siebenseidig

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N

nikita

Gast
bei dir steht zzt. "erfolgsautor"
das stimmt wohl ....

und wenn das bild in deinem profil "echt" ist
dann bist du auch noch verdammt schön ...

lass dir das alles nicht zu kopf steigen ... ;-)))


am besten gefile mir
"deck mich zu ... mir ist so kalt ........"

deinen namen hab ich gespeichert
mal sehen was du noch so bringst !??

lg
nikita
 

Inu

Mitglied
Hallo Venus

Nikita schreibt:

am besten gefile mir
"deck mich zu ... mir ist so kalt ........"
Da hat sie recht. Mir geht es ganz genau so: 'deck mich zu ... mir ist so kalt vor lauter Welt' das ist wirklich schön ... verständlich.

Den ganzen Rest kann man meines Erachtens getrost vergessen. :rolleyes:

Der Titel ist besonders sorgfältig ausgesucht, der ist auch schön - hätt ich fast vergessen :)

Liebe Grüße
Inu
 
N

nikita

Gast
liebe inu
versuche nicht etwas "getrost" zu ver.gessen
"trost" klebt unheimlich
 

Venus

Mitglied
Liebe nikita,

seit einer Zeit erst, bin ich ehrlich zu mir selbst, wenn es um mein Schreiben geht.
Als ich hierher, in die LL kam, war ich grad (mal) so im Begriff, mir selbst sicher zu sein, dass mir wohl etwas Talent zum Schreiben innewohnt, ich jedoch von tiefstem Herzen auch wirklich lernen will.
Sich selbst etwas beizubringen ist legitim. Bringt jedoch schwerlich weiter. Ich hatte hier in der Lupe wunderbare Lehrer. Menschen, die mir heute noch nahe stehen. Solche, die mich bekräftigten, mir selbst und auch meinem Stil treu zu bleiben. Genau so zu schreiben, wie ich eben auch zu leben verstehe.
Lyrik meint etwas anderes, wie die „pure Leichtigkeit“. Lyrik, wie ich sie mag, wünscht auch das Hinterfragen und Verdenken.
Ich verdenke es keinem, mich nicht zu verstehen. Noch weniger, wenn er meine Lyrik nicht mag.
Ich erbitte mir heute nur noch die Freiheit, meinen Geist zu lassen, wo er hin möchte, oder ihn, fachlich rechtmäßig, in seine Schranken zu verweisen. Letzteres wünsche ich mir sogar sehr.


Liebe nikita, ich bin gleich 44 Jahre alt. Für mich bin ich schön. Für die, die mich lieben auch. Was will Frau mehr? ;o)
Zu Kopf steigt mir nur manchmal der feine Wein, den ich trinke, wenn ich bspw. in meinem Garten sitz, den Vögeln zuhör, meinen Kater kraul und der Mensch an meiner Seite ist, der mir soviel ist, wie ich mir selbst. Ich hab das Glück ein zufriedenes und gesundes Weib zu sein. Das ist viel; sehr viel. ;o)

Darf ich dir kurz meine Gedanken erklären – mein Gedicht?!


siebenseidig

die Zahl sieben. Bitte, googel doch einfach mal. Sieben will wirklich viel! Allein – jedes Jahrsiebt; wir verändern uns wohl, genau dann - maßgeblich. Schön wär es, natürlich, wenn es entsprechend <seidig> passieren möchte -

aus ungeraden [blue](die Sieben!)[/blue] mulden ([blue]Gruben und Kanten)[/blue] der
jahreszeiten [blue](wir werden älter; ein Frühjahr aufs Neue…)[/blue] sind wir
matt [blue](der Zahn der Zeit?)[/blue] entwachsen ([blue]raus aus den Schuhen?; aus uns?; aus der Gemeinsamkeit?)[/blue]
gelebte wurzeln ([blue]wir sind etwas Standhaftes. Etwas Verwachsenes, etwas Geprägtes. Wie beschreibt man das besser als mit einer Wurzel?)[/blue]
drehn sich um [blue](wir (das Lyrich und sein Du) drehen sich um – sehen zurück. Wünschen zurück?
gleichzeitig: drehen sich um: die) raue(n) wege (die eigene Wurzel windet sich um die vergangene Jahre)[/blue] endlich wunschfrei [blue](das wär schön! Und ist auch so!)[/blue]
hinterm tag [blue](das ist Dialekt. Hinterm Tag. Hinterm „täglich“. Hinterm „jeden Tag aufs Neue“ usw usf.)[/blue]

