nonnenpuppen

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 15780
  • Erstellt am
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
[ 4]nonnenpuppen


die einen ziehn sich zurück wenn die andern
die auszenhaut wände des mondes durchwandern

sie sind schwer bewaffnet mit sporen dorn schuhen
zu reiten zu recht die zu link ihnen tuen

die flinken sind mitter nacht fledern gelitten
vermissingte links hyper link zugeritten

verkapseln planetoidale mit wänden
aus zelluloiden stoff gaze verbänden

erst ruhn in den puppen noch trächtige nonnen
das schoszenge dreieck voll nächtiger wonnen

dann brechen sie aus mit gebänderten blättern
den wald umzubettern mit lettern zu flättern

so steht es geschrieben zur rechten wie linken
durchwachsen von fett kotte letten wie schinken

so lösen gebrauches an weisungen maiden
entwickeln sich aus der verwandlungen seiden
 

Tula

Mitglied
Hallo Mondnein

Ich lese hier Schmetterlinge zweier Art, die "echten" und die "nächtlich im Netz verlinkten" (denn die Wiederholung fällt auf) und sich dort gewissermaßen entpuppen. Wobei dieses Verhalten vielleicht doch eher den Männern entspricht, tagsüber brav, aber dann aber dann .. :)

LG
Tula
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ja, sehr gut, Tula, fruchtbare Lesarten.

Dieses Lied hier ist ziemlich zersplittert in seinen simultanen Sinnebenen - Du siehst es ganz richtig etwa bei der Vieldeutigkeit der "links"; es wird fast schon abstrakt, verglichen vor allem mit der "Königin von Saba" (Terzinen), die viel "verständlicher" ist. Schon gelesen?

Deshalb ein besonderes Dankeschön für das nagende Hindurchraupeln und den appetitlichen Freßversuch bei dieser hölzernen Kost. Hoffe, es hat wenigstens etwas vom terpentinisch-waldhonig-würzigen Koniferen-Aroma. Spannung für Spanner.

Die Nonnenschmetterlinge sind in der Tat gewiß oft Männchen, und so ist die Übertragung in metaphorische Entsprechungen auch weniger weiberfeindlich, als die "naheliegend-üblichere" Nonnenanspielung vermuten ließe. Aber da gibt es keinen absoluten Maßstab, weder für Korrektheit noch für Geschmacklosigkeiten. Ist alles drin, im Auge des Lesers.

Und immer nur dort.
 



 
Oben Unten