schon neigt sich mich (formlos)

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Paul

Mitglied
schon neigt sich der August

schon neigt sich der August
dem Ende,
August, Sommer sich
zu Neige, geht ins
Kommen über fallen
Blätter,
übergibt sich
restlos alles
noch einmal,
um in Nebeltagen
auszuhauchen
sich und uns
wie Spucke...

schon neigt sich der August,
die Sonne früh sich
unter aller Augen
sich zur Nacht,
die lange, länger,
ewig und kein
Ende
scheinen niemals mehr -
bitterkalt
die Stunden dann wie
Wunden bluten uns,
zergehen zäh im
Wind, der wieder,
wieder dieses Lied...

schon neigt sich der August
dem Ende,
die Ernte unter Dach und
Fach und Nüsse und
Speck und ab
die Gänse,
der Süden -
verstummt die Blüte wie
der Schmetterling,
Ruh ist dann und
Stille -
wehe dem,
der nicht
rechtzeitig
kehrt
heim,
dein Schoß...
 

otto otter

Mitglied
Lieber Paul

Nie einsamer als im August
gaukeln letzte Schmetterlinge
vereinzelt noch zweisam
durch den rötlichen
Canyon -
hast du das gewusst?

Gruss

Otto
 

madonna

Mitglied
Hallo Paul,

wie bei den meisten Deiner Gedichte, möchte ich
kompriemiren, präzisieren und doch...

Deine Texte leben von der Unbestimmtheit, Vieldeutigkeit,
Flatterhaftigkeit der Assoziationen. Hier kannst allein Du
Hand anlegen.

Übrigens, zu mir sind die Schmetterlinge zurückgekehrt.
Das 'kleine Trauma' vom Frühjahr ist fast überwunden.

viele sehr herzliche Grüße
madonna

@ otto otter
Sehr hübsch Dein kleines Gedicht...
das noch zweisam würde ich streichen.
;)
madonna
 

Khalidah

Mitglied
Augustus Sonnenkönig

Den Sensenmann im Nacken,
so beugt
er
das Kornkronenhaupt
so ächzährenschwer...
ein alternder König
-ein paar mal noch blau-
dann Groll - ein Sturm!
Schnell noch gekahlt,
bevor er
ein Eisgreis
und grau...

(O Armes Reich! O Reiches Arm!
Die S(t)aatkrähen kreischten kreisend
über ihm -
"Oh, scheuch sie doch fort!"
riefen die Leute -
doch nein.
Zu träge war er.)


Liebe Grüße
von


Khalidah

Hofstaatkrähe höherer Ordnung
Übliche Verdächtige :)
 



 
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