tu nicht so erwachsen

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plosiv

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Sie will nur mein Bestes. Da bin ich mir sicher. Nun sitze ich hier und ein Damm droht in mir zu brechen.
Ich kenne sie in den verschiedensten Ausnahmesituationen, kenne ihre Gefühlsschwankungen von hysterisch bis depressiv. Ich weiß noch genau, wie ihr Anblick mich geekelt hat, wenn sie mal wieder nicht ihre Couch verlassen konnte und ich meinen Bruder versorgte, versorgen musste. Ich weiß noch genau, wie bitter der Ekel geschmeckt und wie heiß meine Scham mir dann den Rücken herunter lief. Ich dachte, ich hätte mich abgenabelt. Ich dachte, ich hätte damit abgeschlossen. Doch seit gestern spielt sie wieder ihr kleines sadistisches Spiel. Sie demütigt mich vor anderen, um sich selbst zu erhöhen, und ich spiele mit, immer noch. Sie definiert mein Selbst, in ihren Augen stehe und falle ich.
Und die Demütigung empfange ich mit offenen Armen, denn das ist immer noch besser als ihre Gleichgültigkeit. Schmecke ich auch meine Tränen, so ist das Salz ein Symbol für das einzige Gefühl, dass ich von meiner Mutter je bekam.

Wer will nicht geliebt werden?
 



 
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