rapid eye movement

Paul

Mitglied
rapid eye movement

die Augen geschlossen
geht es zu wie auf einem
Güterbahnhof der
Gedankenzüge, die
aus Tunneln rattern und
ein- und ausfahren
in rauhen Menschenmengen
von Ereignissen und
Gefühlen und
Bildern in
loser Folge -

ein Trubel wie
auf einem Jahrmarkt
der Gezeiten, ein
Rummel und
Getöse und doch diese
schwere schwarze Stille,
als läge eine
Perle in
lüstern Muschelfleisch oder
die Prinzessin auf der Erbse -

es braucht nicht viel,
nur ein kleines Streichholz
ZISCHSCHSCH
schon ist Licht im Dunkel
(ein Ameise blinzelt mir
schelmisch zu, doch
ich bin geblendet,
ahne sie nur...) - oder
das Schrillen
des Weckers -

die Augen geöffnet
erwacht altes Leben
in neuem Glanz des Tages,
eine Amsel frohlockt,
die Strahlen funkeln und
der Tod verkriecht sich
schämend in seinen Sarg -
da sind noch Tränen
im Laken, und
Schweiß und Sperma und
Blut -
eile voran, Fremder,
die Zeit ruft.
 
K

Kadra

Gast
Lieber Paul,

das ist verdammtnochmal richtig gut!

Für meinen Geschmack könntest du auf den Wecker verzichten -den Hinweis braucht der Text nicht um verstanden zu werden, irgendwie macht er die Strophe etwas dysharmonisch (okay, okay, das haben Wecker so an sich...aber trotzdem)

Lieben Gruss von
Kadra
 

wolfsfrau

Mitglied
Hi Paul

Du benutzt zwar viele Bilder, aber es wirkt trotzdem nicht kitschig sondern sehr stimmig. Super

Viele Grüße die Wolfsfrau
 



 
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