ruhepause

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Perry

Mitglied
ruhepause


am ufer sitze ich, warte auf die fähre,
die nur alle lebenlang übersetzt.
neben mir schmücken blumensträuße,
in irdenen vasen, mein aufgebahrtes.

in den bäumen kapuzenvögel,
sie stimmen gregorianische choräle an
und es öffnen sich türen
vergessener gedankengruften.

auf dem fluss ein schleppverband,
bunte wäsche flattert wie wimpel,
auffliegende schatten werden zu tauben
und ich schultere meinen tag neu.
 

wüstenrose

Mitglied
Hallo Perry,
das Nebeneinander von Melancholie und Lebenskraft, und alles so schlicht in Szene gesetzt, mit einer "bescheidenen" (das ist ein Lob!) Sprache; wieder so ein Gedicht von dir bei dem ich denke: das ist für mich wie nach Hause kommen.

lg wüstenrose
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo perry,
bin ganz angetan. ich mag deine gedichte sehr.
das war ein schönes gute nacht gedicht für mich.

lieben gruß
ralf
 

MarenS

Mitglied
ouh, perry, das ist es!

mannomann, das gefällt mir ganz dolle und ich mag mich jetzt nicht kleinweis äußern.

die Maren
 

Perry

Mitglied
Hallo Wüstenrose,
keine Sorge ich betrachte „bescheidene Sprache“ nicht als abwertend. Je einfacher die Worte, umso größer der Interpretationsspielraum, den sie eröffnen. Wenn Bilder einem das Gefühl geben „nach hause zu kommen“, dann hat der Text seinen Sinn erreicht.
Danke für deine Offenheit und LG
Manfred

Hallo Ralf,
wenn man dem Tod ein „weiches“ Gesicht geben kann, dann ist der Weg zur Fähre nur halb so schlimm.
Danke fürs Mögen der Bilder und LG
Manfred

Hallo Maren,
danke fürs „dolle mannomann“ und LG
Manfred
 



 
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