schleiertanz der tonine

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Perry

Mitglied
schleiertanz der tonine

ich werfe dem schwarzen straßenkater
einen abergläubischen blick hinterher
am fenster taut ein gefrorener tagtraum

schwer zu ertragen das klägliche miauen
der märzkatzen wenn sie versuchen
sich gegen den lauf der natur zu wehren

auf den feldern fliegen letzte raben hoch
krächzen ein nachtlied ins dämmrige
bis der schlaf aus den mundwinkeln rinnt
 

Tula

Mitglied
Hallo Perry

keine Art von Gegenleistung, der Text ist wirklich gut, d.h. die sprachlichen Bilder, vor allem die letzte Zeile.

LG
Tula
 

Perry

Mitglied
Hallo Zusammen,

Hallo Tula,
ich betrachte gegenseitiges Kommentieren auch nicht als "Gegenleistung", sondern als normalerweise übliche Forenarbeit.
Danke fürs Interesse an diesem etwas von Melatonin, Serotonin etc. verschleierten Blick auf die Welt.
LG
Manfred

Hallo Ralf,
zu später Stunde sind alle Katzen grau. Schön, dass Du die letzte Textzeile leuchten hast lassen.
LG
Manfred
 

Perry

Mitglied
Hallo hansz,

Lyrik ist ein weites Feld, da sucht man sich eben die Bereiche, in denen man selbst pflanzt. Außerdem fehlt mir das Wissen und die Lust -von der Zeit ganz zu schweigen- mich an den formalen Feinheiten von Reimgedichten zu erfreuen.
LG
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Genau, das meine ich: Bei ungereimten zählt der Inhalt und die ästhetische Qualität, bei gereimten nicht.

Deshalb landet so viel lächerlicher Stuß im Gereimten, und gute Gedichte werden dort nicht wahrgenommen. Denn die Unreimen schauen da nicht mal rein.

Da stehen gerade etwa fünf, sechs Gedichte von mir, kaum eines ordentlich kommentiert oder bewertet, nicht einmal mehr mit den Zweien vom mondneinhassenden Anonymus. Und wenn ich weiter zurückschaue, ist es zwar ein Lichtblick, das "Gedicht des Monats" zu finden. Aber rat mal, wie viele Kommentare sich da rangehängt haben, als es so gewürdigt wurde.

Richtig: Keiner. Kein einziger.

Bernd hat gerade mal ein Sonett von mir kurz besprochen. Ich hatte es vor einem Monat schon gebracht, es bekam eine vernichtende Wertung von trainee. Ich löschte es und brachte es neu.

Nein, dieses elitäre Gehabe ist mir zutiefst zuwider. Die Wilhelmbuschelei auf der einen Seite, die Flatterrandprosa auf der anderen, dazwischen eine tiefe tiefe Kluft, und unten im Canon, in den Stromschnellen, der verneinte Mond.

Es ist zum Heulen!
 

Perry

Mitglied
Hallo hansz,

ich schreibe Texte in erster Linie nicht um gute Bewertungen oder Kommentare zu bekommen, sondern um an ihnen zu arbeiten, damit sie eventuell Druckreife erreichen. Natürlich freue ich mich auch über Wertschätzungen. Wenn ich so an die 100 Texte zusammenhabe, stelle ich sie zu einem Manuskript zusammen und schicke es auf Verlagsreise. Meisten bekomme ich bis auf ein paar "wohlwollende" Absagen nichts zurück. Darüber könnte man weinen, aber in Zeiten in denen mit Lyrik kein Geld zu verdienen ist findet man sich besser damit ab und lässt sich die Freude am Schreiben nicht vermiesen.
LG
Manfred
 



 
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