deck mich zu mir ist so [blue](mir ist halt so (danach)[/blue]
kalt vor lauter [blue](<lauter> ist auch wieder Dialekt. Man sagt hier in Bayern gerne: “lauter Idioten!“, „hier sind lauter Nichtswisser“ usw. Gleichermaßen wollte ich natürlich auch <das Laute> [/blue] welt
dann sind wir wahr [blue](das, was wir sind!) und bleiben (hoffentlich! „Lass uns bleiben, was wir (wie wir (beide) sind!)[/blue]
leise ([blue]es muss keiner wissen. Wir sind, was wir sind. Wir brauchen keine Posausen)[/blue] unser
stauraum [blue](gell, das Wort muss nicht erklärt sein; auch nicht die Bedeutung ;o))[/blue]


Es mag ein Wunsch innewohnen, nikita, Lyrik – in ihrer Form – zu verstehen, zu erkennen. Bestimmt sogar.
Man kann das (dieses Gedicht) natürlich ganz anders schreiben.
Ich kann es nicht.
Wenn du es so, wie es nun mal ist, magst, dann ist für mich bestmögliches passiert. Das heißt dann nämlich (für mich): ich bleib mir treu ;o)

Hab von Herzen Dank!
Und sei dir versichert: In den Kopf steigt mir mein gerechter Ehrgeiz relativ. Er hat angemessene Grenzen.

Ich hab mich sehrsehr, über deine Nachricht gefreut!

Recht herzlich,
Gabi
 

Venus

Mitglied
Liebe Inu,

es hätte mich natürlich gefreut, zu erfahren, warum der Titel für dich gefällig meint. Natürlich vor meiner Erklärung.
Schön dennoch, dass du dir wieder einmal die angemessene Mühe gemacht hast, einen Kommentar bei mir zu hinterlassen.

Auf dass du gut zugedeckt schlafen magst!

Lyrische Grüße,
Gabi
 

Inu

Mitglied
Hallo Venus

Du bist ein schöner und liebenswerter Mensch und es fällt mir zunehmend schwerer, Deine Gedichte zu kritisieren, da sie ja Dein Lebenselixier sind. Und doch muss ich es tun.

Ich finde einfach, es liegt etwas mit einer Lyrik im Argen, bei der man jedes Wort, jede Wendung, jede Metapher erst lang erklären muss, damit die meisten Menschen sie verstehen. Es ist ja auch so, dass viele, die Deine Gedichte gelungen finden und Deine Schwingungen zu spüren glauben, etwas ganz anderes hineindenken/ sehen, als was Du gemeint hast. Das merke ich manchmal zwischen den Zeilen bei den Kommentaren. Wenig überzeugt bin ich auch, wenn ein Kommentator dann mit den Versen eines mehr oder weniger bekannten Dichters antwortet, an den Dein Werk ihn ach, so, stark erinnert. Gesehen bei Montgelas. Was soll ich davon halten?

Ein Gedicht muss doch die Stimmung und das Anliegen desjenigen, der es schreibt so vermitteln, dass der Dichter und der Leser einigermaßen auf der gleichen Welle schwingen. Oder lieg ich da so falsch? Man spricht doch in seinem Werk nicht gern vage ins Ungewisse hinein, wissend, dass es wohl irgendwie gut gefunden wird, aber kaum eine Seele erreichen kann.

Ich habe wirklich wenig Ahnung von den besonderen Regeln der Lyrik ( obwohl ich mir inzwischen etwas Allgemeinwissen darüber angegoogelt habe), aber ich weigere mich, mich als dumm und einfühllos verkaufen zu lassen, nur ´weil ich mich gegen dieses Rätselgetue auflehne. Wäre es denn so schwer, ein kleines bisschen mehr Klarheit u. Verständlichkeit in so ein Werk zu bringen? Man muss ja dabei seinen Stil nicht vergewaltigen.

