staunen endet

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Walther

Mitglied
staunen endet


diskret durchschimmert seinen
seidenkokon das unsagte
verpuppt nimmt es gestalten
an stetig sich widersprechend

das vorahnen wäre ein vermögen
das gedachte zu visualisieren
wär es so doch sichtbar

augäpfel zittern scannend in
ihren winkeln & vermessen
vermessen scheinbar erkennbares

sprich nicht in rätseln fordert
ein gegenüber ob ober ob unter
sag an was ist & wenns wahn
wär sag es sprich mit mir

der kokon verspinnt sich man
meint ihn lächeln zu hören
so still ists so still wirds das

zusehn wird ein wegschauen
das hineingeheimnissen falsch
zeugnis das wissen zu nichts

& die schönheit wächst in
der verblendung die augäpfel
machen glauben & das staunen
endet erst wenn man versteht
 

Walther

Mitglied
staunen endet


diskret durchschimmert seinen
seidenkokon das ungesagte
verpuppt nimmt es gestalten
an stetig sich widersprechend

das vorahnen wäre ein vermögen
das gedachte zu visualisieren
wär es so doch sichtbar

augäpfel zittern scannend in
ihren winkeln & vermessen
vermessen scheinbar erkennbares

sprich nicht in rätseln fordert
ein gegenüber ob ober ob unter
sag an was ist & wenns wahn
wär sag es sprich mit mir

der kokon verspinnt sich man
meint ihn lächeln zu hören
so still ists so still wirds das

zusehn wird ein wegschauen
das hineingeheimnissen falsch
zeugnis das wissen zu nichts

& die schönheit wächst in
der verblendung die augäpfel
machen glauben & das staunen
endet erst wenn man versteht
 

revilo

Mitglied
Hallo Walther....ich habe den Eindruck, als habest Du Dich hier verrannt......der Text ist teilweise viel zu dicht und teilweise zu lang.......hier sind zu viele Informationen, die den Lesefluss stören.............den Abschluss : " Staunen endet erst wenn man versteht " finde ich sehr gelungen, aber diese Botschaft geht in der Fülle unter...............


diskret schimmert ungesagtes
und verpuppt sich mit dem
Widerspruch

manche glauben das staunen endet
erst wenn man versteht

....das soll nur eine Arbeitsgrundlage sein.......ich hoffe, Du kannst mit meinen Gedanken etwas anfangen......
LG revilo
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Walther,

das Gedicht ist wirklich erst einmmal ziemlich starker Tobak, aber mit jedem Lesen erschließt es sich mir mehr und aus Neue. Letztendlich meine ich hier ein lyr.ich zu erkennen, das in seiner Sprachlosigkeit gefangen ist, bzw. sich darin eingesponnen hat.
Sehr gerne oft gelesen!!

Liebe Grüße
Manfred
 

Walther

Mitglied
Lb revilo,

dieser Vers libre Stil hat den Zweck, beim Leser ein Assoziationsgewitter auszulösen. Er/sie soll sozusagen das Gedicht erst komplettieren. Dieses Innehalten ist daher Absicht, die Stolperstellen, die durch den Effekt des auf das Gasgeben folgende Bremsen entstehen, Werkzeuge, das Erlebnis zu erzielen.

Das zweite Element ist das durch die Verbindung der einzelnen Gedankengänge und die Art des Umbruchs ein Sog enstehen soll, der im Laufe des Texts Geschwindigkeit aufnimmt, sozusagen das Konzept der Atemlosigkeit. Ich habe den Stil "Dichtung auf Speed" oder "high speed lyrics" genannt, um diesen Aspekt zu beschreiben. Vielleicht ist das Gefühl eines Kartrennens dem vergleichbar, was ich erzielen will.

Das von Dir beschriebene Gefühl kommt u.a. vom Stolpern, Innehalten und nochmals neu nachlesen. Das ist Absicht. Textteile, die hoch verdichtet sind, wechseln sich mit lnagsameren Abschnitten ab. Die Geschwindigkeit wird so ständig verändert, und man / frau soll an den Stolperstellen das Gefühl haben, nochmals zurückspulen zu müssen, um den Faden neu aufzunehmen und ggfs. auch anders weiter abzuspulen.

Danke für's Hereinschauen und Kommentieren. Schade, daß ich Dich nicht überzeugen konnte.

LG W.

Lb. Franke,

Dein Eintrag macht mir Hoffnung, daß das Konzept dieses Textes evtl. doch aufgehen könnte. Die Frage ist, haben wir heute noch Zeit, uns auf Texte einzulassen, die uns beim Frühstück im Stehen und dem Coffee on the go, nicht ins Hirn wollen, weil sie einfach zu sperrig sind, um mit einem Mal verstanden bzw. genossen werden zu können.

Das nächste Mal packe ich das wieder ins Experimentelle. Da erwartet man, daß das, was da kommt, "nicht voll normal" ist. :( :D

Lieben Dank auch für die Wertung!

LG W.
 

revilo

Mitglied
Hallo Walther........das hat nichts mit fehlendem Überzeugen zu tun, sondern mit Verwirrung.......ich werde mir dieses Teil noch einmal in Ruhe zu Gemüte führen.............

LG revilo
 
A

AchterZwerg

Gast
Mir gefällt das Spiel mit den Tempi, denn dies ist eine ziemlich ausgeklügelte Kunst. Aber vielleicht spielt da auch der persönliche Geschmack eine Rolle.
Es gab und gibt stets einen Graben zwischen der eher intellektuellen Dichterei und den sog. schlichten Versen.
Ich mag beide, wenn sie - gut sind. ;)
Der 8.
 

Walther

Mitglied
Lb. AchterZwerg,

da ich bei dieser Lyrikform sozusagen ein "Early Beginner" bin - die Beginners sind ne geile Combo übrigens :D -, geht das eine oder andere in die berühmt-berüchtigte "Hose": als geistige Inkontinenz. :) Läßt sich nicht vermeiden, damit muß der leben, der so ein Mumpitz verbricht. 8)

In diesem Sinne danke und verbreche ich weiter!

LG W.

Lb. revilo,

der Knallkopp bin hier ich - nicht Du! Also nimm's leicht! :)

LG W.
 

Höldereden

Mitglied
Lieber Walther,

ein auf den zweiten Blick sehr gelungenes Gedicht!
Erst dachte ich, wow, das ist schwer zu lesen, aber es dient perfekt dem Inhalt. Und wenn man es zwei dreimal liest ist es augenöffnend und man versteht :)

Mein Eindruck, mein gefühl und mein Genuss an dem ganzen Gedicht ist, dass alles was man vorher liest auf die letzten sieben Worte hinarbeitet und in diesen aufgeht. Einf ach toll! :)
 

Walther

Mitglied
Lb. Höldereden,

besten Dank für Deine positiven Worte und Deine Wertung. In der Tat muß man diesen Text mehrfach lesen, das ist so konzipiert und gewünscht.

LG W.

Lb. Herbert,

auch Dir lieben Dank für Deine schöne Wertung!!!

LG W.
 



 
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