzw. dir kommentare dazu verkneifen würdest .

liebe grüße
laudabilis

Das machst du ganz richtig, Eberhard.
Es geht in einem Arbeitsforum nicht darum, den Stil anderer User zu imitieren, sondern einen eigenen zu finden.
Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die ersten Male stets "endlich" statt "endliche" las, deshalb fand ich den Schluss irgendwie absurd, weil nun mal ein Wecker auch Geräusche macht.
In der jetzigen Form gefällt mir dein Gedicht gut. - Die Nacht könntest du aber noch streichen, weil der Vollmond halt nur nachts leuchtet.
Herzliche Grüße
Heidrun

hallo laudabilis
das schluesselwort zum dechiffrieren des textes scheint mir 'wecker '. es war eine weise entscheidung hier nicht den oberbegriff 'uhr' zu waehlen, sondern durch den begriff die ausgesuchte funktion fuer lyrich zu benutzen.
der wecker soll aus dem schlaf reissen. bei schlaflosigkeit wird dieses werkzeug zu seinem antagonisten. es erinnert durch die akustische aufzaehlung der zeitdifferenzen an ' dauer' ohne zweck. eine interessant homophonie lese
ich noch bei wecker und 'weckglaeser',jenen behaeltern, die auch unter einmachglaesern bekannt sind.
in diesem sinne verleiht der wecker
der zeit 'dauer',bzw. eine haltbarkeit
als unerwuenschte nebenwirkung.
vielleicht ist es sinnvoll nocheinmal ueber den titel nachzudenken. mir scheint, als wuerde z. b. das wort ' zeitmesser' diese bezuege besser aufnehmen. hier wuerde '-messer' auf das bedrohliche hinweisen.
insgesamt aber ein gelungener einblick in die stunden, die dadurch bedrohlich sind, weil sie ausser dauer jedem sinn entzogen sind.
ralf

Lieber Laudabilis

Dann lese und kommentiere ich doch gern weiter bei Dir Meine Vorschläge sind genau das: Vorschläge, nichts weiter. Aber Rückmeldung, ob ich Dein Werk richtig verstanden habe, wäre schon nett

Liebe Grüße
Thylda

hallo Thylda,

du hast mein kleines werk völlig richtig verstanden

ich bin zwar ohnehin ein nachtmensch. es gibt jedoch auch nächte in denen ich gerne schlafen möchte, aber nicht kann. manchmal vielleicht sogar schlafen muss, weil ich am nächsten morgen früh raus muss. aber in vollmondnächten sowie den nächten unmittelbar davor und danach ist es mir unmöglich. und pharmazeutische chemie oder alkohol möchte ich als schlafmittel nicht einsetzen. es sind also nächte, in denen mich morpheus - bildlich gesprochen - buchstäblich am langen arm verhungern lässt .

hätte mich nicht Ava Casal mit ihrem vorschlag auf meine idee für den titel dieses gedichts gebracht, ich hätte versucht, mit deinem vorschlag "morpheus langer arm" zu spielen

liebe grüße
laudabilis

hallo Ralf Langer,

ich habe über deinen vorschlag nachgedacht, will aber doch bei dem mit hilfe von mitautorinnen gefundenen titel bleiben.

der grund: "zeitmesser" ist ein weitgehend geläufiges synonym für uhr oder wecker. damit würde ich zumindest bei diesem gedicht genau das tun, wovon du begrüßt, dass ich es nicht getan habe.

zu deinem vorschlag rennen mir derzeit aber eine menge assoziationen durch den kopf, die aber nur wenig mit uhr oder wecker zu tun haben. ich habe mir den begriff notiert, mag sein, dass du in den kommenden tagen hier ein ganz anderes gedicht mit diesem titel von mir liest. erste handschriftliche hinwürfe gibt es bereits.

grüße,
laudabilis

hallo rl,

dein titelvorschlag hat mir eine schlaflose nacht (ganz ohne vollmond) beschert. "zeitmesser" fand ich aus besagten gründen für "nachtschatten" nicht angemessen, aber dieses wort mit der von dir zurecht betonten bedrohlichkeit des wortteils "messer" hat mich einfach nicht losgelassen.

das gedicht, das ich nun zu diesem titel geschnitzt habe, ist nächtens noch fertig geworden (finde ich jedenfalls). nur vorführen darf ich es dir und anderen zunächst nicht. mein limit ist erschöpft. vorerst darf ich nur mitdiskutieren und erst vom 30. januar an wieder eigene texte einstellen. dann kannst du nachlesen, was aus deinem "zeitmesser" geworden ist.

lg,
laudabilis