old fish (gelöscht)

Tante Oma

Mitglied
Hallo Gernot!

Eine schöne Geschichte!
Am besten gefällt mir, dass die gefangenen Fische wieder ausgelassen wurden!
Das Ende der Geschichte ist auch ganz nett!

Liebe Grüße
Tante Oma
 
B

bluefin

Gast
fische zu fangen, nur um sich an ihrem todesängstlichen zappeln zu weiden und vor dritten damit zu protzen, ist in bayern gesetzlich verboten: sogar die ministerialbürokratie hat erkannt, dass salmoniden keine spielzeuge sind, sondern lebewesen mit rechten auf unversehrtheit.

fischen aus gaudi den haken in den kiefer zu hauen und sie danach verletzt, abgekämpft und schlapp ins wasser zurückzuwerfen, halte ich für krankhaft.

sorry, @gernot. mit solchem text fällst du beim walfisch mit pauken und trompeten durch...

...*bubbles*...
 
hallo bluefin

Schon als Kind ließ ich die gefangenen Fische wieder frei, weil ich sie nicht töten mochte und es ist bis heute so geblieben.

Ich verwende sehr kleine Angelhaken und nur solche ohne Widerhaken. Die Fische, die ich fange, berühre ich nicht einmal. Beim Fischen mit der Trockenfliege hängt der Haken ganz spitz am Maul der Fische und ich löse ihn mit zwei Fingern, ohne die Fische zu berühren, oder dem Wasser zu entnehmen.

Auf diese Art und Weise kam es schon vor, dass ich ein und denselben Fisch eine halbe Stunde später nochmals gefangen hatte, erkennt man an besonderen Merkmalen, wie Narben, oder an einer außergewöhnlichen Flossenform, also erzähl mir nichts von verletzt und abgekämpft und dass ich krankhaft sei. Die Fische haben sich nach ein paar Minuten wieder erholt. Fische haben ein völlig anderes Schmerzempfinden, wie die Menschen, oder würdest du so dagegen ziehen, wenn du einen Haken am Maul hättest? Du hast die Fische studiert mein lieber Freund, aber ich bin mit ihnen aufgewachsen und schwimme noch heute mit ihnen.

Das Auslassen der Fische, auch „Catch & Release“ genannt, ist an vielen Gewässern Europas sogar die einzig erlaubte Art zu angeln, und dort wird nur mit der Fliege gefischt. Wenn ich zu sehen bekomme, wie jemand die Fische so zurücksetzt, wie du es beschrieben hast, dann werd ich sehr sauer, und stutze ihn gehörig zurecht. Verboten ist diese Art des Fischens bei uns, weil die meisten Menschen die Fischen, keine Ahnung von den Fischen haben, und darum bin ich auch froh, dass es verboten ist.

Und wenn du mich wegen meines Tun`s am liebsten zur Hölle schicken willst, dann mach es nur, ich bin ein Höllenkind, und ich weiß, was gut und böse ist.

der Sibirier grüßt
 
B

bluefin

Gast
deine argumente, lieber @gernot, in allen ehren - leider stimmen sie nicht.

jeder angehakte fisch, egal welcher und egal, wie groß der haken war, leidet todesängste, wie er dir durch sein gezappel (an dem sich dein lyrisches ich offenbar berauscht) anzeigt.

was von den laien gern übersehen wird, die sich an den fluchten meiner kleinen brüder aufgeilen, ist die tatsache, dass die gegen kontakt sehr empfindliche schleimhaut eines fischerls beim "fang" immer verletzt wird und dass die danach einsetzende verkeimung in der regel den tod des tieres bedeutet.

das geschmarre mit den spitzen fingern und den widerhakenlosen haken kannst du dir sparen - an der todesangst des betroffenen wesens und an der niedrigen gesinnung seines peinigers ändert das gar nichts.

diesem unfug hat das bayerische fischereigesetz längst einen riegel vorgeschoben: wer nur aus lust an der qual eines wirbeltieres mit ihm umgang pflegt wie dein lyrisches ich, zahlt erst mal ein saftiges bußgeld und verliert dann seinen staatlichen fischereischein für immer.

ich wünsch deinem lyrischen ich, dass es nie in die situation kommt, "nur so zum spaß" an einem eisenhaken so lange durch die gegend geschleift zu werden, bis ihm hören und sehen vergeht und es nicht mal mehr kriechen kann. es ist dies kein sehr angenehmes gefühl, darf ich dir versichern - man sollte es einem wirbeltier nur dann zumuten, wenn es einen vernünftigen grund dafür gibt: wenn man hunger hat und es danach auffressen will. und nicht, um sich dabei "wohl zu fühlen", wie uns dein lyrisches ich gleich zu anfang suggeriert.

vielleicht denkt es künftig ein bisschen nach, bevor es darangeht, die nächsten fünfzehn (!) tiere nur aus jux und dollerei dergestalt fertig zu machen...

