über den inseln der stille

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HerbertH

Mitglied
über den inseln der stille

treiben hirten im winde
nasse schafe

fetzen die in vliesen
verhallen

kein fährtenleser wird je
im zerfasernden grau
klang oder anderen spuren
lauschen
 

Walther

Mitglied
Lb. Herbert,

das ist eine spannende Naturbeschreibung, die man auf die Falk- oder Shetland Inseln verlegen könnte. Da muß es wohl so sein.

Dennoch will bei mir der lyrische Moment nicht recht eintreten. Vielleicht ist das der Grund für die bisherige "Kommentarlosigkeit".

LG W.
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Walther,

Du hast die Wolken im trüben Norden (oder nah dem Südpol) richtig herausgespürt. Meine Vermutung wegen der Resonanz ist, dass "Bilder in Graustufen vielen nicht so gut gefallen wie solche mit bunten Farben" ...

Ich bin mal auf weitere Rückmeldungen gespannt.

Liebe Grüße

Herbert
 

HerbertH

Mitglied
Hallo lap,

vielen Dank für die lobenden Worte.

Hättest Du mich nach dem einen beschreibenden Wort für dieses Gedicht gefragt, wäre mir vor Deinem Kommentar nicht "nihilistisch" eingefallen. Aber jetzt? Vielleicht ist Deine Einschätzung ja ein Augenöffner :).

Ich verstehe meine Gedichte oft erst nach Rückmeldungen besser ;)

Liebe Grüße

Herbert
 
H

Heidrun D.

Gast
Gerade die Grauabstufungen machen dein Gedicht interessant, Herbert. - Oft sich Schwarzweißaufnahmen - gerade im Landschaftssektor - viel schöner als Buntes.
Herzliche Grüße
Heidrun
 

Walther

Mitglied
Lb. Heidrun,

daß Du einen Hang zu Schwarzweißaufnahmen hast, hat mich jetzt nicht überrascht. :D Aber ich will Dir nicht widersprechen. Früher waren die selbst die Bilder irgendwie besser äh anders. ;)

LG W.

Lb. Lapi,

es ist schön, wenn Du für die nötigen Kontraste sorgst. Ich wußte zwar nicht, was an einem zerfetzten Wolkenschafvlies nihilistisch ist, aber jetzt, nachdem Du das erwähntest, leuchtet mir das natürlich ein wenig Sicht ins Grau.

LG W.

Lb. Herbert,

manchmal schaffen auch wolkige Texte einen erstaunlichen Aufsstieg. :)

LG W.
 

HerbertH

Mitglied
hups, das habe ich doch gar nicht gemeint ;)
das mit dem augenöffner meinte ich ernst ...

so ist das, wenn man aus dem bauch heraus schreibt... nicht, dass ich gar nicht nachdächte über meine gedichte .... aber es ist weit mehr spontan als geplant ...
 

Walther

Mitglied
Dichterschicksal

Bevor er ganz betriebserblindet
Liest er was der Leser findet
Daraus erkennt er was gelesen
So ist nie gemeint gewesen :D
 

HerbertH

Mitglied
Liebe Heidrun,

grauzonen zu erforschen ist sicherlich eine spannende aufgabe :)

Lieber Walther,

schicksalsdichter, dichterschicksal
so verstanden, wird es lichter ;)

Lieber Oliver,

freut mich, dass Dir das Gedicht mundet.

Liebe Grüße

Herbert
 
F

Fettauge

Gast
Lieber HerbertH,

ich verstehe dieses Gedicht nicht. Schafvliese verhallen? Und Spuren lauschen? Wie geht das zusammen? Ich finde den Sinn nicht. Oder muss ich das Gedicht nicht verstehen? Hast du es einfach nach dem Klang von Wörtern geschrieben?

lg Fettauge
 

HerbertH

Mitglied
Hallo Fettauge,

Du hast sehr richtig erkannt, dass hier mit der Sprache und der Wahrnehmung gespielt wird.

Ziel ist, die Stille - wo auch immer sie empfunden wird - darzustellen.
Sie hinterläßt keine Spuren.

Paradoxa gehören zu Lyrik, meinst Du nicht?

Hast Du nicht auf Bildern Rufe oder Klänge dargestellt gesehen, die der Betrachter niemals wirklich hört?

Liebe Grüße

Herbert
 
F

Fettauge

Gast
Stille darstellen, so formulierst du deinen Anspruch. Ich finde ihn nicht erfüllt.

Und ein Paradox ist erst dann ein Paradox, wenn aus zwei Gegensätzlichkeiten ein neuer Sinn entsteht. Den kann ich hier aber nicht finden.

Bin leider nicht überzeugt.

lg Fettauge
 



 
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