to you...

Yklamyley

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teenage love. wenn ich deine hand halte oder dein herz klopfen höre, immer wenn DU MEINE berührung suchst und nicht umgekehrt, weiß ich, dass mir doch etwas an dir liegt. aber lieben, lieben kann ich dich nicht. das tut mir leid. natürlich. aber du wirst darüber hinwegkommen, wirst den unterschied nicht merken, wirst danach weiterleben, weiter leben, mit mir oder ohne mich.
wir sind wie zwei blätter, die durch den sturm der jungen jahre und die wirbel der langeweile zusammengetrieben wurden, du buche, ich eiche, wir können jetzt beisammen liegen, uns vieles erzählen, voneinander lernen, wir können lebenssäfte austauschen und darüber lachen, dass sie bei allen blättern gleich sind. aber unser stamm ist ein anderer, es ist nicht unsere natur, so aneinander zu haften, früher oder später... früher oder später segeln wir auseinander, oder werden auseinander gerissen oder reißen selbst. und wenn ich ihn inhaliere, deinen duft, das unbekannte, fremde, ist es der größte reiz, dass wir, in entgegengesetzter richtung unterwegs, uns hier getroffen haben.
„du wirst es schon einmal einsehen“, hast du mir einmal prophezeit, wütend, diabolisch. du meintest, dass du recht hättest, deine lebensweise und einstellung richtig wären, dass es anders nicht ginge. oh doch, es geht, jetzt weißt du es, ginge es nicht, würde ich für dich nichts unbekanntes und fremdes, nichts reizvolles an mir haben.
für dieses kurze intermezzo des unglücklichen drangs aneinander kleben zu bleiben passen wir uns an, jeder an den anderen, sind nicht mehr gelb und blau sondern ein sattes grün. unsere finger verkrampfen sich ineinander, es hat nicht leichtes, nichts spielerisches an sich, es ist suche nach halt, aufhalten des gewissen. kein kuss ist sanft und leidenschaftlich, sie sind wild, fordernd, wollen das leben und alle erkenntnisse, jeden gedanken und das kleinste gefühl aus dem andern saugen, weil es einmal zu spät sein wird und noch vieles in ihm bleibt, das man nicht entdeckt hat und nie mehr entdecken wird.
die leute sehen zu, beobachten uns. jeder für sich meint, du oder ich hast oder habe dich oder mich verloren und aufgegeben, in wahrheit haben wir uns nur vermischt, wie wasser und öl. kurzzeitig, unter gewaltigen anstrengungen, und wir lösen uns auch schon wieder. jeden tag, der uns UNS näher bringen sollte, treibt uns mehr auseinander, unaufhaltsam. und wir klammern uns an den andern, halten uns fest, wollen uns nicht loslassen und es allen beweisen.
wir schreien nicht, niemand soll sehen, dass sie recht behalten. wenn wir WIR bleiben wollten, müssten wir alles aufgeben, was nicht ICH oder DU ist. und dafür, das wissen wir, sind wir nicht bereit, kehren wohl bald mit hängenden schultern verborgen hinter gestrecktem rücken in das nest zurück, das unsere umwelt uns gebaut hat, verstecken uns hinter werten und idealen und vorurteilen.
ich bin es, die es niederschreibt. du weißt es genauso. aber morgen, morgen werden wir uns wieder scheu in den armen liegen, wie es aussehen wird, werden uns ineinander krallen, was es wirklich ist... bis zur nächsten heftigen böe...


C Yklamyley
27. Jänner. 2003
 



 
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