...*bubbles*...

bluefin

p.s.: was versteht dein lyrisches ich unter dem anglerlateinischen begriff "beißfreudig"?
 
lieber Bluefin

ich dachte, du würdest dich mit den Fischen ein wenig besser auskennen.
Angst verspüren nur Säugetiere und Zweibeiner. Fische handeln nach ihren angeborenen Instinkten und den natürlichen Selbsterhaltungstrieben einer jeden Art.

Wenn du deinen kleinen Brüdern "Todesängste" zusprichst, dann bist du auch nur ein Zweibeiner und keiner, der die Sprache der Tiere versteht.

Die Schleimhaut wird beim Berühren der Fische verletzt, was ein Pilzbefall zur Folge haben kann. Außerdem können diese Verletzungen umgangen werden, indem man sich vor dem Anfassen (was ich nicht tue) die Hände benässt, mein lieber Freund.

Und jemand, der Menschen in eine Schublade steckt, der sollte sich zuvor genau über dessen Tun erkundigen, bevor er sie zuordnet.

gruß
der Sibirier
 
S

suzah

Gast
lieber gernot,
ich esse zwar gern fisch, im restaurant, weil ich sie so nicht selbst zubereiten muss, und der fisch dann für mich irgendwie "abstrakt" ist. denn ich könnte niemals angeln und fische töten oder gar angeln wie dein lyrich und sie wieder freilassen. so ganz verstehe ich nicht den sinn dieses sports.

liebe grüße suzah
 
liebe suzah

Ich verstehe euch Menschen nicht. Ihr mästet eure Tiere in Zuchtbatterien und schlachtet sie, wenn sie fett genug sind, ihr quält sie in den Arenen zu Tode, weil`s gefällt, und am schlimmsten ist, ihr beraubt sie ihrer Freiheit, um sie hinter Gittern zu betrachten.

und mir werft ihr vor, ich würde sie peinigen.

Ich mag die Tiere manchmal lieber, wie die Menschen, und ich weiß, wie man mit ihnen umgehen kann.

liebe grüße
gernot
 
B

bluefin

Gast
mein lieber @gernot,

sei doch bitte so gut und lies dir meine kritik genau durch, bevor du persönlich wirst - ich unterstellte bislang alle geschilderten ordnungswidirgkeiten einem lyrischen ich, nicht dir. vielleicht ist dir das bis jetzt gar nicht aufgefallen?

das vielbeschworene anfeuchten der hände hat schon pontius pilatus nichts genützt und verschont auch die dünne schleimhaut der forellenartigen nicht - diesen schmarren liest man zwar immer wieder in trivialen "angelbüchern", er ist aber ohne jede relevanz. durch den händedruck, ob feucht oder nicht, kommt es immer zu schleimhautläsionen, die sich sekundär bakteriell infizieren (eiterkeime) oder verpilzen. an den daraus resultierenden, tief ins gewebe reichenden geschwüren gehen die tiere in aller regel alsbald zugrunde.

die behauptung, fische hätten kein schmerzempfinden oder keine angst, ist falsch. sie haben nicht nur ein rückenmark und ganglien, sondern auch ein gehirn, das so weit entwickelt ist, dass es ihnen einfache lernprozesse ermöglicht. wenn du, wie du behauptest, ein eifriger angler bist, dann weißt du sicher, was man unter einer "verblinkerten" strecke zu verstehen hat: die fische haben gelernt, die durchs wasser gezogenen blechstückerln von der echten nahrung zu unterscheiden und du fängst, wenn überhaupt, nur ein paar dumme kleinere exemplare, die ihren beißreflex nicht unterdrücken konnten.

über das österreichische fischereigesetz weiß ich nichts. vor einem bayerischen gericht wirst du, wenn du einem fischerl nachweislich und ohne not schmerzen oder schaden zufügst, zum tode verurteilt und mit kartoffelsalat erschossen.

aber nicht nur das fischereigesetz ist hier einschlägig, sondern auch das tierschutzgestz ganz allgemein (die fische stehen dort unter der rubrik "wirbeltiere") und im besonderen die tierschutz-schlachtverordnung und die tierschutz-transportverordnung, die allesamt auf die bedürfnisse der fische abheben.

im falle der hier zur debatte stehenden geschichte kommt es gar nicht darauf an, was bluefin persönlich von den praktiken des dort unterwegs befindlichen lyrischen ichs hält - sie sind von den deutschen gerichten bereits abschließend und endgültig als "ohne vernünftigen grund schmerzen und leiden zufügend" qualifizert und entsprechend strafbewehrt.

sympathie empfinde ich dagegen für den opi, der sich seinen tagesfang vom leib reißt im irrglauben, einem vermeintlichen "fischfischernixerwischer" eine freude zu machen.

dass er mit seinen gichtigen fingern und seinen arthrotischen schultergelenken noch anfangen sollte, mit der fliegenrute herumzupeitschen, halte ich für ein recht übertriebenes detail der missglückten geschichte. sowas macht ein methusalix auf seine alten tage garantiert nicht mehr.

tipp, gernot: geh mit nick adams an hemingways "großen doppelherzigen strom". da erführest du dinge, die in keinem anglerbücherl stehen.

liebe grüße aus münchen

bluefin

p.s.: die ausrede, dass andere tierquälerei das hier beschriebene bergseeforellenquälen rechtfertigen könnte, ist abenteuerlich. der stier, das kampfhühnchen oder das bis zur besinnungslosigkeit gedrillte fischerl: alles vom menschen sinnlos gepeinigte kreatur.
 
ach, lieber bluefin,

tu mir doch bitte nicht die alten Männer alle in die Altersheime stecken, manche sind noch sehr rüstig und ich kenn wirklich welche, die mit über sechzig noch das Fliegenfischen ausüben.

