tetate

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Perry

Mitglied
Hallo rhea,

freut mich, dass dir mein misslungenes Tetate gefallen hat.
Deine Variante hatte ich auch schon, aber für mich funktioniert so die Alliteration von "zwischen" und "zögerliches" besser, außerdem vermeide ich soweit es geht unnötige Artikel, um die Textdichte zu erhöhen.
Danke und LG
Manfred
 

Rhea_Gift

Mitglied
dann würd ich vorschlagen:

wir reden übers wetter, das leben,
nur über liebe sprechen wir nicht.
zwei kontinente treffen aufeinander,
das schmale tischchen [strike]ist der[/strike] äquator,
überqueren - sich keiner traut.
im gehen leg' ich mein rosenrot
[blue]zögerlich zwischen[/blue] tassenweiß.

:D

Was meinste?

LG, Rhea
 

Perry

Mitglied
Hallo rhea,

dein neuerlicher Vorschlag "zögerlich zwischen" ginge, aber er verändert die Aussage, denn bei mir ist nicht das LI zögerlich, sondern das tassenweiß, das als Metapher für die angespannte Situation steht.
Deine verkürzende Fragmentierung des Äquatorbildes hat durchaus künstlerischen Charme, aber es zerstört die prosaische Anlage des Textes. Wenn, dann müsste man den gesamten Text in diese Stilrichtung transformieren.
Danke für deine Anregungen, die ich mal im Hinterkopf behalte, falls der Text insgesamt nicht ankommt.
LG
Manfred
 

Rhea_Gift

Mitglied
hm - also - ich find ein rosenrot zwischen tassenweiß zögerlich legen viel aussagekräftiger (und wenn es prosaisch sein soll, prosaischer)als eine zögerlich tassenweiß-metapher, die schwer zu erkennen ist - denn es sind die LIs, zwischen denen tisch und tassen die mauern bilden - so dass auch das rosenrot zwischen Mauern (tassenweiß) und nicht vor die LIs fällt - von zögerlichen LIs, nicht von zögerlichen tassen, oder?

du verkomplizierst das Bild so unnötig, finde ich - es ist sehr klar angelegt bis dahin, das würd ich auch durchziehen...? denn ein tisch als äquator ist ja ein sehr klares Bild, finde ich. Und du sagst klar, was gesprochen wird und was ausgespart wird - da passt es nicht, am Ende mit einer solchen Metapher plötzlich es vergeheimnisvollen zu wollen, was mehr als klar auf dem tisch - äh - der hand liegt... oder? ;)

LG, Rhea
 

Paloma

Mitglied
Hallo Perry,
Dein tetate gefällt mir auch. Man kann die Stimmung ahnen.
Allerdings muss ich mich Rhea anschließen. "zögerlich zwischen tassenweiß" macht für mich die Aussage klarer.

Liebe Grüße
Paloma
 
R

Rose

Gast
Hallo Manfred,

mir gefallen deine Zeilen sehr gut. Aber auch ich bin an dem Satz zwischen zögerliches tassenweiß hängen geblieben.

Blumige Grüße
Rose
 

Perry

Mitglied
Hallo ihr Lieben,

anscheinend polarisiert das Schlussbild, deshalb will ich es noch einmal aus meiner Sicht etwas aufbröseln.
Wie Rhea schon sagt, ist die Szenerie relativ klar. Zwei Protagonisten vermutlich eine Frau und ein Mann verabreden sich in einem Cafe zum sich näher kennenlernen. Leider wird ziemlich schnell klar, das "Welten" zwischen ihnen bzw. ihren Vorstellungen liegen. Das Schlussbild soll nun die verschiedenen Emotionen andeuten, mit denen sie auseinandergehen. Da ist das LI das sein "rosenrot", sprich seine romantischen Gefühle wie ein Rose auf den Tisch legt und da ist das "zögerliche tassenweiß", das für die Kälte bzw.
Unnahbarkeit des LD steht, die aber anscheinend doch etwas ins Schwanken geraten ist.
Ich würde sagen, es ist vielleicht noch nicht alle Hoffnung für die Beiden verloren.
Natürlich sind auch die anderen vorgeschlagenen Wortkonstellationen möglich, aber sie sagen nicht das aus was ich in das Bild reinlegen wollte.
Danke für euer Interesse und LG
Manfred
 
H

Heidrun D.

Gast
Mir gefällt es mäkelfrei gut. :)

Gerade der letzte Vers macht den Text in meinen Augen lyrisch.

Freundliche Grüße
Heidrun
 

Perry

Mitglied
Hallo Heidrun,

danke für dein "mäkelfreies" Lob, aber was wären wir ohne Kritik, dient sie doch auch dazu den eigenen Standpunkt noch einmal zu hinterfragen.
LG
Manfred
 

Perry

Mitglied
tete-a-tete

wir reden übers wetter, das leben,
nur über liebe sprechen wir nicht.
zwei kontinente treffen aufeinander,
das schmale tischchen ist der äquator,
den zu überqueren sich keiner traut.
im gehen lege ich mein rosenrot
zwischen zögerliches tassenweiß.
 

Rhea_Gift

Mitglied
Hm - ich finds halt unnötig, da das tassenweiss für mich eher sinnig kalt ist und das LyrI eben zögert, ob er sein rosenrot zwischen so kalte fronten legen will - die ein rosenrot aber vielleicht aufwärmen könnte - das Bild sagt mir eben mehr als zögerliche Kälte/Fronten so verallgemeinert = zögerliches tassenweiss... da gehen eben hier die subjektiven Bildempfindungen auseinander. :D
Da es dein Bild ist - klar, muss es so bleiben.
Mir erscheint die letzte Zeile eben künstlich verlyrikt, da es eben vorher so klare Bilder sind... das ist auch subjektiv, dies auf mich künstlich wirken - wie du siehst, kommts bei Heidrun ganz anders an.

Das Bild muss eh sein, wie es deinem Metapherempfinden entspricht - diesmal geh ich damit nur eben nicht konform (an anderen Stellen ja schon), ich kanns net ändern... ;)

LG, Rhea
 

Perry

Mitglied
Hallo Rhea,

lyrik im Gleichschritt wäre ja auch ein Widerspruch in sich, außer man bezieht es auf Metrik und Reim.
Danke fürs Feedback und LG
Manfred
 

Rhea_Gift

Mitglied
richtig - Gleichschritt gibbet im subjektiven Sprach- und Blildempfinden nicht, sobald man starre Regeln verlässt - und das ist auch gut so... :)
 



 
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