um zu glauben

Sal Paradise

Mitglied
Das erschließt sich mir nicht ganz. Schlüsseln wir es auf.

um zu glauben
müsste ich glauben
was ich glauben sollte

Soweit meiner Meinung nach der erste Teil.
Um zu glauben, muss dein Glaube sich nach Dogmen, Vorgaben richten. Dann sagen ANDERE, dass du glaubst bzw. gläubig bist. Ok. Soweit logisch.

Dann der zweite:

würde ich glauben
was ich glauben wollte
könnte ich glauben

Wenn du selbst dir aussuchst, an was du glaubst und Hoffnungen und Ängste etc. hängst, glaubst du wirklich, kannst du erst wirklich glauben. Auch logisch. Aber: Warum glaubst du nicht, was du doch glauben willst? Weil es blauäugig wär?

Du meinst demnach 2 sehr unterschiedliche Arten von Glaube. Erstens den dogmatischen, vorgeprägten und zweitens den eigenen, individuellen, der sich sein Konstrukt selbst schafft. Evtl. noch einen dritten, den ich im Moment aber nicht benennen kann.

Was ist sehr gelungen an deinem Gedicht? Es regt zum Nachdenken an, fordert den Leser.

Was ist weniger gelungen? Es ist wohl möglich, der Leser verliert sich in deinen Worten. Glauben glauben glauben, ohne Spezifikationen, aber stets in unterschiedlicher Bedeutung. Das muss er zuerst erkennen und selbst dann ist er noch lang nicht am Ende. Siehe meine Ausführungen. Die sind ja mehr der Beginn einer Interpretation, ganz sicher nicht das Ergebnis.

Ich frage mich also, ob der durchschnittliche Leser vielleicht nicht einen Tick mehr Anhaltspunkte zum Verständnis braucht.

Ansonsten ein gutes Gedicht. (Anfangs wollt ich es verreißen, da ich spontan nur Widersprüche sah, aber während der Beschäftigung damit habe ich meine Meinung ändern müssen.)
 

Vivi

Mitglied
Hallo Sal Parasise! Danke fürs Auseinandersetzen meiner Gedanken. Warum sollte ich ein Ergebnis mitliefern?
Glaube kann Berge versetzen, aber wer glaubt noch?
Vermutlich können wir nicht aussuchen was wir glauben. Es unterliegt unseren persönlichen Erfahrungen, die uns glauben lassen oder nicht. Mal ist das blauäugig und einfältig, mal ist es hilfreich.

würde ich glauben
was ich glauben wollte
könnte ich glauben

Hier liegt die Betonung auf könnte. Aber ob ich es dann auch glaube?

Gruß Vivi
 

Sal Paradise

Mitglied
Von Ergebnissen hab ich nicht geredet.
Glaube kann mitnichten Berge versetzen.
Nichts als eine Phrase.
Das mit den Erfahrungen ist interessant. Inwiefern prägen unsere Erfahrungen vor? Durchdenkenswert.

würde ich glauben
was ich glauben wollte
könnte ich glauben

Natürlich steht dort "können".
Und genau das war meine Frage: Wenn man glauben will und kann, dann würde man es doch auch tun.

Würdest du glauben, MÜSSTEST du glauben, könntest also gar nicht nicht glauben.
 

Vivi

Mitglied
Natürlich sollte ein Widerspruch zwischen eins und zwei sein
Dann ist doch das Problem gelöst. Jedenfalls für mich.
Vivi
 

Sal Paradise

Mitglied
Ursprünglich veröffentlicht von Vivi
Natürlich sollte ein Widerspruch zwischen eins und zwei sein
Dann ist doch das Problem gelöst. Jedenfalls für mich.
Vivi
VERSE. Innerhalb der zweiten Strophe. Nicht Strophen. Die zweite Strophe ist IN SICH widersprüchlich. Problem also nicht gelöst.
 



 
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