Aber ich hab`s schon erkannt, dass ich mich mit solchen Storys in gefährlichen Strömungen bewege, wo alles strampeln und schreien nichts hilft.

Werd ich nicht mehr machen, versprochen.

liebe grüße
gernot
 
B

bluefin

Gast
lieber @gernot,

in deinem g'schichterl war nicht die rede von einem sechzigjährigen, der fliegenfischen kann und diese technik immer noch anwendet (da gibt's weltweit millionen!), sondern um einen, der's bis ins greisenalter nicht konnte und erst dann damit anfängt, als ihm einer weismacht, wie toll das ist, wenn man fünfzehn fische nicht fängt, sondern "bloß" quält.

diese sonderbare quintessenz der story ist ebenso kraus wie die "beißfreudigkeit", die unser sportsfreund an bestimmten stellen des sees ausgemacht haben will.

tipp, @gernot: nicht gleich beleidigt sein, wenn die story mal kippt und einem die trümmer um die ohren fliegen. sowas kommt in den besten familien vor und bringt einen coolen schriftsteller wie dich nicht aus dem gleichgewicht. hol dir den hemingway, vergrab dich im weichen gras draußen (oder im polstersessel drinnen, wenn's wieder schiffen sollte wie eben gerade) und lass dir erzählen, worum's beim fischen eigentlich geht.

nix für ungut und liebe grüße aus münchen

bluefin
 
S

suzah

Gast
lieber gernot,
da bist du bei mir an der falschen adresse: ich esse ganz ganz selten mal etwas fleisch und dann nur bio, muss also kein schlechtes gewissen wegen tierquälerei haben.

liebe grüße aus berlin, suzah
 

Midian

Mitglied
old fish

Hallo Gernot,
ich kenne mich nicht in den Feinheiten und Gesetzen aus, die die Fischerei betreffen, nur eines frage ich mich: weshalb fängst du die Fische überhaupt? Was soll das? Ich reiße nicht einmal aus Jux im Vorübergehen Blätter von den Bäumen, obwohl die nun bestimmt keinen Schmerz empfinden. Man muss die Schöpfung mit Respekt behandeln. Dazu gehört bestimmt nicht, Fische aus Spaß an die Angel zu kriegen. Da muss ich nicht erst ein Gutachten verfassen, ob die Fische Angst haben oder nicht, oder wie harmlos ihre Verletzungen sind. Eins ist doch klar: du hast irgendwie deinen Spaß - woran auch immer - die Fische haben bestimmt keinen.
Gruß Midian
 
lieber midian

hier geht es um einen text und nicht um mich, also steck dir deine apostelei in die tüte. die fische sind alt und riechen übel, ich lösche sie, damit keine clowns mehr auf die idee kommen, man könne sich mit ihrem gestank noch ein wenig hervorheben.

der Sibirier
 
S

suzah

Gast
hallo thylda,
danke für das lesen und deine anmerkungen, womit du mir auch appetit auf großmutters zwetschgenkuchen machtest...
liebe grüße suzah
 
B

bluefin

Gast
ist das jetzt noch ein literaturforum oder doch schon ein hausfrauen-chat?

...*bubbles*...

bluefin
 
S

suzah

Gast
hallo bluefin,

mein kommentar gehörte gar nicht in diese rubrik, da habe ich wohl etwas falsch gemacht.
es sollte die antwort auf thyldas kommentar zu meinem text "renitent" sein und SIE erzählte da von ihrer großmutter und zwetschgenkuchen und mir fiel keine andere entgegnung dazu ein.
im übrigen hast DU vor nicht allzulanger zeit in einem textkommentar über die richtige verwendung von currypulver gesprochen.

liebe grüße aus berlin (nach einem leckeren frühstück), suzah

aber da wir schon bei diesem thema sind:

lieber gernot,
ich wundere mich über deine ungewohnt heftige antwort auf midians kommentar, wo du doch sonst bei jedem geplänkel die nerven behältst.
ich hoffe, dein wochenendausflug hat dich nicht zur rappenseehütte und zu einer (magen)verstimmung aufgrund des ungenießbaren wassers geführt.

liebe grüße suzah
 
B

bluefin

Gast
liebe @suzah - das currypulver war ingredient eines meiner texte ("hokkaido-express") und es wurde danach nicht von bluefin, sondern von dir thematisiert. insoweit geht deine replik ins leere.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 



 
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