ohne Titel

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Anonym

Gast
Wenn ich mit meinem Zungenschlag
ganz ohne Furcht und ohne Zag
mich auf verschlungnem Wege wag
das zu liebkosen, was ich mag
kann's sein, dass sich des Pulses Schlag
bei dir und mir erhöhen mag.
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo A.,

wenn es Dir gelingen könnte, das doppelte mag zu verhindern, wärs noch besser!

cu
lap
 

Anonym

Gast
track two

Wenn ich mit meinem Zungenschlag
ganz ohne Furcht und ohne Zag
mich auf verschlungnem Wege wag
das zu liebkosen, was bei Tag
verborgen vor den Blicken lag
könnt's sein, daß sich des Pulses Schlag
bei dir und mir erhöhen mag.
 
B

bonanza

Gast
der schlechteste versuch von reim-originalität, den ich
seit langem las.
vielleicht liegt hinter deinen zeilen noch ein sternen-
tor, das mich zu unerfahrenen welten führen könnte?
falls nicht, ist mein urteil vernichtend.

soll ich warten?
ach was!
bon.
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Vielleicht überdeckt Dir der Reim nur die Erotik?
Klar ist der Reim hier eine Spielerei, aber er unterstreicht die Verspieltheit der Szene.
Eine kleine Neckerei unter Liebenden, ohne Kitsch. Fröhlich und lebendig.

cu
lap
 
B

bonanza

Gast
freilich, lapismont. da ist was dran an dem, was du sagst.
solche kurzlyrik hat es an sich, daß sie einem viele
gesichter zeigt.

in solchem falle gebe ich meinem ersten eindruck nach.
und dem zweiten, dritten und vierten ...
eine note besser wäre drin gewesen.

als dichtkunst kann ich es nicht ansehen.
die erotik eines zungenkusses. na ja.
ein versuch, der bei mir einen zu faden geschmack
hinterläßt.

bon.
 
D

Denschie

Gast
hm, meine bewertung bezieht sich auf die
zweite version. die finde ich schmissiger.
ehrlich gesagt dachte ich, es ginge um
oralverkehr und nicht um einen zungenkuss.
(siehe die änderungen in der zweiten version.)
keine ahnung, ob es das besser macht.
sicher ist es nichtssagend. aber trotzdem ganz
unterhaltsam. ich las schon wesentlich
schlimmeres, das sich reimt.
denschie
 
B

bonanza

Gast
gereimter oralverkehr mag originell sein - aber ich
mag`s dann doch lieber hausbacken.
 

Anonym

Gast
track three

hallo,
nicht daß ich an diskussionen über einen text nicht interessiert wäre. ich war nur leider nicht per rechner erreichbar.
die dogmatische meinung, alles was einem nicht gefällt, wäre automatisch schlecht, hat was unproduktives. erinnert an m. reich-ranicki. l. hat das schon ganz gut erkannt. locker-flockig sollte das gedicht daher kommen und dabei war noch nicht einmal klar, um was es eigentlich geht. denn mitnichten ist von cunnilingus oder fellatio die rede, auch nicht von einem zungenkuss. sex passiert anscheinend doch überwiegend im kopf.deswegen hier noch eine fassung ( die letzte, versprochen!). bestimmt ist aber mit ein wenig fantasie noch mehr drin.

Mauerseglers Tod

Du flogst gegen die Wand
und ich fand dich am Abend,
geschmiegt an den Ziegel -
so rot.
Gebrochen die Schwinge
reichte ich dir die Hand und
du spürtest ihn nahen -
den Tod.

Ich küsste dich innig
wo die Schreie still leben,
mein Atem zog sanft durch's
Gefieder.
Die sterbende Sonne,
sie spiegelte rot in den
glänzenden Augen sich
wieder.

Aber dann biss ich zu,
warf dich hoch in den Himmel,
auf den Lippen schmeckte
ich Blut.
Zwar stahl ich dein Leben,
eine Feder dazu; doch
entstand dies Gedicht - das
tat gut.
 
B

bonanza

Gast
anonymus, nach diesem gedicht willst du dich in
schmachtiges retten. das ist unglaubhaft.

bon.
 

Anonym

Gast
ach weißt du, bonanza, das gleiche denke ich über deine texte auch manchmal und ich kann mit deinem urteil leben. wußte auch gar nicht, daß daß das gefühl, provoziert zu werden, innerhalb deines erlebnishorizontes liegt.
wichtig ist doch letztendlich, daß es mir gefällt.
 
B

bonanza

Gast
anonymous, dein kleiner text wirkt auf mich zu fahrig.
er hat keine statik.
die reime sind eine mehr oder weniger gelungene
sprachliche spielerei. gefallen kann der text sicherlich.
er sackt aber sofort nach dem lesen in die bedeutungs-
losigkeit ab.

provokationen liegen selbstverständlich innerhalb meines
erlebnishorizontes. ich sehe das positiv.
schreiben an sich bedeutet eine provokation an den
denkenden, menschlichen geist.

wir kommunizieren mit uns selbst, wenn wir gedichte
schreiben. wir machen das faß unserer innerlichkeit auf.
nicht alles, was wir dort sehen, ist schön.

ich wünsche dir, daß du zukünftig bedeutsamere gedichte
schreibst.

bon.
 

Anonym

Gast
[blue]ich schreibe meine texte manchmal, weil ich
sie nicht anders schreiben möchte, weil sie das sagen,
was ich für einen kurzen moment fühlte und erdachte.[/blue]
das zitat wird dir bekannt sein. der text dazu ist genauso aus einer augenblickslaune entstanden wie der meine. beide haben ihre berechtigung. wie schwach einer persönlich die aussage empfindet, hat nichts mit der handwerklichen perfektion zu tun. ein quadrat bleibt ein quadrat, egal in welcher farbe und mit welcher technik es gemalt wird. große und bedeutsame ziele brauch ich mir nicht vorzunehmen, denn erstens möchte ich nicht die welt retten und zweitens überkommt mich der wunsch, verse zu schreiben oder einen text in ein rythmisches korsett zu zwängen, nur im frühling und dann auch nur für kurze zeit. so wie ich erdbeeren nur esse, wenn sie ohne hilfsmittel draußen wachsen. bei diesem geringen output in der welt der verse macht kontinuierliches weiterentwickeln keinen sinn. aber vielleicht hat man ja mal eine sternstunde.
 
B

bonanza

Gast
in deine sternstunden will ich nicht reinreden, anonymous.
dies war keine.
daß kritik in jedem fall subjektiv ist, versteht sich
von selbst. man sagt halt, was man denkt.
als laie. ein botaniker unterhält sich über blumen
anders als ein mensch, der blumen einfach mit seinen
sinnen und weniger durch sein wissen wahrnimmt.

ich verstehe mich als professionellen laien.

bon.
 



 
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