Viele Grüße
Inu
 

Montgelas

Mitglied
liebe gabi,
verzeih, dass ich mich einmenge.
ich erlaube mir dies,
da ich hier angesprochen werde.
dein siebenseidiges ist ein text,
der mich erreichte. der schützende eros
decke uns zu, steh uns bei und klinge
siebensaitig, wie im sommer von aranjuez

dir eine schöne woche

herzlich

lutz


@ an inu

Wenig überzeugt bin ich auch, wenn ein Kommentator dann mit den Versen eines mehr oder weniger bekannten Dichters antwortet, an den Dein Werk ihn ach, so, stark erinnert. Gesehen bei Montgelas. Was soll ich davon halten?


antwort:

Faust.
Wenn Ihr’s nicht fühlt, Ihr werdet’s nicht erjagen,
Wenn es nicht aus der Seele dringt
Und mit urkräftigem Behagen
Die Herzen aller Hörer zwingt.
Sitzt Ihr nur immer! Leimt zusammen,
Braut ein Ragout von andrer Schmaus
Und blast die kümmerlichen Flammen
Aus Eurem Aschenhäufchen ’raus!
Bewundrung von Kindern und Affen,
Wenn Euch darnach der Gaumen steht
Doch werdet Ihr nie Herz zu Herzen schaffen,
Wenn es Euch nicht von Herzen geht.


"Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir."


Faust der Tragödie erster Teil
von Johann Wolfgang v. Goethe
 

Venus

Mitglied
Inu,

Lyrik ist niemals bloßer Ausdruck. Die lyrische Rezeption ist eine Operation so gut wie etwa das Sehen oder Hören, d. h. viel mehr aktiv. Das Dichten muss als menschliche Tätigkeit angesehen werden, als gesellschaftliche Praxis mit aller Widersprüchlichkeit, Veränderlichkeit, als geschichtsbedingt und geschichtemachend.
Der Unterschied liegt zwischen <widerspiegeln> und <den Spiegel vorhalten>


Leichter verständlich:
„der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann“.

Manchmal.


Lyrische Grüße,
Gabi
 

Venus

Mitglied
Lieber Lutz,

hab recht herzlichen Dank.

Allegro con spirito, Adagio und Allegro gentile.
Hören, Spüren und Begreifen.
„Erinnerungen an vergangene Zeiten, an die liebreichen Gärten mit ihren Springbrunnen, ihren Bäumen, ihren Vögeln…"

Da du, o Herr, dich einmal wieder nahst
Und fragst, wie alles sich bei uns befinde,
Und du mich sonst gewöhnlich gerne sahst,
So siehst du mich auch unter dem Gesinde.
Verzeih, ich kann nicht hohe Worte machen,
Und wenn mich auch der ganze Kreis verhöhnt;
Mein Pathos brächte dich gewiß zum Lachen,
Hättst du dir nicht das Lachen abgewöhnt.
Von Sonn' und Welten weiß ich nichts zu sagen,
Ich sehe nur, wie sich die Menschen plagen.
Der kleine Gott der Welt bleibt stets von gleichem Schlag,
Und ist so wunderlich als wie am ersten Tag.
Ein wenig besser würd er leben,
Hättst du ihm nicht den Schein des Himmelslichts gegeben;
Er nennt's Vernunft und braucht's allein,
Nur tierischer als jedes Tier zu sein.
Er scheint mir, mit Verlaub von euer Gnaden,
Wie eine der langbeinigen Zikaden,
Die immer fliegt und fliegend springt
Und gleich im Gras ihr altes Liedchen singt;
Und läg er nur noch immer in dem Grase!
In jeden Quark begräbt er seine Nase.


(MEPHISTOPHELES: Prolog im Himmel)

Recht herzlich,
Gabi
 

Inu

Mitglied
Hallo Montgelas

Du schreibst:
antwort:
Faust.
Wenn Ihr’s nicht fühlt, Ihr werdet’s nicht erjagen,
Wenn es nicht aus der Seele dringt
Und mit urkräftigem Behagen
Die Herzen aller Hörer zwingt.
Sitzt Ihr nur immer! Leimt zusammen,
Braut ein Ragout von andrer Schmaus
Und blast die kümmerlichen Flammen
Aus Eurem Aschenhäufchen ’raus!
Bewundrung von Kindern und Affen,
Wenn Euch darnach der Gaumen steht
Doch werdet Ihr nie Herz zu Herzen schaffen,
Wenn es Euch nicht von Herzen geht.

