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MacKeith

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Die erste Nacht der Rättin

In einsamen Nächten,
wenn ein halber Mond am Himmel hängt,
Der Nebel mit langen weissen Fingern aus den Wäldern greift,
Und die Bäume nackt auf den Feldern stehen,
Schleicht ein Schatten in die Stadt,
Auf der Suche nach Fleisch, Menschenfleisch.

Feist und fett und flink,
Der Nebel perlt auf ihrem schwarzglänzenden Fell.
Gelbe Zähne spitz im Gesicht,
Die Nase witternd im Wind,
Sucht sie ein Opfer

Du liegst in deinem Bett.
Traumgefesselt. Wehrlos.
Auf dein Gesicht fällt fahl das Mondlicht.
Dein Atem tropft bitter aus deinem Mund,
Kalter Schweiss gefriert auf deiner Haut.
Sie wittert dich, sie findet dich.

Mit rauher Zunge schmeckt sie dich,
Du spürst ihr warmes Fell an deinem Hals,
Fast zärtlich knabbert sie an deiner Wange,
Dein Schrei, tonlos, als sie dir einen fetten Brocken aus dem Gesicht beisst.
Durch dein offenes Maul schlüpft sie in dich

Du spürst sie in deinem Bauch.
Sie weidet dich aus, frisst dir die Gedärme leer,
Reisst Fetzen aus deinem Inneren.
Kein Erwachen, kein Entrinnen.
Erst gegen Morgengrauen schleicht sie aus deinem Zimmer.
Die Rättin.
Mit blutigem Maul und verkrustetem Fell.

Im Spiegel klafft das Loch in deinem Gesicht
Ein schwarzglänzendes Haar klebt an deinem Mundwinkel
Und du weißt: Sie wird wiederkommen.
Weil sie immer wieder kommt, jede Nacht,
Nacht für Nacht, lange Nacht, länger und länger
und länger und länger ...
 

Svalin

Mitglied
Inhaltlich ist es insich geschlossen und homogen ... da gibts nichts zu zu sagen. Es ist ja verständlich. Stilistisch bin ich vielleicht nicht der Experte. Mir ist da nichts aufgefallen. Weder im Positiven noch im Negativen. Das gilt auch für die sprachliche Umsetzung. Ich persönlich kann halt nichts damit anfangen. Das ist alles.

Martin
 



 
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