Lieber Herbert,
niemals wird es gelingen, auch den Letzen im großen Rund zu erreichen.
Mich erinnerte Dein Text an eine Geschichte, die mir selbst vor ein paar Tagen durch den Kopf schoß.
Hier ist sie:
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Sarahs Heimkehr
Dies Land ist weit, so weit, ich würd es gern umarmen
und diese Reise, ach, solange überlegt
und komme ich zu spät, dann bitt ich um Erbarmen
vergessen wollt ich‘s, bis mir meine Stunde schlägt
Ach Vaterland, ja mein, ich werde nie vergeben
was ich vermisst bist du, aus jener Zeit davor
was man zerriss, galt es zu flicken, neu zu weben
hör noch der Stiefel Hall zu laut, den Männerchor
Nun bin ich hier und das Vergeben schließt die Kreise
die lauernd ich zu oft in all den Jahren lief
kein Laut aus diesem Haus, wie einst ist es so leise
der Keller feucht, in dem ich zitternd weinte, schlief
Wie ich, so klein und halb zerfallen, dies Haus war mein
die Kindheit weht noch einmal ihren bittren Duft
durch mich und diese alten Steine, was war - kann sein
es wird vergeh‘n, doch bist nur du was blieb - mich ruft
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womit wir dann (um einen Quergedanken zu vollenden) wieder bei dieser Textpassage wären, die sich Dir nicht erschlossen hatte:
"Wenn Stille höhnt, bebildert’s mich zugrunde"
Vielleicht ist nun das Bild etwas deutlicher? Auf beiden Ebenen meine ich.
Herzlichen Dank für Deine Zeit und die Mühe
LG
Tom