[blue]"Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir." [/blue]

Faust der Tragödie erster Teil
von Johann Wolfgang v. Goethe

Montgelas

Wenn aber in manchen Gedichtepostings in der Lupe gar nicht soviel Geist zu begreifen ist, wie getan wird, was dann??

Dass Du den obigen Abschnitt von Goethe jetzt bringen würdest, hab ich geahnt.
Tatsache ist, dass Goethe nie so kleine :( und ich meine dabei : unwichtige ) und dabei verworren konstruierte Texte gebracht hat, wie manche von Venus meines Erachtens nun einmal sind. Wobei ich sagen muss, dass ich auch schon sehr berührende Gedichte von ihr gelesen habe.

Goethe: Nicht einmal in Faust 2 war er wirklich 'elitär':eek: und unverständlich obwohl man ihm abschnittweise Unverständlichkeit vorgeworfen hat.
Ich sage einmal: Sogar (der große) Goethe hat Wert darauf gelegt, sich auch in seiner Lyrik klar und verständlich ( ich meine damit gefühlsmäßig, zwischen den Zeilen verständlich und seelisch nachvollziehbar )auszudrücken. Ich finde nicht einmal bei dem als schwierig eingestuften Trakl( siehe Plauderecke ) so eine Verworrenheit wie sie hier in manchen Lyrik-Postings in der Lupe auftaucht..

So wie Du mich jetzt hier mit diesem Goethewort angreifst, könnte jeder Schreiberling, ( ich meine nicht, dass Du ein Schreiberling bist, Du sitzt aber auf einem verdammt hohen Ross ) gegen Kritiker ebenso zurückschlagen: "ihr Banausen ... ihr seid zu simpel gestrickt /derb/ungebildet/verblödet, die wahre Tiefe meiner Gedanken auch nur annähernd zu erfassen usw. usw.
Dann sollte diese Tiefe aber auch erst einmal herüberkommen und beim Leser wirken

Viele Grüße
Inu
 
I

inken

Gast
Hallo Inu,

mit Regelmäßigkeit finde ich deine
mehr als mäßigen Kommentare unter Gabis Werken, die ich sehr schätze. Du schreibst:

"Ich habe wirklich wenig Ahnung von den besonderen Regeln der Lyrik ( obwohl ich mir inzwischen etwas Allgemeinwissen darüber angegoogelt habe)"

Wie wäre es, wenn du dich auf das Kommentieren von Werken
beschränkst, von denen du was verstehst?

inken
 

Venus

Mitglied
Liebe Ingrid,

die Plattform ist offen, der Ring frei, zu jeder weiteren Runde.
Man mag sich gerne in gewöhnlich angebotener Manege
die Nase blutig klopfen.
Oder sich wissentlich -
auf weitre Sinne konzentrieren…

Ich finde nämlich auch, hier hat der Herr Goethe sich wieder einmal völlig klar und deutlich formuliert:

Und mich ergreift ein längst entwöhntes Sehnen
Nach jenem stillen, ernsten Geisterreich,
Es schwebet nun in unbestimmten Tönen
Mein lispelnd Lied, der Äolsharfe gleich,
Ein Schauer faßt mich, Träne folgt den Tränen,
Das strenge Herz, es fühlt sich mild und weich;
Was ich besitze, seh ich wie im Weiten,
Und was verschwand, wird mir zu Wirklichkeiten.


(Faust der Tragödie erster Teil
von Johann Wolfgang v. Goethe / Zuneigung)


Der konnte das eben!
Zitat:

Ich finde einfach, es liegt etwas mit einer Lyrik im Argen, bei der man jedes Wort, jede Wendung, jede Metapher erst lang erklären muss, damit die meisten Menschen sie verstehen.
Keine Metapher, kein Bild, keine Ungereimtheit.
Schlichte Kunst.
Und ziemlich passend ;o)

Danke für deine linke Hand, liebe Ingrid.

Recht herzlich,
Gabi
 



 
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