tonales

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Perry!

Ein ernstes Thema, das du hier ansprichst. Ich bin mir bei der Ausführung unsicher, ob deine Wortspielereien nicht eher schädlich sind und die Ernsthaftigkeit der Aussage verwässern.
Ansonsten gehe ich mit dir in der Aussage konform.

Liebe Grüße
Manfred
 

Perry

Mitglied
Hallo Franke,

ich versuche meist eine einseitige Aussage in meinen Texten zu vermeiden und lediglich Denkanstöße zu geben.
Auch wenn Religion für viele ein "todernstes" Thema ist, erträgt sich das Leben mit etwas Humor vielleicht etwas leichter.
Danke für deine Sicht und LG
Manfred
 

revilo

Mitglied
Hallo Perry.....für mein Empfinden hast du hier zu viel des Guten getan, weil einiges sich wiederholt.....

Lg revilo
 

Perry

Mitglied
Hallo revilo,

Du weißt, ich schätze deine Kommentare, aber wo siehst Du hier Wiederholungen? Jede Textzeile -bis auf die letzte- bildet eine andere Religion ab.
LG
Manfred
 

revilo

Mitglied
tonales

wenn orgeln alle register ziehen
[red]choräle hymnisch erschallen
gesänge gregorianisch preisen[/red]

wenn po saunen mauern stürzen
brahmanen-gesang basstief tönt
muezzins von mina retten rufen

wenn sitarklänge in sich kehren
[red]gospelrhythmen spiritualisieren[/red]
oratorien den geist weit öffnen

ist es zeit für eine absolution

Hallo Perry....

ich meine das, was ich rot markiert habe.....


Lg revilo
 

Perry

Mitglied
Hallo revilo,

danke fürs Präzisieren.
Mal sehen, ob ich da noch etwas variieren kann.
LG
Manfred
 

revilo

Mitglied
[red]a[/red]tonales

wenn orgeln alle register spalten
choräle zynisch erschallen
gregorianer gesänge vermasseln

wenn po saunen mauern bekleckern
brahmanen-gesang countertenorhoch schrillt
muezzins von mina retten grölen

wenn sitarklänge außer sich sind
gospelrhythmen holpern und stolpern
oratorien den geist porentief sschließen

ist es zeit für eine absolution


Hallo Perry.....ich hab mal flink rein aus Lust an der Freude ein atonales Gedicht gebastelt...ich hoffe, Du nimmst mir den Spaß nicht übel.....

LG revilo
 

Perry

Mitglied
Hallo revilo,

danke für deine witzige Version, aber dannach bekäme die Absolution mindestens 10 Vaterunser auferlegt.
LG
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 15780

Gast
Ach eine Fanfare, doch nicht an Fleisches Mund

Ich überlege so hin und her - soll wohl auch so sein: daß man hin und her überlegt.

"Eure Choräle, Arpeggios, Dankchoral ..." (Benn).

Ich fang beim Schluß an: "eine absolution" - die empfängt der beichtende Katholik am Ende seiner Beichte.
Die verschiedenen Gesänge sind keine Beichten.

Angenommen, sie sind die Sünden selbst, dann müßten sie erst als solche erkannt, bereut und gebüßt werden, sonst gibts keine Absolution. Sie müßten gebeichtet werden.
Wem? Dem nichtreligiösen Besserwisser, der sie als Sünden beurteilt und entsprechende Strafen verordnet, für die die Gewissensreinheit eingekauft werden kann.

Nett.

Angenommen, in den möglichen Sinndimensionen der "absolution" greift der Leser sich eine andere Bedeutung, etwa das wörtliche "Ablösen, Abgelöstwerden, Loslösung" - wovon sollen die Sänger der Gesänge abgelöst, losgelöst werden?
Vielleicht von dem, was die Religion in ihren Gesängen ausmacht, und das wäre: die hingebungsvolle Verehrung? Also Befreiung von der Ehrfurcht, der Hingabe, dem ästhetischen Reiz des rein geistigen Bezugs auf reinen Geist?

Aber was löst den Menschen von solch einer Geist-Hingabe ab? Vielleicht ein bißchen Spott? oder Verachtung?

Ich finde es ganz interessant, wie viel Mathematik in den Religionen steckt. Symmetrien. Logik, Philosophie.
Und auch Poesie. Nicht nur in den Texten, sondern auch in der geistigen Bezugnahme auf Geistiges, Nicht-sinnlich-Gegebenes, Schönheit ohne Begierde, Erkenntnis ohne Geschäfte, Suche ohne Besitz. Genau so wie bei einer unerfüllten Liebe.

Und wer will einem unglücklich Verliebten die Absolution erteilen?

Nicht doch - -

"[blue]Ach eine Fanfare[/blue]" - singt Benn seinen Kokabim zu -
"[blue]doch nicht an Fleisches Mund
daß ich erfahre
wo aller Töne Grund[/blue]
"
 

Perry

Mitglied
Hallo Mondnein,

danke für die intensive Interpretation.
Ja der Text zielt weniger auf die Absolution im christlichen Sinn ab, was für die Vielzahl der lobpreisenden Religionen auch nicht passend wäre.
Die Bedeutung "Loslösen" von den teils engen Verherrlichungen einer bzw. mehrere höherer Mächte/Götter zugunsten einer toleranten Lebenssicht, wäre überlegenswert.
Was die Wortspiele in der 2. Strophe anbelangt sind sie nicht als "Spott oder Verachtung" gedacht, sondern als Toleranzhinweis, denn wer über sich und andere nicht Lachen kann bzw. keine Kritik erträgt, ist wohl kaum reif für eine höhere Existenzebene. :)
LG
Manfred
 



 
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